Guardians - Im Bann des Schattens

Kapitel 2

,,Vergiss dein Frühstück nicht!" Schnell lief ich zurück und schnappte mir mein Frühstück, danach drehte ich mich um und sprintete aus dem Haus. Ich könnte es noch schaffen wenn nicht... Na toll! Natürlich musste der Bus genau vor meiner Nase weg fahren! Na dann, ab durch den Park. Mal wieder. Ich hatte fast den Park durchquert da blieb ich stehen. Irgendwer beobachtete mich. Ganz langsam drehte ich mich um. Als ich sah was da vor mir war blieb ich wie erstarrt stehen. Seltsamerweise verspürte ich keine Angst, eher Bewunderung. Vor mir stand ein Wolf! Locker 1,80 m groß und rot-braun. Er war wirklich wunderschön. Seine bernsteinfarbenen Augen musterten mich sanft und ruhig. Warum kamen mir diese Augen so vertraut vor? Ich mein, ich hatte diesen Wolf noch nie gesehen und dennoch erschien es mir, als würden wir uns kennen. Schritte rissen mich aus meinen Gedanken und kurz darauf konnte ich die Menschen bereits hören und...riechen! Warum konnte ich sie riechen? Naja egal! Die würden den Jäger holen und der würde den Wolf ganz sicher erschießen oder einfangen! Das konnte ich definitiv nicht zulassen!
,,Los! Lauf! Bevor sie dich sehen!" Ich sprach leise damit die immer näher kommenden Leute mich nicht hörten und genauso plötzlich wie er aufgetaucht war, war er auch wieder verschwunden. Erleichtert ließ ich jegliche Luft aus meinen Lungen ehe ich weiter zur Schule lief. Wir hatten jetzt Biologie, eines meiner Lieblingsfächer. Doch als ich den Klassenraum betrat sah ich meine Klassenkameraden wild mit einander erzählen und Herr Larsen war nirgends zu sehen. Dabei war ich selbst doch schon 15 Minuten zu Spät! Langsam ging ich zu meinem Platz und fragte meinen Banknachbar und besten Freund Emil:,,Wo ist Herr Larsen?"
,,Kiara war eben schon im Sekretariat nachfragen. Es heißt er solle sich verspäten." Er zuckte nur mit den Schultern und wir beließen es dabei. Nach weiteren 10 Minuten kam er dann endlich. Seine Augen sahen, anders wie sonst gehetzt aus und generell sein ganzer Ausdruck wirkte anders. Ich schien jedoch der einzige zu sein dem das auffiel.
,,Entschuldigt die kleine Verspätung. Mein Auto ist nicht angesprungen und mein Fahrrad hatte einen Platten. Deshalb musste ich zu Fuß laufen." Pah! Das war aber sowas von gelogen! Ich war mit der Fähigkeit beseelt das ich sehr gut merke wenn jemand lügt. Herr Larsen konnte zwar sehr gut lügen, aber ich merkte es trotzdem. Der Unterricht ging sehr langsam zu Ende und meine Gedanken schweiften die ganze Zeit zu dem Wolf und dem verspäteten Herr Larsen. Die letzten beiden Stunden hatten wir Sport, ich mochte Sport wirklich gern was wahrscheinlich daran lag dass ich sehr gut darin war. Vorallem wenn es um Bogenschießen und Schwertkampf ging. Herr Solberg hatte letzte Stunde gesagt wir werden etwas neues anfangen und nun wollte er uns erzählen was es war. Zu meiner Überraschung war es tatsächlich Bogenschießen! Die Bogen waren zwar nicht besonders gut, aber man konnte damit schießen. Jeden Schuss traf ich mitten ins Schwarze und somit bekam ich am Ende eine extra Eins. Als ich mich gerade auf den Weg machen wollte wurde ich an der Schulter festgehalten. Hinter mir stand Herr Larsen und sah mich durch seine braunen sanften Augen an.
,,Noah, es schien als wärst du heute morgen im Biologie Unterricht nicht ganz bei der Sache gewesen." Seine Stimme war so wie sonst sehr ruhig.
,,Ich habe einfach nur nicht so gut geschlafen." Er sah mich durchdringend an und ich hatte das Gefühl seine Augen waren zwischendurch Bernsteinfarben. Sicher bildete ich mir das nur ein.
,,Ich muss dann mal los!" Schnell drehte ich mich um. Es fühlte sich zwar nicht richtig an meinen Lehrer anzulügen, aber es war sicher das beste. Zuhause stellte ich meine Sachen ab und lief dann direkt Richtung Wald. Ich liebte den Wald wirklich sehr weshalb ich dort die meiste Zeit verbrachte. Ich ging zu meinem Lieblingsplatz, ein See, umgeben von den Bäumen des Waldes. Ein wirklich wunderbarer Ort.
,,Noah Williams, wir brauchen dich." Sofort schreckte ich auf als ich diese tiefe Stimme hörte und was ich da sah ließ mich erstarren.