kapitel 6 - Seine Lügen

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Ich war wie benebelt von seinen Worten. Wie kommt er auf so etwas absordes? Soll das ein schlechter scherz sein. Und so etwas auch noch vor unseren Eltern zu behaupten.
Mir blieb die Spucke weg.

"Wie bitte?", brachte ich nach einer ewigen stillezeit geschockt von mir.

"Mein Sohn, ich möchte nicht das du so über meine Tochter sprichst.
Anésa ist ein vernünftiges Mädchen und sie würde mir nie etwas verheimlichen!", sagte mein Vater plötzlich in einem sichtlich gereizten Ton.

Canan amca schien sehr angespannt zu sein. Imran schaute nur ins leere.
Ihm ging das alles sowieso am allerwertesten vorbei.

"Sercan .. und Anésa sind ein Paar.
Ich habe gesehen wie sie sich auf der Gala geküsst haben", sprach nun Mr. Arrogant monoton.

Geschockt schoß erneut mein Kopf in Imrans richtung. Mein Vater sah nun zu mir. Glaubte Er das etwa?
Wieso tut Imran mir so etwas an.

Traurigkeit umhüllte mich. Ein gefühl der leere. Ich konnte kein Ton raus bringen. Das stimmt doch alles nicht.
Das auf der Gala war doch nur eine harmlose 'freundschaftliche' Umarmung, zwischen Sercan und mir. Kein Kuss!

"Anésa, stimmt das?", fragte mich mein Vater vorsichtig. Nun sah auch Canan amca gespannt in meine richtung.

Ich wollte sprechen. Papa sagen das ich niemals ihm etwas verschweigen würde, doch ich konnte es nicht.
Ein riesiger Kloß hatte sich in meinem Hals gebildet und ich schluckte schwer.

Was mir am meisten weh tat, warum auch immer, war Imrans abneigung mir gegenüber. Wie sehr wollte er das zwischen uns nicht, das er meine Ehre einfach so mit Füßen tritt.
Er kennt mich doch garnicht!

In mir sprudelte es. Ein Gefühlschaos der besonderen art. Traurig, das dieser Mann mein Verlobter werden soll. Wütend, das Er die frechheit besaß mir so etwas dämliches vor unseren Vätern zu unterstellen.

Großes scharmgefühl und trauer überkam mich. Was wohl Canan amca und Papa jetzt von mir dachten.
Das Sercan und ich weiter gegangen sind? Allein der gedanke, das sie so über mich denken könnten, ließ meinen tränen nun freien lauf.

Alle sahen zu mir, während ich mein kopf senkte. Tränen liefen mir über die Wangen und ich blickte verloren zu boden.

"Anésa .. liebes", flüssterte leise und fürsorglich Canan amca "Sag uns nur ob du für diesen Sercan etwas empfindest. Es ist Okay, wirklich".

Es wurde mir zu viel. Hass staute sich in mir auf. In sekunden schnelle stand ich von meinem Platz auf.
Mein hasserfüllter blick war nur Imran gewitmet.

Sein blick war finster. Wie immer.
Besitzt dieser Mann ein herz?

Ich musste hier weg. Ohne auf die reaktion unserer Väter zu achten, Stürmte ich raus aus diesem 'protzigem Haus'. Meinen namen hörte ich noch aus dem Munde meines Vaters rufen, doch ich brauchte frische luft.
Weit weg von Imran.

Mama ich brauche dich ..

Er:

Es war vielleicht etwas fies ihr so etwas zu unterstellen, doch ich muss aus dieser 'verfickten' sache raus.

Das verkraftet Sie schon. Ich muss zugeben das diese trauer in ihren Augen mich nicht ganz kalt lies.

"Such sie", forderte plötzlich mein Vater mich auf, ohne auch nur in meine richtung zu sehn.

"Wieso sollte ich?"

"Imran! Es reicht", schrie Baba fast das ganze Haus zusammen.
Ich glaube er fand meine Notlüge nicht so amüsant wie ich.

"Mein Sohn, wieso tust du so etwas?
Ich wusste das du gelogen hast, doch ich wollte sehen wie du auf Anésas reaktion reagierst", sagte Alian amca nun in einem leisen ton.

"Canan, ich glaube die Ehe zwischen unseren beiden Kindern ist doch keine so gute Idee. Ich bin nicht mehr einverstanden", sprach er zuende, drehte sich um und ging ohne auf die Antwort meines Vaters zu warten.

Perfekt. Es hat funktioniert. Die bin ich los. Doch es fühlte sich trotzdem alles so falsch an, was ich getan hatte.

"Imran, ich möchte dir etwas erzählen .. ", gab mein Vater kaum hörbar von sich und nahm wieder Platz. Er war sichtlich Enttäuscht doch es ging einfach nicht anders.

Ich nahm platz hörte aufmerksam zu und schwieg.

"Alians Frau .. Sie starb als Anésa 18 Jahre alt war.

Es war der 14. Mai, Anésa hatte an diesem Tag ihre Abitur Abschlussfeier. Ihre Mutter Arbeitete in der Firma von Alan und war dort viel beschäftigt. So auch an diesem tag", er hielt inne und sprach weiter.

"Sie hatte wohl damals bemerkt das Sie zu spät zu Anésas Feier kam und machte sich hektisch auf dem Weg dorthin.

Anny's Feier war längst vorbei und ihre Mutter war immer noch nicht da.

Sie rief ihre Mutter wut gebrannt an und es ging wohl ein Sanitäter ran.

Der ihr am Telefon erklärte das ihre Mutter verstorben war, weil Sie zu schnell gefahren war und eine rote Ampel übersehen hatte .. ", sein stopen veriet mir das dieses Ereignis auch meinem Vater schwer zu schaffen machte.

"Mein Sohn, Anésa hat sich dafür die Schuld gegeben. Um ihre Veranstalltung nicht zu verpassen war Sie, in Anny's Augen, gestorben.

Sie hat wohl Monate lang sich in ihrem Zimmer eingesperrt und mit niemanden gesprochen. Eines tages fand Sie ihr Vater bewusstlos auf dem Boden liegend, in ihrem Zimmer.

Sie hatte versucht sich mit einer überdosis an Schlaftablletten .. das Leben zu nehmen", er schluckte schwer.

Dieser Familie wurde es, in diesem Leben, wohl auch nicht einfach gemacht.

"Baba, es .. tut mir leid", war das einzige das ich dazu entgegnen konnte.

"Bei mir musst du dich nicht Entschuldigen. Ein letztes mal sage ich dir, diesem Mädchen ergeht es genau wie dir".

Er hatte recht. Sie konnte nichts dafür. Sie war für unsere anstehende Verlobung nicht verantwortlich.
Unsere Väter waren das!

Ich stand auf, nahm meine Autoschlüssel und verließ das Haus.

Mein Vater wusste was ich vor hatte, deswegen ließ er mein Handeln unkomentiert.

Vor dem Haus von Alian amca angekommen, klopfte ich vorsichtig. Was sollte ich ihr sagen?

"Ja", öffnete mir Alian amca sichtlich verachtend die Tür.

"Könnte ich bitte mit Anésa sprechen?", fragte ich leise und senkte meinen blick.

Mein Verhalten von vorhin ging zu weit. Das hatte ich nun eingesehn.
Sie tat mir leid.

"Ich weis nicht wo Sie ist. Zuhause ist sie jedenfalls nicht", sprach er ausdrucklos und schloss die Tür ohne auf eine Reaktion von mir zu warten.

Man, ich hatte es wirklich vermasselt.

Gerade hatte ich mich umdreht und wollte zu meinem Auto, als plötzlich Anésa vor mir stand.

Wenn ihre blicke töten könnten ..

"Was willst du hier?", gab sie gereitzt von sich.

Diese Frau ist echt nicht einfach.
"Mit dir reden", antwortete ich knapp.

Sie rollte genevt mit den Augen. Ein fan von mir war sie nicht.
Meine laune nahm einen tiefpunkt an.

"Du hast heute genug lügen verbreitet", sagte sie monoton und kramte ihren Hausschlüssel aus ihrer Tasche hervor.

Sie wollte an mir vorbei doch so einfach mache ich es ihr nicht. Ich packte ihr hangelenk und zog sie zu mir.

Sie:

Kann er mich nicht einfach in ruhe lassen, verdammt. Diese nähe zu ihm. Sie tut mir nicht gut.

Mein blick war noch gesenkt. Er hatte mich so nah an sich gezogen das ich mich nicht traute ihn anzusehen.

"Anésa, gib mir eine Chance .. ", begann er zu sprechen.











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