9. The Compensation

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Hailey POV

Was auch immer Harry Louis gesagt hatte als ich in der Therme gewesen war, es hatte wohl gewirkt. Louis war zwar innerlich sehr häufig ruhig und nachdenklich doch er verbrachte wieder Zeit mit mir, pflegte sich und sein Zimmer endlich und auch mit Harry war es okay.
Die zwei waren weiterhin etwas komisch, wenn sie im gleichen Raum waren, aber wenigstens ignorierten sie sich nicht mehr.

„Haileeeyyy bist du endlich fertig", nörgelte Louis gerade, während ich mir meine Haare mit einem Lockenstab lockte. Wie ein kleines Kind, dachte ich und lachte in mich hinein.

Heute war unser 1 monatiges und wir wollten an den Ort zurück an dem wir uns kennengelernt hatten. Louis hatte es vorgeschlagen und ich fand es eine wirklich süße Idee! Auf dem Weg zum Café fühlte es sich endlich wieder an wie am Anfang ohne die ganzen Probleme die wir schon hatten. Und all diese Probleme waren es auf jeden Fall wert gewesen, denn ich hatte meinen besten Freund, meinen Seelenverwandten, meinen Partner gefunden. Glücklich kuschelte ich mich im laufen an Louis. Er legte den Arm um mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Louis POV

Harry war heute morgen auf mich zugekommen und hatte mich gefragt was ich da machen würde.  Was er meinen würde hatte ich nachgefragt.
„Das weißt du genau Lou.. ich hatte wirklich gedacht du würdest es verstehen. Was ich gesagt habe... ich hab so gehofft, dass du wenigstens darüber nachdenkst." sagte er mir mit tiefer Enttäuschung in den Augen.
„Oh das habe ich", antwortete ich dem Lockenschopf, „und mir ist klar geworden, dass du Recht hast! Ich war nicht fair gegenüber Hailey.. und das werde ich jetzt wieder gut machen, in dem ich der beste Boyfriend für sie bin, den sie sich nur vorstellen kann!"
Ohne eine Antwort von ihm abzuwarten drehte ich mich um und ging in mein Zimmer um mich umzuziehen.

Mir war sehr wohl bewusst, dass seine Worte nicht darauf abgezielt hatten. Doch mir war auch bewusst geworden, dass ich Hailey nicht verlieren konnte. Sie war zu meiner besten Freundin geworden und in der kurzen Zeit in der wir uns erst kannten, hatte ich festgestellt, dass wir uns einfach auch ohne Worte verstanden. Sie zu verlieren, dafür wäre ich nicht stark genug.
Und deshalb musste ich auch die zarten Gefühle, die ich jedes Mal verspürte wenn ich Harry sah, verschwinden lassen.

Im Café mit Hailey angekommen machten wir es uns gemütlich und aßen jeweils ein Karottentörtchen. Lachend und tratschend genossen wir einfach die Gegenwart des jeweils anderen. Wie in alten Zeiten, dachte ich zurück; als ich und Harry nicht alles kompliziert gemacht hatten.

Harry... warum war er auch erst mit dieser ganzen Gefühlssache gekommen als ich endlich eine Freundin hatte. Und warum verspürte ich diese Gefühle gegenüber ihm jetzt, wo ich doch eigentlich mit Hailey überglücklich sein sollte.
Versteht mich nicht falsch, ich war sehr glücklich mit Hailey, wir hatten so viel Spaß zusammen, aber mit Harry war es anders. Lust, Intensität, Begierde...

„An was denkst du Schatz?", riss mich Hailey mit ihren Worten aus den Gedanken.
„Ach nur an die Tour", war das einzige was mir so spontan einfiel und ich hoffte nicht zu ertappt dabei zu schauen „habe voll vergessen dir zu sagen, dass das Management uns in einem Privatflieger nach America fliegt und du nen normalen Flug nehmen musst. Sorry!"

„Oh deswegen wollte ich noch mit dir reden", antwortete Hailey und ich sah sie verwundert an „Na dann leg mal los!"
„Also ich...", fing Hailey an und war dabei sichtlich nervös „ich hab den Platz für die Serie bekommen!" Ich freute mich sehr für sie, da ich wusste wie wichtig ihr die Sache war!
„Glückwunsch Hailey! Das ist ja toll! Bedeutet aber wohl auch, dass du nicht bei der Tour mitreisen kannst oder?" gratulierte ich ihr.
Sie nickte bestätigend und entschuldigte sich!
Für mich war das kein Problem, jeder von uns sollte seine Karriere ausleben können und bei ein paar Konzerten konnte sie vielleicht doch dabei sein.

Nach unserem Date wieder Zuhause warf ich mich in mein Bett. Es war echt schön gewesen mal wieder so unbeschwert mit ihr quatschen zu können. Und das obwohl Harry immer wieder kurz in meine Gedanken geschlichen war.
Nachdenklich sah ich im Raum herum und entdeckte durch Zufall einen Umschlag unter dem Bett hervorragen.

Es war ein Brief an Hailey adressiert. Aus Kalifornien. Musste wohl ihr Zusage für die Serie sein. Neugierig öffnete ich den Umschlag und dachte mir nichts dabei, wir lasen immer die Briefe und Nachrichten des jeweils anderen. Hatten ja auch nichts voreinander zu verbergen. Dachte ich jedenfalls..
Es war jedoch keine Zusage, sondern ein Absageschreiben für die Stelle.

Ich bemerkte Hailey in der Tür stehen. „Was ist das? Warum hast du mich angelogen Hailey?", fragte ich sie anklagend. Sie zitterte am ganzen Körper und setzte sich schnell hin, damit ich es nicht sehen konnte. Doch das hatte ich bereits.

„Es tut mir Leid Louis! Ich - ich bin einfach nicht bereit dafür", sagte sie mit zittriger Stimme.
„Für was bereit denn? Warum lügst du mich an? Sind wir wirklich so ein Paar geworden, dass Geheimnisse voreinander hat?", regte ich mich auf und hätte mich selbst schlagen können für den letzten Satz. Ich war es schließlich, der ein Geheimnis vor ihr hatte. Aber das rechtfertigte doch nicht, dass sie mich so anlog. Dachte sie wirklich es wäre nicht herausgekommen.

„Ich hab einfach nur so fürchterliche Angst vor dem Fliegen! Ich kann das nicht! Dir hinterher fliegen und jubeln! Und dabei so zu tun, dass es mir gut geht, obwohl ich bei jedem Flug eine Panikattacke habe!" redete sie und wurde immer schneller mit ihren Worten.
Sie tat mir Leid aber „Hailey ich bin dein Freund du hättest es mir sagen müssen!" erhob ich meine Stimme.

Ich war wirklich wütend auf sie und das zeigte ich ihr auch deutlich „Kannst du dich wirklich nicht für mich zusammenreißen und nicht so ein Schisser sein? Liebst du mich wirklich so wenig?"
Ihre Gesichtszüge entglitten ihr und ich wusste, dass ich wohl zu weit gegangen war.
„Du bist ein Arschloch Louis! Warum fällt mir das erst jetzt auf?!" schrie sie mir entgegen und rannte aus der Tür.
Ich hatte sie noch nie zuvor so schreien sehen.

Hailey POV

Er war zu weit gegangen. Ich fühlte mich unendlich schuldig ihn angelogen zu haben. Aber es war alles noch so frisch. Und es war endlich wieder normal zwischen uns gewesen. Ich wollte ihn nicht mit so etwas belasten.
Er hatte nicht wissen können, dass meine Familie, meine Eltern und mein kleiner Bruder erst vorletztes Jahr bei einem Flugzeugunglück uns Leben gekommen waren.

Seitdem war ich einmal geflogen. Nach Kalifornien für das Casting. Und es war das schlimmste Gefühl für mich gewesen. Kurz dachte ich wirklich ich würde sterben müssen. Und nachdem ich die Absage bekommen hatte, hatte ich mir geschworen nie wieder zu fliegen. Es war einfach zu schmerzhaft gewesen. Nur hatte ich Louis noch nichts davon erzählt gehabt und jetzt war es zu spät.

Vielleicht war es auch meine Schuld, dass ich ihm nichts davon erzählt hatte, aber ich war noch nicht bereit dazu gewesen. Und was er gesagt hatte, hatte mich zutiefst verletzt.
Er war zu weit gegangen.

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Fast kein Larry Content in dem Kapitel, tut mir Leid, aber Hailey ist wirklich noch sehr wichtig für den Verlauf der Geschichte und ich will, dass ihr auch ihre Sichtweise verstehen werdet.

Hoffe ihr fandet das Kapitel trotzdem okay, lasst es mich gerne in den Kommis wissen. :)

Eure Kya <3

When you know | L.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt