-11 Jahre später-
Ich stand neben Loki im Publikum und klatschte. Ich hatte das blaue Kleid, das ich von Frigga zu meinem zehnten Geburtstag bekommen hatte an. Seit es mir passte trug ich es so oft wie ich konnte. Thor war vorne auf der Bühne, schwenkte seinen Hammer und jubelte übermütig, dann lief er durch den Gang, den die Wachen bildeten durch die Halle zum Thron auf dem Odin saß. Hogun, Volstagg und Fandral standen rechts hinter dem Thron, Frigga links. Thor kniete sich hin und stellte den Hammer neben sich. Er war mittlerweile 23 und ich wunderte mich immer wieder wie wenig er sich verändert hatte. Er liebte es immer noch im Rampenlicht zu stehen und war sogar noch übermütiger und dickköpfiger als früher. Generell fiel mir heute, an diesem besonderen Tag, an dem Thor gekrönt werden sollte zum ersten Mal auf wie wenig sich die Brüder verändert hatten. Während alle jubelten schaute ich mich im Saal um und musste an früher zurückdenken. Ich musste daran denken, wie naiv und stur Thor doch immer noch war, wie gerne er nur auf die einfachste Lösung schaute und sich immer bei allem beweisen musste. Selbst Loki hatte sich als er verändert. Natürlich war Loki noch immer so heimtückisch wie früher, er war sogar noch gerissener geworden. Doch er ließ seiner Wut oder anderen Gefühlen keine Luft mehr, sondern versteckte alles hinter diesem mysteriösen Grinsen. Nachdem ich angefangen hatte mich gegen seine Attacken, mit denen er mich früher täglich gequält hatte zu wehren und wir es bis zu dem Punkt getrieben hatten an dem er eine gebrochene Nase und ich Albträume gehabt hatte herrschte so etwas wie Waffenruhe zwischen uns. Ich war stärker geworden und wir beide waren mit unseren Fähigkeiten mittlerweile gut vertraut. Vielleicht lag es daran, dass wir um die Stärke des anderen wussten, dass wir uns fast schon wie Freunde behandelten. Jetzt stand Loki schon die ganze Zeit nur neben mir und musterte Thor abschätzig ohne sich etwas anmerken zu lassen. Er war in den letzten Jahren immer machthungriger geworden, dennoch konnte ich ihn irgendwie verstehen, es war bestimmt schwer zu sehen wie Thor zum König wurde und man selbst nicht. Aber andererseits genoss ich es auch ein bisschen ihn leiden zu sehen, nach allem was er getan hatte hatte er es verdient. Odin stand auf und hieb mit seinem Stab auf den Boden, augenblicklich war alles still.
»Thor Odins'son, mein Erbe. Mein Erstgeborener. So lange schon der Hüter des mächtigen Hammers Miolnir, geschmiedet in einem sterbenden Stern...«, sprach er und da ich wusste, dass eine lange Rede folgen würde schaltete ich sehr schnell ab und beobachtete die Leute um mich herum, das war etwas, das ich eh sehr oft machte.
»Schwörst du die neun Welten zu beschützen?«
Jetzt wurde es wieder interessant und ich schaute nach vorne.
»Ich schwöre!«, antwortete Thor mit aufgeregter Stimme.
»Und schwörst du auch den Frieden zu bewahren?«
»Ich schwöre!«
»Und schwörst du zu entsagen allen selbstsüchtigen Gewahren und dich ganz dem Wohle der neun Welten zu verschreiben?«
»Ich schwöre!«, rief Thor wieder und hob den Hammer.
»Dann sei es so. Ich Odin Allvater ernenne dich heute zum...«, plötzlich stoppte Odin und schaute sich erschrocken um. Thor sah ungeduldig zu ihm auf und ich hoffte er würde jetzt nicht so etwas wie 'wann geht's weiter' rufen.
»Die Eisriesen..«, flüsterte Odin mehr als das er es sagte und hieb seinen Stab nochmal auf den Boden. So schnell es ging lief ich aus dem Publikum und versteckte mich hinter einer Säule. Als ich mich vergewissert hatte, dass keiner guckte wurde ich zum Wind, das war der Punkt an dem sich die Fähigkeiten von mir und Loki unterschieden. Ich konnte zum Wind, also unsichtbar, werden und so immer bei den Abenteuern dabei sein, obwohl Frigga wollte, dass ich im Palast blieb und trotzdem weder verletzt noch gesehen werden. Loki hingegen konnte Trugbilder von sich erzeugen und plötzlich fünf mal vor einem stehen. Ich wurde ein Teil der Luft und schwebte so schnell es ging zur Waffenkammer, von wo ich lautes Getöse hörte. Ich ging durch die Tür und sah gerade noch wie ein riesiger Roboter, der Wächter der Waffen, den letzten Eisriesen umbrachte. Ich ging zu der Leiche, noch nie hatte ich einen Eisriesen gesehen und jetzt war ich fast ein bisschen enttäuscht, dass sie gar nicht so gruselig aussahen. Plötzlich ging die Tür auf und Thor, Loki und Odin stürmten herein. Ich schwebte zu ihnen um besser zu hören was sie sagten. Odin ging als erster den Gang entlang und schaute zu wie der Roboter wieder hinter der Wand verschwand, während Loki Thor am Arm zurückhielt.
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Loki
Fantasía-The Life I never wanted and how he changed it- Keiner weiß genau wo Arya her kam, sie selbst am aller wenigsten. Klar ist nur, dass sie die selben Fähigkeiten wie Loki hat und so wird sie kurzerhand im Palast als Ziehtochter von Odin aufgenommen. S...