kapitel 3 - Der verlorene Blick

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Er:

"Und, weist du wer Sie ist?" unterbrach Emre das schweigen im Auto.
"Nein. Es interessiert mich nicht"
gab ich erlich zu. Ein kurzes 'Hmm' bekam ich seiner seits.

"Da wären wir", erklärte mein 'bruder' und parckte vor einem weißen Haus.
Es war Schlicht, nicht zu groß nicht zu klein. Im gegensatz zu unserem Haus, eher ziehmlich klein. Vor der Eingangstür stand mein Vater, mit einem Mann, wohl in seinem alter. Dahinter sah ich ein Junges Mädchen. Das ist Sie? Ein witz gegen 'mein Mädchen'.

Wir stiegen aus dem Auto und begrüßten die drei. Der Mann war freundlich, er machte jedenfalls den anschein. Mein Vater sah mich die ganze zeit mit diesem
'Ich-warne-dich' blick an, der wahrscheinlich so viel heißen sollte wie 'sei nett, benimm dich'.

"Welcher von beiden ist mein zukünftiger Schwieger Sohn?" , fragte aufeinmal der Mann. Bei dieser frage spührte ich schon die wut, die in mir stieg. "Alian, das ist mein Sohn Imran und sein bester Freund Emre.
Die beiden Erinnern mich sehr an uns, als wir noch so jung wa-", erläuterte mein Vater. Alian? Aha. " Und wer ist das Mädchen?", fiel Emre meinem Vater ins wort. Er spührte das ich wütend wurde und legte seine Hand auf meine Schulter, als Er die frage stellte.

"Das ist Melis, die beste Freundin von Anésa. Sie wollte gerne dabei sein" , antwortete Alian amca. Anésa, war ihr name. Nichts besonderes.
Das Mädchen stüttelte nur schüchtern unsere hand.
"Kommt, lasst uns reingehen" bat Alian amca uns, und schloss die Tür auf.

Nun saßen wir im Wohnzimmer und das Junge Mädchen machte uns Tee.
Was für ein unhöffliches wesen ist diese Anésa.
Stellt sich weder vor, noch hilft sie ihrer Freundin. Obwohl das hier alles, eigentlich ihre Aufgabe sein sollte. Als könnte Emre meine gedanken lesen fragte Er plötzlich,
"Möchte Anésa sich nicht vorstellen?
Imran würde Sie bestimmt gern sehen",
"Ist mir recht" sagte ich kurz und knapp, Nach dem Motto 'Sie brauch nicht kommen'. Was erwarten die. Sie ist mir egal.

Sie sahen mich etwas geschockt an. Alian amca zwang sich noch zu einem lächeln. Während mein Vater drohte zu explodieren. Nur diese Melis, sie sah mich wütend an und lächelte dann plötzlich.
Verwirrend dieses Mädchen.

Ich stand auf, das ganze geht mir auf die Nerven. Ohne auf die anderen rücksicht zu nehmen ging ich hastig zur Haustür, doch ehe ich sie öffnen wollte, wurde sie von jemand anderen auf gemacht.

Nun standen wir uns das erste mal gegenüber. Das ist sie also. Sie war etwas überfordert mit der Situation. "H -Hallo . . " brachte sie nach einer weile stotternd hervor.

Sie:

Das ist Er.
Gott Anésa, sag doch was sinnvolles.

"Hey, ich bin Anésa. Und du bist?", fragte ich lächelnd und reichte ihm die Hand.
Er sah mich ausdrucklos, noch immer schweigend an.
"Und ich bin nicht Interessiert.",
Was ?

Ohne auch nur auf eine Antwort von mir zu warten, ging Er einfach an mir vorbei.
Ich tratt zur Seite, ohne ihn ein weiteres mal anzusehn. Ich kannte ihn nicht. Trotz allem hätte ich mit einer etwas freundlicheren begrüßung gerechnet.

Im Wohnzimmer angekommen standen alle und sahen zu mir rüber. Das war mir unangenehm. Haben sie das eben auch mitbekommen?
" Meine Tochter, das verhalten meines Sohnes tut mir leid. Sein Vater ..
"Freut mich, Canan amca. Papa hat mir sehr viel von dir erzählt" gab ich lächelnd von mir und begrüßte ihn herzlich.

"Höffentlich nur gutes", erwiederte er warmherzig. "Natürlich" ergänzte ich.
"Onkel ich will nicht stören nur, ich geh lieber mit Imran mit" erklärte ein junger Mann, Canan amca, der darauf nur genervt seuftzte. Der junge Herr lächelte mich freundlich an und verabschiedete sich.

Canan amca und Papa erzählten Melis und mir viel, was sie in ihrer Jugend so getrieben haben. Über Imran erzählte sein Vater recht wenig. Ich erfuhr nur von Melis das sein begleiter, Emre, sein bester Freund sei. Und so verging der Abend.

Canan amca war schon gegangen und Papa erledigte noch einigen Papierkram für die Arbeit.

Nun lag Melis verträumt auf meinem Bett, während ich mich auch langsam bett fertig machte. Wir hatten kein wort über ihn geredet. Das war mir recht. Es machte mich traurig jemanden zu heiraten der mich nicht will und den ich eben so wenig wollte. Wo bleibt da der sinn einer Ehe.

"Anni . . " sprach Melis meinen namen
leise aus.
"Hmm" entgegnete ich ihr und zog meine Pygjama Hose an. "Imran .. ", sie hielt kurz inne.
"Er hatte diesen blick ", verwirrt sah ich sie an. " Was meinst du? ".

Sie zögerte leicht, atmete tief durch und sprach.

"Als deine Mutter damals starb, warst du so fertig. Ich habe mich so machtlos gefühlt. I -ich wusste nicht was ich noch tun sollte um dir zu helfen, nichts half.", sie sah auf den Boden und hob dann wieder ihren Kopf. Die traurigkeit war ihr ins Gesicht geschrieben.

"In deinen Augen sah ich damals diese leere, diesen verlorenen blick, als würde es keinen Ausweg mehr für dich geben.

In Imrans Augen sah ich diese leere erneut. Der selbe blick wie einst deiner, damals".

Es überrascht mich das sie meint wir hätten etwas gemeinsam.
"Und?" sagte ich desinteressiert.
Sie senkte wieder ihren blick und schloss die Augen. Auf eine Antwort hoffte ich nicht. Ich war zu müde von diesem eigenartigen Tag. Es vergingen wenige Minuten und schon viel ich, neben Melis liegend in einen traumlosen Schlaf.

Er:

Draussen angekommen, dachte ich mir, wie bescheuert kann man sein. Ich hab nicht mal die Autoschlüssel, wie soll ich hier weg.
"Imran, warte!" schrie Emre hinter mir.
Er schien etwas gereizt zu sein.
"Was hast du für ein problem man?
Diesem Mädchen geht es genau wie dir",
entgegnete er mir plötzlich.

"Ich brauche Sie nicht. Was versteht ihr nicht daran!", gab ich wütend von mir.
Er hielt inne und schien nachzudenken.

"Hör zu mein Freund. Ich liebe dich wie einen Bruder. Es kann mit dir nicht so weitergehen. Sie teilt ein ähnliches Schicksal wie du, gib ihr eine Chance.
Ich meine viellei-", ich unterbrach ihn.

"Was Emre ? Was? ", schrie ich und sah ihn finster an. "Vielleicht empfinde ich dann irgendwann etwas für dieses Mädchen? ",
Wut brannte in mir, wie feuer das mein inneres verbrennt.

"Denkst du ich vergesse Sie einfach, denkst du ich vergesse Sibes einfach.
Du weist was für eine bedeutung diese Frau für mich hatte. Sie war der sinn meines Lebens. Ich habe meine Frau und mein Kind verloren", ich hielt inne und beendet kaum hörbar meinen satz, mein herz brennt ".. Wie kannst du denken ich würde Sie vergessen und Sie einfach ersetzen".

Eine unangenehme stille umhüllte uns, bis Emre sie unterbrach.

"Bruder, du kannst nicht dein leben in der Vergangenheit verbringen. Du sollst Sibes nicht vergessen. Aber denkst du Sie hätte gewollt, das du für immer alleine bleibst. Nie wieder glück empfindest.
Versuch es wenigstens".

Seine worte erreichten mich. Doch das endresultat blieb das selbe.

"Nein. Ich kann einfach nicht", entgegnete ich ihm.

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