Ich starrte aus meinem Fenster nun schon seit Stunden auf die Brücke zum Bifröst. Es war die einzige Möglichkeit nach Jotunheim zu kommen, Thor und sein Gefolge mussten dort lang kommen. Plötzlich, als ich die Hoffnung schon fast aufgeben wollte, erschien eine Gruppe von sechs Leuten, die auf die Brücke galoppierten. Das mussten sie sein. So schnell es ging wurde ich zum Wind und schwebte ebenfalls zur Brücke, ich hoffte meine Kraft reichte aus, um die ganze Reise lang unsichtbar zu bleiben. Als ich am Bifröst ankam hatte Thor es anscheinend gerade geschafft Heimdall zu überreden und die Gruppe begab sich in die Kuppel. Ich folgte ihnen und stellte mich neben Loki. Hoffentlich konnte man auch ohne richtige Gestalt den Bifröst passieren. Heimdall steckte das Schwert in die Erhebung und Blitze zuckten durch die Kuppel. Plötzlich passierte es, nacheinander wurden alle von einer Art Licht eingefangen und auch ich spürte ein Kribbeln an meinem Körper. Ich war so dankbar, dass es anscheinend klappte. Wir wurden durch einen Tunnel aus bunten Lichtern gezogen und auf einmal standen wir auf kaltem, vereistem Boden. Ich brauchte einen Moment um mich zu sammeln, noch nie vorher war ich mit dem Bifröst gereist. Thor machte sich direkt auf den Weg und die andern folgten ihm. Er schien es echt eilig zu haben. Sie liefen durch die vereiste Landschaft, bis sie schließlich vor einem großen Tor standen. Überall bröselten Steine herab und ich stellte mich nun doch etwas ängstlich neben Sif und hoffte, dass ich, falls es zu einem Kampf kommen sollte, wovon ich allerdings stark ausging, nicht verletzt werden konnte. Ich hätte es besser vorher ausprobieren sollen.
»Wo sind sie?«, fragte Sif Thor.
»Verstecken sich, wie Feiglinge das eben tun.«, Thor antwortete ohne einen Hauch Angst aber ich bezweifelte, dass er mit seiner Vermutung recht hatte. Ich glaubte eher, dass die Eisriesen uns nur nicht als so starke Gegner sahen, dass es sich lohnte heraus zu kommen.
»Ihr seid einen weiten Weg gekommen um zu sterben.«, sagte plötzlich eine Stimme. Mir lief ein Schauer über den Rücken und ich schwebte noch näher zu Sif, die allerdings auch nicht sehr begeistert von der Situation war.
»Ich bin Thor Odins'son!«
»Wir wissen wer du bist.«, die Stimme klang fast belustigt und bestätigte meine Vermutung somit.
»Wie konnten deine Kämpfer nach Asgard gelangen?«
Es war erstaunlich wie wenig Angst Thor zeigte. Er war so in die Idee die Eisriesen zu besiegen versessen, dass er kaum noch nachdachte. Wie gerne hätte ich ihn jetzt wachgerüttelt.
»Das Haus Odins ist voller Verräter.«
»Entehre nicht den Namen meines Vaters mit deinen Lügen!«, erwiderte Thor und hob seinen Hammer. Er war viel zu übermütig und stolz um auch nur einen Moment nachzudenken. Alles in mir schrie, dass das nicht gut gehen würde, wenn er so weitermachte, aber in meiner jetzigen Position konnte ich ihn nicht zum Schweigen bringen und seine Gefährten, sowie Loki wollten anscheinend nichts tun.
»Dein Vater ist ein Mörder und ein Dieb!«, rief die Stimme und nun stand der König der Eisriesen auf. Er hatte Orangene Augen und seine ganze bläuliche Haut war mit zackigen Linien, die mich an Narben erinnerten, überzogen. Mir lief ein Schauer über den Rücken aber Thor schien er leider nicht zu beeindrucken.
»Warum bist du gekommen? Um Frieden zu schließen? Du sehnst dich nach Kampf, du verzehrst dich danach. Doch bist du nur ein kleiner Junge der zu beweisen versucht, dass er ein Mann ist.«, meinte der Eisriese und schaute abschätzig auf uns herab. Thor zückte seinen Hammer und ich beobachtete wie die Arme der Eisriesen zu spitzen Eiszapfen wurden. Als ich nach oben schaute sah ich noch viele mehr auf den Klippen stehen. Das waren viel zu viele, aber Thor würde nicht kampflos umkehren.
»Thor halte bitte ein, denk nach. Sieh dich doch um, wir sind viel zu wenige.«, sagte Loki und ging nach vorne neben Thor. Das war das erste Mal, das ich mit ihm einer Meinung war. Doch Thor war natürlich zu stolz um einfach zu gehen und wies Loki ab. Ich wurde immer unruhiger neben Sif und meine Hoffnung, dass wir hier lebend herauskamen wurde immer kleiner.
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Loki
Фэнтези-The Life I never wanted and how he changed it- Keiner weiß genau wo Arya her kam, sie selbst am aller wenigsten. Klar ist nur, dass sie die selben Fähigkeiten wie Loki hat und so wird sie kurzerhand im Palast als Ziehtochter von Odin aufgenommen. S...