Alles und Nichts

Kapitel 6

Fuck... eine traumlose Nacht wäre mal was. Solche Träume machen mich einfach fertig.
Ich richte mich auf und schalte den Wecker an meinem Handy aus. Ich Frage mich wirklich wie mein Kopf darauf kommt das mir solche Träume beim schlafen helfen.

Nachdem ich es aus dem Bett geschafft hatte, schlenderte ich anschließend ins Bad und zog mir meine Joggingsachen an. Endlich Wochenende!

Die letzte Woche Schule lief eigentlich ganz gut ab. Zumindest gab es keine Vorfälle wie in anderen Schulen. Da hört man immer von Schlägereien und solchen Sachen. Die gibt's hier zum Glück nicht. Hier weis man immer nur wer wo was vertickt.

Auf dem Dorf weis das so gut wie jeder. Wem würde es schon etwas bringen die Leute zu verpfeifen? So lebt man einfach schön zusammen. Deswegen würde ich auch das Leben hier, jedem anderen Stadt leben vorziehen.
Da nächste Woche dann endlich die Prüfungen anstehen habe ich sogar Montag und Dienstag frei. Mittwoch und Donnerstag stehen dann die Prüfungen an. Ich freue mich schon sehr. Ich habe mir vorgenommen ab heute auch nicht mehr zu lernen oder mir etwas anzusehen damit ich vor den Prüfungen auch keinen Stress habe. Ich finde das wirklich wichtig.
Fertig mit Anziehen ging ich anschließend vor ins Esszimmer. Meine Eltern sitzen schon dort und lesen Zeitung. Ich lief gleich in die Küche und richtete mir eine Schüssel Müsli und setze mich mit an den Esstisch. Während dem Essen las ich dann selbst ein paar Nachrichten auf digitale Weise.

Nach ein paar Minuten hörte ich auch schon meinen Onkel die Treppe hoch gehen. Gleich darauf öffnete sich auch schon die Wohnungstür. Morgen." begrüßte er auch schon uns alle. Morgen." antwortete auch mein Vater. Was haben wir den heute vor?" fragte mein Onkel.

Der Schnee hat leider den ganzen Boden aufgeweicht somit fällt in den Wald gehen wohl raus. Vorgestern wäre alles noch schön gefroren gewesen." gab mein Vater gedämpft von sich. Wir werden oben weiter machen. Ich muss nur noch zwei Wände gipsen. Solange können die anderen Räume schon gestrichen werden. Könntest du solange die Duschkabine aufbauen? Dann wäre das Bad schonmal fertig." erklärte mein Vater meinem Onkel.

Ich konnte währenddessen nur grinsen. Wir bauen momentan das Dachgeschoss für mich aus, damit ich eine eigene Wohnung bekomme! Mit Küche, Bad und allem was dazugehört. Ich freue mich wahnsinnig drauf. Leider ist das auch viel Arbeit aber zusammen bekommen wir das hin! Da wir heute schon mit streichen beginnen fehlt nicht mehr viel bis wir den Boden und dann die Holzdecke verlegen können. Das ist der Wahnsinn!

Nachdem mein Onkel wieder nach unten verschwunden ist, machte ich mich gleich dran meine Arbeitshose zu holen und mir ein paar Handschuhe über zu ziehen. Somit war ich bereit die Wände zu streichen! An der Tür zum Zimmer meiner Schwester angekommen klopfte ich noch einmal laut. Hey Aufstehen! Wir machen heute oben weiter" rief ich vor der geschlossenen Tür zu ihnen. Jaha wir stehen gleich auf" kam es verschlafen von Fabia. Sie und ihr Freund waren gestern wohl wieder zu lange unterwegs.

Ich schnappte mir noch meine Crocs, zog sie über und machte mich dann auf den Weg nach oben. Mein Vater hat zum Glück, bereits die Heizlüfter angestellt. Zum einen verhindert es natürlich das ich Frostbeule nicht friere, und zum anderen trocknen die Farbe und der Gips schneller.

Ich machte mich auf den Weg in den zukünftige Wohn und Essbereich und holte mir dort die grüne Farbe für das Schlafzimmer. Dort wird eine Wand schön Hell grün. Im Büro habe ich mich für Orange und im Wohnzimmer für Grau entschieden. So hat jeder Raum eine Bunte Wand.
Dort angekommen schnappte ich mir das Klebeband und platzierte es an die Kanten und Rahmen der Türen. Nun konnte das malen beginnen! Das macht mir am meisten Spaß!
Fast fertig mit der ersten Wand hört ich auch schon meine Schwester und ihren Freund die Treppe hoch kommen. Papa?" rief sie schon vom Gang aus und schaute sich um. Dabei entdeckte sie mich wie ich gerade die letzten Teile der Wand strich. Ich bin im Wohnzimmer!" kam auch schon prompt die Antwort von ihm. Was sollen wir hier oben machen? Gibt ja fast nichts mehr zu tun." gab sie lustlos von sich. Mein Vater lachte nur kurz vor sich hin und ob hier noch was zu tun ist. Der Gips vom letzten Mal ist noch nicht geschliffen. Daran könnt ihr euch machen. Ich bin gerade auch schon am Gipsen von der letzten Wand dann wäre das auch erledigt."

Ich würde aber viel lieber Streichen! Das kann Connie doch bestimmt machen! Ist ja schließlich auch ihre Wohnung!" zischte sie zum Schluss in meine Richtung. Na dann hättet ihr eben früher aufstehen müssen! Jetzt macht schon, das Schleifpapier liegt auf dem Tisch." gab er jetzt leicht genervt von sich. Ja ist ja schon gut!" gab Fabia mit einem abschätzigen Blick in meine Richtung von sich. Ich sah noch wie sie sich die Sachen vom Tisch holten und im Büro anfingen zu schleifen.

Meine Aufmerksamkeit galt wieder der Wand der ich den Letzten Pinselstrich verpasste und mich dann an die nächste begab.

Mittagessen!" rief meine Mutter von unten und erlöste uns somit alle von der Arbeit. Endlich eine kleine Pause! Unten angekommen zog ich die Arbeitshose und die Handschuhe aus und klopfte anschließend den Staub von meinem Pulli. In der Wohnung duftete es schon verführerisch nach Pizza. Also beeilte ich mich meine Hände zu waschen und setzte mich gleich als erste auf meinen Platz und schenkte mir etwas zu trinken ein.

Während sich die anderen noch setzten schnitt ich schonmal die Pizza an, so das sich dann jeder was nehmen konnte. Hey nicht so schnell Connie, ich sehe jetzt schon wie du die Pizza mit deinen Augen verschlingst. Du musst uns auch was übrig lassen!" gab meine Schwester ihren Kommentar ab während sie meinen Körper abscannte. Augen rollend ignorierte ich sie einfach und schnappte mir grinsend das größte Stück der Pizza und platzierte es auf meinen Teller.

Keine Ahnung was Fabia hat. Mit meinen 1.65 und 51 kg bin ich sogar im unteren Bereich. Wenn ich an mir runter schaue könnte ich locker noch ein paar Kilo vertragen. Und Sonne würde mir eigentlich auch nicht schaden so bleich wie ich bin. Aber sonst mag ich fast alles an mir. Ich kann mich wirklich nicht beschweren. Also biss ich herzhaft in meine Pizza und verschwendete keinen Gedanken mehr daran.

Nachdem dann noch alle geholfen haben den Tisch abzuräumen, ging ich noch ein paar Minuten in mein Zimmer und setzte mich an mein Handy. Ich bin leider ein kleines Medienopfer. Nicht in dem Sinn das ich mir nur Reels und sowas anschaue sondern das mich auch einfach so vieles interessiert. Autos, Motorräder, Kochen, Landwirtschaft, Hauswirtschaftliche Dinge, Reisen und so weiter. Am liebsten würde ich alles gerne machen! Und durch die Algorithmen werden mir daher einige Sachen in die Richtung angezeigt.

Vor allem Kamerunschafe, aber auch Reels von großen Schleppern oder Muscle Cars. Rezepte zum Backen und Kochen sind auch oft dabei. Hin und wieder taucht aber auch mal ein Reel des anderen Geschlechts auf das ziemlich anziehend ist. Ich sag mal so... wenn Männer glotzen dürfen, darf ich das ja schließlich auch!

Aber genug davon jetzt. Also packe ich mein Handy wieder weg und packe mir auf dem Weg nach oben meine Arbeitshose sowie Handschuhe. Oben angekommen war es mir fast schon klar. Fabia hat meine Abwesenheit dazu genutzt sich Farbe und Rolle zu schnappen und sich gleich an die nächste Wand zum Streichen gestellt. Also schnappte ich mir Schleifpapier und die dazu passende Halterung und setzte mich auf den Boden vor den Kniestock um den Gips glatt zu schleifen.

Mit meiner Schwester eine Diskussion anzufangen endet eh immer nur im Streit und in einem Schmollenden Engelsgesicht. Das lasse ich lieber gleich bleiben und nehme es einfach hin. Anders kenne ich es ja auch nicht. Ich suchte auf dem Tisch dann noch meinen Radio und stellte ihn neben mich so dass die Musik leise neben her lief und so verging die Zeit viel schneller. Es machte mir sogar Spaß, den man konnte einfach mal abschalten.

Der Rest des Tages verlief ruhig. Ich habe die restlichen Wände fertig geschliffen und das Schlafzimmer ist jetzt auch komplett in Farbe. Seitdem liege ich wieder auf meinem Bett und bin wieder ein Medienopfer geworden. Aber wie kann man den auch zu schönen Autos nein sagen? Eben! Die Schafe sind auch schon rundum zufrieden, diese habe ich gleich nach dem Schleifen gefüttert. Sie haben mich wie immer voller Energie begrüßt. Da wurde erstmal der freie Platz auf dem Hof genutzt um sich, auf allen Vieren hopsend, fortzubewegen. Bei dem Anblick könnte ich jedes mal dahinschmelzen...
Da morgen ausschlafen angesagt ist, beschließe ich, meine Aufmerksamkeit meinem Bauernhof in Minecraft zu widmen. Das ist eine kleine schöne Abwechslung wenn alles so leicht von der Hand geht wie in einem PC Spiel. Aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben...