Kapitel 2

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Guten Morgen Welt!... Ach wie ich den Montagmorgen hasse... Es ist doch schon ewig bewiesen das Schüler erst so gegen neun Uhr aufnahmefähig sind. Wieso muss die Schule den dann um fünf vor acht beginnen? Ich verstehe es einfach nicht!
Da ich es trotz dieser Unlogik nicht ändern kann schäle ich mich schließlich aus meinem Bett und vermisse jetzt schon mein Siebenschläferkissen.

Damit zu schlafen ist ein Traum! Habe es vor... ach ich weis nicht mehr, habe es auf jeden Fall meinem Vater geklaut der es eigentlich für das Sofa gekauft hat, aber nach einer Nacht konnte ich nicht mehr ohne schlafen.

Genug davon, ich lief also zügig ins Bad und zog mich um und putze im Eiltempo meine Zähne. Ich durchkämmte meine Haare und verfestige so meinen Entschluss sie nun endlich abzuschneiden. Sie nerven und mit kurzen Haaren braucht man viel weniger Seife. Es hat einfach nur Vorteile. Meine Mutter hieß das natürlich nicht gut, aber ganz ehrlich sie hatte früher auch kurze Haare also kann sie mir es ja nicht verbieten.
Nachdem ich halbwegs vorzeigbar aussah packte ich die alte Vesperdose aus und richtete mir etwas Essen in einer Neuen. Alles gepackt und fertig schmiss ich mich noch ins Bett und scrollte auf dem Handy rum. Meine kleine Schwester und meine Mutter brauchten morgens immer viel zu lange so das ich mich noch etwas entspannen kann bevor es losgeht.
Meine Schwester musste noch Inhalieren und sich fertig machen während meine Mutter Frühstückte.

Da endlich alle fertig waren konnten wir aus dem Haus und ins Tal fahren. Dort lies uns unsere Mutter an der Brücke springen und wir liefen den letzten Kilometer zur Schule.

Völlig außer Atem und auf den Knien stützend kamen wir oben an. Wer zum Henker kam auf die Glorreiche Idee eine Schule auf einen Berg zu platzieren? Ich frage mich ja immer noch wie es meine Klassenkameraden hier hoch schaffen. Bei dem Zeug das sie sich mit den Zigaretten in die Lungen schießen. Und das machen sie gerade nicht wenig. In jeder Pause wird der Schulhof verlassen und mindestens eine Kippe verdrückt. Manchmal auch zwei. Im Schulgebäude trennten sich die Wege von mir und meiner Schwester. Ich lief wie üblich ins hinterste Gebäude zu meinem Klassenraum und setze mich dort auf den Boden. Angelehnt an die Heizung wartete ich auf meine Mitschüler die alle erst kurz vor Schulbeginn ankamen. Durch die Arbeitszeiten meiner Mutter war ich meistens eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Unterrichts im Schulgebäude. Ich nutze die Zeit immer unterschiedlich. Manchmal machte ich Hausaufgaben oder las ein Buch.
Zockte ein Handyspiel, wenn ich mal Internet hatte, oder schaute eine Serie auf Netflix. Nach einiger Zeit trudelten auch schon die ersten Schüler ein und begrüßten mich mehr oder weniger. Besonders beliebt war ich nicht. Aber das war mir ganz recht. So hatte ich viel Zeit für mich.

Endlich kam mir meine Freundin Ronja in den Blick! Eine von den zwei einzigsten Freundinnen die ich jemals hatte. Jade meine zweite ehemalige Freundin verlies die Schule nach dem Hauptschulabschluss. Kurz davor hatten wir uns leider ziemlich zerstritten da sie ziemlich hochnäsig wurde und uns nicht mehr so richtig zuhörte. Klären konnten wir das leider nie. Aber vielleicht waren es auch wir die sich verändert haben. Wer kann das schon sagen.

Mal wieder ein paar Minuten zu spät kam nun auch unsere Lehrerin Frau Roth in Sicht. Sie öffnete die Tür und schon quetschten uns wir alle in den Raum um zu unseren Plätzen zu kommen. Es war jetzt nicht so das sich jeder so sehr auf den Unterricht gefreut hat und deswegen gedrängelt wurde sondern das es im Flur einfach unfassbar Kalt ist. Zu meinem Glück ergatterte ich Anfang des Jahres eine Platz an der Heizung. Zwar direkt vor dem Pult aber das war mir egal. Lieber lasse ich mich aus nächster Nähe beobachten als zu frieren.

Den einer Frostbeule kann es nie warm genug sein!

Vom Unterricht brauche ich euch ja nichts erzählen... genauso langweilig wie in jeder anderen Schule. Jedoch ist es dieses Jahr etwas anders. Für das letzte Schuljahr, die zehnte Klasse, um doch noch den Realschulabschluss zu bekommen, haben wir eine neue Klassenlehrerin zugeteilt bekommen. Frau Roth. Sie ist nett und locker, alles super, nur mag ich sie trotzdem nicht. Sie ist einfach komisch!

Als ihr es mal zu bunt im Klassenzimmer wurde und uns nicht mehr unterrichten wollte hat sie uns einfach einige Puzzle und ihr IPad in die Hand gedrückt und gesagt wer sich mit den Aufgaben beschäftigen möchte kann das tun, wenn nicht sind hier Puzzle und YouTube um sich anderweitig zu beschäftigen". Und die hat das tatsächlich durchgezogen. Ich saß mit einigen Mädels an einem Gruppentisch. Ich natürlich an der Heizung. Da wir jetzt nicht komplett faul sein wollten schnappten wir uns einige Aufgaben und schalteten uns auf YouTube Barbie an. So konnten wir etwas arbeiten und dabei auch entspannen. Sowas finde ich toll. Denn man kann sich die Aufgaben einfach besser merken, da es mit einem Guten Gefühl verbunden ist. Heute kurz vor den Prüfungen geben natürlich fast alle Vollgas um danach nie wieder in dieses Gebäude zu müssen. Ich freue mich schon wahnsinnig auf die Prüfungen. Bis auf Englisch. Englisch ist einfach nicht meins. Aber Mathe ist klasse. Im Unterricht bin ich zwar nicht so aktiv aber in der Prüfung des letzten Jahres hatte ich eine 1,3 in der Matheprüfung.
Der Hammer!
Ich hoffe es im letzten Schuljahr noch auf eine 1,1 oder 1,2 zu bringen. So gut wie möglich halt. Da ich meine Ausbildung schon in der Tasche habe und mir darüber keine Sorgen mehr machen muss ist es ein persönliches Ziel von mir. Um zu zeigen das man im Unterricht nicht gut sein muss um trotzdem eine gute Prüfung hinzulegen. Denn in manchen Klassen sind wirklich die Lehrer Schuld an den schlechten Noten. Zwar nicht immer, aber es kann vorkommen. Aber ich bin trotzdem Gottfroh wenn ich diese Schule das letzte mal sehe.

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