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Hechelnd und schweißgebadet sprintete Daya durch die brennende Anlage. Das Spiel Pik 8 war nicht zu unterschätzen. Ihre vergangenen Verletzungen hinterließen großen Schmerz, aber das Adrenalin pumpte durch ihre Adern. Viel zu viele sind hinter ihr von den Flammen gegrillt wurden. Es erinnerte an ein gefährlichen Triathlon Wettkampf. Übrig blieben jetzt nur noch Aguni, Arisu und sie. Der Hutmacher forderte Arisus Rückkehr, da er in ihm Potential zu seinem Vorteil sah. Aguni hingegen war zunächst nicht besonders beeindruckt.
Am Ende der Anlage, stand sie an einem Fenster. Der Ausgang? Ein 12 Meter tiefer Untergrund und strömendes Wasser, welches einen in den Tod reißen konnte, aber auch der einzige Ausweg war. Daya prüfte die Wand des Gebäudes, ob man daran sich langsam hangeln konnte, aber die Wassermassen umgaben sie. Aguni und Arisu kamen endlich auch an:,, Was?? Wir sind noch immer nicht durch??? Erst dieser Sandstorm, dann das Feuer und jetzt Wasser??"
Daya dachte nicht mehr lange nach, entledigte sich ihrer Kleidung bis auf den Bikini darunter und ignorierte Agunis Schreien:,, Was zur Hölle machst du da?? Bist du des Wahnsinns?!"
Sie sprang in einem eleganten Kopfsprung in die Tiefe und tauchte wenig später auf. Die Strömung und die kleinen Wellen waren beachtlich kräftig. Als Aguni sie sah, entschied er sich es ihr gleich zutun. Arisu folgte ihm. Mit Mühe und Kraft schwamm und drückte sie sich in Richtung Zaun. Daran hielt sie sich fest und wartete auf die beiden anderen. Arisu ergriff den Zaun selbst. Aguni hingegen wurde vom Zaun weggetrieben und konnte sich offenbar auch nicht wirklich über Wasser halten. Daya suchte verzweifelt nach ihm im dunklen Gewässer. Sie wies Arisu an sich über den Zaun zu retten, da sie dort das Ziel vermutete. Er weigerte sich nicht, sondern kletterte sofort hinauf, während Daya nach kurzem Durchatmen den Zaun losließ und sich in Agunis Richtung treiben ließ. Das Wasser wurde immer kälter und plötzlich schwammen sogar Eisschollen an ihr vorbei. Sie würde an Unterkühlung sterben, wenn sie nicht sofort das Wasser verließ, aber ihr Pflichtbewusstsein ließ nicht zu, Aguni einfach unversucht zurückzulassen. Auch wenn seine Person nicht sonderlich empathisch war und sie ihn für größenwahnsinnig hielt.
Als sie Agunis Hände im Wasser entdeckte, schwamm sie dorthin. Die Strömung ließ nach. Nun würde sie die Kälte umbringen. Agunis blasses Gesicht sah sie verwundert an:,, Was machst du noch hier? Du hättest schon längst raus sein können."

Daya:,, Niragi bringt mich um, wenn ich zulasse, dass sein Boss stirbt."

Aguni:,, Du weißt, dass er dich liebt?"

Daya:,, Wir haben jetzt andere Sorgen. Schwimm schon an den Rand. Dort ist ein Netz woran wir uns auf die Straße ziehen können."

Aguni:,, Du... Solltest ihm trotzdem eine Chance geben."

Während Daya hinter ihm her schwamm und fror, flüsterte sie:,, Die hatte er schon."
Am Ufer schliff sie sich heraus und betrachtete Arisu mit einem freundlichen und glücklichen Blick. Danach fiel sie in Ohnmacht.

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Daya erwachte das erste Mal zu lautem Geschrei.

,,Sie hätte sterben können, weil sie ihn gerettet hat!"

,,Das war notwendig. Wir brauchen Aguni noch. Sie hat das richtige getan. Sie hat ihre Loyalität bewiesen."

,,Wenn sie da heute draufgegangen wäre, hätte ich hier einen Amokläufer veranstaltet! Diese Frau bedeutet mir alles und ihr würdet sie einfach so riskieren?!"

,,Beruhige dich, ihr geht es doch gut. Sie ist stark."

,,Gut sieht anders aus! Sie wäre beinahe an Unterkühlung gestorben!"

Als sie richtig erwachte und sogar ihre Augen öffnen konnte, schien es früher Morgen zu sein. Zumindest verrieten das die einfallenden Sonnenstrahlen. Sie fror noch immer sehr und zog sich darum auch die Decke noch weiter hoch. Neben sich spürte sie etwas warmes und drückte sich instinktiv dagegen. Erst als sich ihre Wärmequelle bewegte und schnarchend einen Arm um sie legte, schreckte sie auf. Da lag ein nackter Niragi neben ihr und schlief ganz unbekümmert. Sie bestaunte sein schönes Gesicht, streichelte seine Wange und fuhr mit der Fingerspitze über seinen definierten Oberkörper. Wie sehr sie ihre intime Zuneigung gegenseitig vermisste. Sie konnte sich aber nicht darauf einlassen. Zu sehr litt sie unter seinem Betrug. Und wenn er die Wahrheit sagte? Wenn er sie gar nicht betrogen hatte, was er so bestärkt zu verteidigen versuchte? Nein, sie hatte Beweise und sie vertraute Yuki. Was hätte Yuki denn schon davon, wenn sie ihr einen Betrug von Niragi vortäuschen würde?

,,Ich möchte jeden Tag so aufwachen", flüsterte der gutaussehende Mann vor ihr. Sie hob ihren Kopf erschrocken und fuhr sofort zurück. Er ergriff ihre Hand und legte sie zurück auf seine Brust. Ganz sanft demonstrierte er ihr, dass sein Herz sanft und wohlfühlend schlug. Er lächelte sie an, küsste ihre Stirn und strich ihr durchs Haar:,, Ist dir wärmer? Ann sagte, ich würde dir helfen, wenn ich dich mit meinem Körper wärme." Sie sah an sich hinunter und erkannte auch ihre fehlende Kleidung. Er grinste nur leicht und fügte hinzu:,, Sie meinte, dass es nackt sein müsse." Daya hielt dies für eine lächerliche und unglaublich peinliche Ausrede, weshalb sie ihm einen bösen Blick zuwarf und sofort aus dem Bett aufstand, um duschen zu gehen. Ihr nackter Anblick, den er betrachten konnte, interessierte sie nicht mehr. Immerhin hatte er sie auch ausgezogen.

Niragi:,, Komm schon! Wir sind doch ein Paar und Paare tun sowas nun einmal."

Daya aus dem Badezimmer:,, Wir sind kein Paar!"

Niragi verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und ignorierte ihr Leugnen. Er war sich sicher, dass Daya wieder zu sich kommen würde und ihre Vergangenheit für vergangen erklärte. Er schob sich heimlich hinter sie in die Dusche mit rein und griff ihr Kinn:,, Doch, genau das sind wir." Er küsste sie zärtlich auf die Lippen und drückte ihren nassen Körper an seinen. Daya spürte seinen großen pochenden Schwanz an ihrem Bauch und ließ den Kuss geschehen. Sie würde noch Zeit finden, ihm klar zumachen, dass die Verlobung aufgehoben wurde.

,,Daya? Duschst du?", fragte Chishiya, der sich ungefragt ins Badezimmer schlich und Niragi bei seiner Session mit Daya störte.

Niragi:,, Vergiss dich, Chishiya."

Chishiya:,, Ich wollte nach dir sehen, aber offenbar wirst du bereits ärztlich versorgt."

Daya versteckte ihren Körper hinter Niragi und dieser stellte sich verdeckend vor sie.

Niragi:,, Starr sie nicht so an! Sie gehört mir!"

Daya schlug ihm tadelnd auf den Rücken und Chishiya nickte nur mit dem Mundwinkel zuckend. Er steckte die Hände in die Jackentaschen und verließ Dayas Zimmer. Niragi brodelte vor Wut. Dieser Idiot entwickelte sich zur Konkurrenz und Eifersucht stand Niragi überhaupt nicht.

Never TogetherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt