,,Rayn?"
,,Ja?", frage ich in einem leisen, beinahe flüsterndem Ton, während ich mir meinen olivgrün-braun karierten Schal um den Hals wickle.
Seitdem Lucy vor einigen Minuten die Tättowiernadel beiseite gelegt hat, ist es außergewöhnlich still im Studio.
Es ist keine unangenehme Stille, sondern eine angenehme Stille.
Eine angenehme Stille voller mir unerklärlicher Blicke und Worte, die unsere Lippen nicht verlassen, aber trotzdem ankommen. Irgendwie.,,Was hast du jetzt noch vor?"
Ich schwanke zwischen der Wahrheit und einer mir ausgedachten Notlüge, denn obwohl ich Kade kenne, kenne ich Kade nicht.
Doch seine funkelnden Augen, die mich schon damals in diesen faszinierenden Bann zogen, geben mir eine Vertrautheit und Sicherheit, die ich nicht in Worte fassen, aber deutlich spüren kann.
,,Ich wollte eigentlich nach Hause, um mich in meinem warmen Bett einzukuscheln und diese nicht auszuhaltenden Schmerzen mithilfe von etwas Patrick Swayze zu verarbeiten."
,,Wärst du bereit dazu, Patrick für ein paar Stunden durch Kade auszutauschen?"
,,Sofern Kade das denn will?"
,,Scheiß auf das Schicksal, Rayn. Man sieht sich nur zwei Mal im Leben."
,,Dabei hatte ich es doch gerade erst lieben gelernt. Das Schicksal."
DU LIEST GERADE
memento mori
Short StoryVergiss nicht, dass auch wir irgendwann sterben werden. Rayn & Kade Fortsetzung von ortus solis Für besseres Verständnis sollte jene Geschichte zuerst gelesen werden Alle Rechte der Geschichte liegen bei mir!