Kapitel 4 - Tja, das Leben ist eben anders

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Sophie

Unsere Motoren heulten lauthals auf und wir fuhren ziemlich schnell los. Da unser Vorsprung zu Felix immer größer wurde, konnte ich ziemlich sicher sein, dass er überrascht auf unser schnelles Starten war. Dennoch folgte er uns, zwar etwas langsamer aber immerhin versuchte er uns einzuholen. Er hatte zwar einen lauten Auspuff, aber wirklich schneller als Paula war er auch nicht.

Da ich meine Freundin nicht alleine lassen konnte, bog ich in eine Haltebucht ab. Hier war nichts anderes als Acker, Wald und Wiesen, halt voll das Kaff.

Paula kam wenige Augenblicke später neben mir zum stehen.
Wir setzten beide unsere Motorradhelme ab und zogen die Handschuhe aus.

„Ist ER weg?", fragt sie.

„Ich denke-. Nein! ER ist noch da!", seufzte ich.

Leider fuhr Felix nicht nur uns hinterher, sondern auch noch in diese beschissene Haltebucht hinein.
Warum?

Wenigstens hielt er etwas Abstand von uns, aber warum hatte er überhaupt angehalten?
Wir hatten uns doch nix mehr zu sagen oder womöglich doch?

Als wenn das noch nicht genug wäre, kam plötzlich ein weiterer Motorradfahrer angefahren der ebenfalls in die Haltebucht fuhr.

Was zur Hölle?

Dieser Motorradfahrer kam mir so bekannt vor, vor allem das Bike! Es war Pechschwarz.

Das ist doch nicht etwa...

Oh nein. Fuck. Bitte nicht. Nicht jetzt.

Völlig verblüfft, bemerke ich erst als er den Motor abstellte, dass ER neben mir geparkt hatte, anstatt wie ich erwartete neben Felix. Tief im inneren hatte ich es wohl gehofft.

Tja das Leben ist eben anders.

Der Motorradfahrer, der übrigens der gleiche war, wie der von der Tankstelle, zog lässig seinen Helm ab und enthüllte sein unfassbar schönes Gesicht, wovon manche nur Träumen konnten.

So sah er also aus.

Könnte ich bitte im Boden versinken. Jetzt!
Oder besser noch, gleich hier Tod umfallen.
Ja das klang doch gut.

Ich hatte niemals gedacht, dass dieser Typ, schön ist. Klar, dass er hässlich war, hatte ich auch nicht vermutet aber auch keines Wegs, dass er so SCHÖN war.
Gott hatte definitiv seine Lieblinge, soviel ist sicher.

Seine dunkelbraunen Haare waren durch den Helm leicht zerzaust und hingen IHM leicht über die Stirn. Die Farbe seiner Augen war schwer zu erkennen, denn er hatte eine Mischung aus Blau, Grün und Grau. Ansonsten besaß er eine Stubsnase und einen wunderbaren Mund, mit außergewöhnlich vollen Lippen. Sein Gesicht wurde mit einer Jawline und den leicht dazugehörigen Wangenknochen abgerundet.
Kurz gesagt ER sah perfekt aus, wie aus einem Märchenbuch. Naja eher ein Märchenbuch für Erwachsene!

Mr. Tankstelle umrundete sein Moped so, wie noch nie es jemand gemacht hatte.
Jedenfalls nicht mit so einer Leichtigkeit.
Er strich mit seiner Hand, durch seine Haare und kam lässig auf mich zu. So schnell konnte ich gar nicht denken, geschweige denn reagieren. Halt!

Was zu Hölle...

Vor mir blieb er stehen, sah mir tief in die Augen, legte eine Hand auf einer meiner Wangen und küsste mich.

ER KÜSSTE MICH!

Was passierte hier?

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