Heute mal ein Kapitel aus Harrys Sicht, damit ihr auch Einblicke in seinen Kopf bekommt. :)
***
*Harry*
"Was willst du hier?", fragte mich Charly sofort mit einer gewissen Kühle in der Stimme und musterte mich prüfend. "Ich wollte mich entschuldigen, weil ich vorhin so ausgetickt bin", gab ich ehrlich zu und näherte mich ihr wieder. Sie wich zurück und stieß mit dem Rücken gegen die Tür. Zufrieden grinste ich und blickte ihr tief in die Augen, denn die Situation erinnerte mich an eines unserer ersten 'Treffen'.
"Und, naja, ich dachte wir könnten da weitermachen, wo wir aufgehört hatten", hauchte ich und strich ihr über den Arm und ließ meine Hände dann auf ihren Hüften ruhen. Ich genoss ihre Nähe und mir gefiel, dass sie so anders war, als unsere Fans oder andere Mädchen. Jedes Mädchen wäre jetzt dahin geschmolzen, doch Charly hielt meinem Blick fest und entschlossen stand. Gerade wollte ich mich zu ihr runterbeugen, um sie zu küssen, da stieß sie mich von sich.
"Was soll das denn jetzt?" Überrascht sah ich sie an. Wobei, ich hätte damit rechnen müssen, so wie ich sie behandelt hatte.
"Harry, es geht nicht", seufzte sie nur und wand sich von mir ab, um die Tür aufzuschließen.
"Wie meinst du das, es geht nicht?" Ich griff nach ihrer Hand, die angenehm warm und weich war, während sie sah mich traurig an. Oder bildete ich mir das nur ein?
"Das mit unserer Affäre. Ich bin mit Liam zusammen, ich kann ihn nicht betrügen. Das hat er nicht verdient. Und ich könnte ihm das auch gar nicht antun, denn dafür liebe ich ihn zu sehr. Und außerdem, es gibt doch genug Mädchen, die eine Affäre mit dir anfangen würden. Du wirst schon jemanden finden, mit dem du deinen Spaß haben kannst." Fassungslos sah ich sie an. Ich verspürte plötzlich ein merkwürdiges Gefühl und ihre Aussage war wie ein Stich ins Herz für mich. Empfand ich etwa mehr für sie als ich mir eingestehen wollte? Das war doch die einzige Erklärung, warum ich nicht damit einverstanden war, dass unsere Affäre wegen Liam beendet sein sollte, oder nicht?
"Aber es hat dir doch auch gefallen. Willst du das einfach so wegschmeißen?" Flehend sah ich sie an, doch sie wich meinem Blick aus und betrat ihre Wohnung.
"Es ist besser so Harry, glaub mir. Ich will Liam nicht verletzen. Wie gesagt, ich liebe ihn. Weißt du, bei ihm kann ich einfach ich sein und alles andere vergessen. Das hat noch nie jemand geschafft. Und außerdem gehört er zu deinen besten Freunden, dass kannst du ihm nicht antun. Mach's gut." Mit diesen Worten schloss sie die Tür und ich blieb allein im Flur stehen. Ich war wie paralysiert, ich wollte nicht, dass unsere Affäre beendet war. Denn nach und nach wurde mir immer mehr bewusst, wie sehr ich Sharleen eigentlich mochte. Und ich war ganz und gar nicht damit einverstanden, dass sie mit Liam zusammen war. Ich wollte sie an meiner Seite haben. Ob ich um sie kämpfen sollte? Aber Liam hatte gerade erst Danielle verloren, wenn er jetzt auch noch Sharleen verlieren würde, dass würde er nicht verkraften, so sensibel wie er war. Ich konnte mich noch genau daran erinnern, wie er nach der Trennung von Danielle tagelang in seinem verdunkelten Zimmer gesessen hatte. Wer weiß, was er angestellt hätte, wenn wir ihn nicht abgelenkt hätten.
Das Licht im Flur ging plötzlich aus und ich stand ganz allein im Dunkeln. Das hast du verdient, Styles. Wieso verliebst du dich auch in ein Mädchen, dass unerreichbar ist? Seufzend machte ich mich auf den Weg zu Louis, ich brauchte jetzt unbedingt jemanden zum Reden und ich wusste, dass ich Louis vertrauen konnte. Er konnte zwar manchmal kindisch sein, aber er behielt Geheimnisse für sich und fand immer eine Lösung. Er war so, wie ein bester Freund sein musste.
"Harry, was willst du so spät noch hier?"
"Danke für die nette Begrüßung", gab ich sarkastisch von mir und schob mich an Louis vorbei in seine Wohnung. Seufzend schloss mein bester Freund die Tür und folgte mir.
"Okay, was treibt dich so spät noch hierher? Willst du was trinken?" Erwartungsvoll sah Louis mich an, während er aufstand und kurz verschwand. Kurz darauf kam er mit einem Glas Saft zurück und drückte mir es in die Hand. Dankbar trank ich es in einem Zug leer, bevor ich ihm antwortete.
"Ich weiß gar nicht, wie ich anfangen soll. Naja, Sharleen ist mit Liam zusammen und -"
"Ja, ich weiß, Liam hat mir eben eine SMS geschickt. Die Beiden sind süß zusammen oder?", unterbrach Louis mich lächelnd und ich verdrehte die Augen. Charly und ich würden zusammen viel besser aussehen. Klar, ich gönnte Liam sein Glück, aber ich wollte nicht, dass er mit Charly glücklich war. Also, natürlich wollte ich, dass er und vor allem Charly glücklich waren, aber ich wollte der Grund für Charlys Glück sein. Aber ich wusste auch, dass ich ihm als guter Freund sein Glück gönnen sollte, doch dies war schwerer getan, als gesagt.
"Jedenfalls", nahm ich den Faden wieder auf, "Charly und ich hatten eine Affäre. Aber jetzt hat sie die wegen Liam beendet und irgendwie bin ich eifersüchtig und, ach ich weiß auch nicht", gab ich ehrlich zu und vergrub meinen Kopf in meinen Händen.
"Hast du dich in sie verliebt?" Louis' Stimme klang vorsichtig und ich sah zu ihm. Besorgt musterte er mich und ich nickte leicht.
"Oh, dass klingt nicht gut. Aber Harry, bitte spann sie Liam nicht aus." Langsam hob ich meinen Kopf wieder und sah Louis wütend an.
"Was soll das denn heißen?", fragte ich ärgerlich und sah ihn an. "Naja, wir wissen doch beide, wenn du etwas willst, dann bekommst du es auch. Aber ich warne dich, du würdest Liam sehr verletzen. So schwer es auch ist Harry, du musst Charly vergessen. Wirklich, dass bringt dich sonst nur in Schwierigkeiten." Seine Worte machten mich wütend. Ich wusste zwar, dass er recht hatte, aber ich wollte Charly nicht einfach so aufgeben. Es war nämlich um einiges leichter gesagt als getan. Charly hatte mich so fasziniert mit ihrer Art und ihrem Aussehen und ich war schon immer ein schlechter Verlierer. Schon immer habe ich für meine Träume und Wünsche gekämpft und zu diesen gehörte auch Charly.
"Ich glaube, ich gehe jetzt nach Hause", gab ich nach einiger Zeit von mir und Louis nickte. Schweigend begleitete er mich zur Tür und sah mich noch einmal prüfend an.
"Du schaffst das schon Harry." Louis schenkte mir ein aufmunterndes Lächeln, doch ich erwiderte es nicht. Ich war nicht in der Stimmung dazu. Ohne noch etwas zu sagen, verließ ich seine Wohnung und lief durch die nächtlichen Straßen Londons nach Hause. Ich mochte die Nacht. Nachts waren so gut wie keine Fans unterwegs und man konnte auch mal ungestört durch London laufen, ohne alle paar Meter Fotos machen zu müssen. Klar, ich liebte unsere Fans, aber in gewisser Weise war es Fluch und Segen zu gleich. Sie waren der Grund, dass wir überhaupt so weit gekommen waren, aber wegen unseren Fans verbot mir das Management eine Freundin. Wieso eigentlich immer ich?, schoss es mir durch den Kopf und verspürte wieder Wut in mir. Da wollte man einmal glücklich sein und schon ging alles schief.
Das Piepsen meines Handys riss mich aus meinen Gedanken und kündigte mir eine SMS von Liam an. Obwohl ich wusste, was drin stehen würde, öffnete ich sie. Ich schluckte, als ich las, dass er nun mit Charly zusammen war. Die Nachricht traf mich immer noch, obwohl ich schon lange wusste, was Sache war. Wieso musste ich Charly auch kennenlernen? Dann wäre das Alles nie so weit gekommen. Aber sie würde uns auch noch tagtäglich fertig machen und darauf konnte ich gut verzichten. Wir hatten auch so schon genug Leute, die uns hassten und uns den Tod wünschten.
Ich verdrängte die Gedanken und stellte fest, dass ich inzwischen Zuhause angekommen war. Wie immer warf ich meine Jacke auf den Boden und schmiss meine Schuhe in eine Ecke und ging schnurstracks in mein Schlafzimmer, wo ich mich auf mein Bett sinken ließ. Was Charly wohl gerade machte?
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Don't care about feelings. (One Direction fanfiction)
FanfictionEin Mädchen. Ein Blog, der von mehr als 1 Million Leute verfolgt wird. Und eine Band, die in diesem Blog überhaupt nicht gut wegkommt. || Erst fiel zu spät registrierte ich, mit wem ich flirtete und mein Lächeln fror ein, als ich merkte, dass ich wi...