3. Krankenhaus

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Ich wache in einem Weißen Bett auf. Das Zimmer in dem ich liege ist fast leer. Es steht nur ein weiteres Bett neben meinem. Ich höre Schritte, die Tür öffnet sich und Ein Mann in einem weißen Kittel kommt herein. „Grüß Gott, Seehauser mein Name. Sie hatten eine Magenblutung. Wir mussten Operieren" Er kommt zu mir und leuchtet mir mit einer Lampe in die Augen. „Wissen sie wo sie sind?" ich nicke. „Krankenhaus." Wo denn sonst. „Gut. Aufgrund der Inneren Blutung hatten sie ein erhöhtes Infektionsrisiko, deswegen das Fieber. Die Ursache des Nasenbluten ist ihre Empfindliche Nasenschleimhaut und die Ohnmacht lässt sich durch den Blut Verlust erklären. Sie haben einen Zugang gelegt bekommen. Sie bekommen Blut von einem Spender. Wenn sie etwas brauchen oder sich schlecht fühlen drücken sie auf den Knopf da. In ein bis zwei Wochen sind sie entlassen, dann können sie den Erste Hilfe Kurs mit den Kollegen fortsetzen." Er lächelt und verlässt dann das Zimmer. Ich fühle mich viel besser. Ich greife zu der Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Es läuft ein Cartoon. Ich versinke in der Zeit und schlafe bald ein. Am nächsten Tag besuchen mich meine Eltern. Meine Mutter hat mir mein Handy gebracht und Papa hält mir ein Kissen hin. „Dann hast du's schön weich." Sagt er und lächelt. Die Nächste Woche vergeht schnell. Weil alles gut verheilt und es mir gut geht darf ich nach acht Tagen gehen. Mir bleiben also noch fünf Tage bis Ende des Kurses. Eigentlich fand ich das ganz schön mal eine Auszeit zu haben, aber die Schleim Suppen und die Tees waren nicht so lecker. Ich soll noch einen Tag zuhause bleiben, aber Morgen darf ich schon wieder in die Schule. Ich gehe vor dem Schlafen nochmal ins Bad um meine Nase einzucremen, so wie der Arzt es mir erklärt hat. Als ich mich ins Bett lege muss ich husten. Wahrscheinlich hab ich mich nur verschluckt. Ich schlafe ein. Am nächsten Morgen freue ich mich, mich wieder bewegen zu können. Ich soll zwar vorsichtig sein und es nicht übertreiben, aber um meinen Bus nicht zu verpassen muss ich etwas rennen. Mein Brustkorb tut ein wenig weh. Atemlos steige ich in den Bus und lasse mich auf einen der Sitze fallen. Erst nach ungefähr fünf Minuten kann ich wieder komplett normal atmen. Vielleicht ist das so eine Nebenwirkung oder so, keine Ahnung. Ich steige aus und gehe in die Schule. In der Klasse gucken mich meine siebzehn Mitschüler etwas besorgt an. Ich lächelte in die Runde. „Alles gut Leute, ich war nur ein bisschen krank, jetzt bin ich wieder gesund." Kurz nach mir trudeln auch wieder die drei Sanitäter ein, nein Moment, irgendjemand fehlt. Wendt fehlt! Als Ersatz ist dort jetzt eine andere Frau. Sie hat braunes Haar und es zu einem Pferdeschwanz gebunden. Dreiers Blick fällt direkt auf mich. „Ah, Jin. Alles gut soweit?" Ich nicke. „Das ist die neue Kollegin. Ihr Name ist Paula Martinson. Vorgestern haben wir mit der Praktischen Woche angefangen, heute werden wir das Wiederbeleben an Willi üben." Franco grinst. Einer meiner Mitschüler fragt: "Wer ist Willi?" Oliver deutet in eine Ecke in der eine Plastikpuppe liegt die weder Arme, noch Beine hat. Nur einen Kopf und einen Oberkörper. Die letzten in der Klasse die noch gestanden haben setzten sich nun. Dazu gehöre auch ich. Dreier meldet sich zu Wort. „Alle mal zu mir und Paula, Franco, erklär Jin mal bitte was wir die letzten Tage besprochen haben." Fabiano kommt auf mich zu. Die anderen Kinder gehen zu Dreier und Martinson. „Schön zu sehen das es dir besser geht." Sagt er. „Letzte Woche haben wir nur ein paar Arbeitsblätter bearbeitet, nichts weiter. Ich kann sie dir geben wenn du willst, aber im Krankenhaus hast du sicherlich auch was gelernt oder? Immerhin warst du eine ganze Woche dort." Ich nicke nur, weil ich mich etwas seltsam fühle. Mir geht es gut, aber irgendwas in mir kribbelt immer so komisch wenn ich rede oder mich bewege. „Gut, wenn du magst können wir ein bisschen zusehen wie sie Willi reanimieren." Wir stehen auf und laufen zu der Puppe. Als ich dran bin schauen mich alle gespannt an. Was erwarten die? Das ich schon wieder umkippe? Ne, ich schaff das. Ich Massiere Willi ordentlich seinen Brustkorb und wäre er ein Mensch gewesen dann hätte er vermutlich ein paar gebrochene Rippen. Als ich jedoch die Mund zu Mund Beatmung mache, bin ich schon wieder völlig aus der Puste. Scheint aber niemandem aufzufallen denn jetzt ist Schulschluss. Mir ist wieder etwas schwindelig. Es fühlt sich diesmal aber irgendwie anders an. Nicht so verschwommen, ehr kribbelnd, in meinem Kopf. Fast alle sind jetzt aus dem Klassenraum raus, nur die Sanitäter und ich sind noch hier. Ich stehe auf und Taumel etwas. Ich werde von hinten nach vorne gedrückt. „Hey, langsam." Es ist Dreier. „Mach nicht so schnell, bis dein Körper sich komplett erholt hat solltest du dich schonen." Sagt er und klopft mir auf die Schulter. „Denk dran. Wir sehen uns Morgen." Dann verschwinden auch sie. Ich laufe nachhause anstatt den Bus zu nehmen. Die frische Luft tut mir gut aber das Kribbeln ist noch da. Es ist im Bereich meines Brustkorbes, nicht am Herzen, darunter. Immer wenn ich ein oder ausatme. Zuhause lege ich mich sofort ins Bett. Ich fühle mich zwar nicht schlapp, aber beim liegen hört der Schwindel komplett auf. Ich schlafe ein. Am nächsten Morgen wache ich auf der Seite liegend auf. Irgendwas feuchtes ist an meinem Ohr. Nein, an meinem ganzen Kopf...Alles voller Blut!

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