Richtig oder Falsch?

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"Ich glaube, da hat jemand Hunger", kommentierte Harrys Nialls Magenknurren und dieser nickte grinsend. 

"Ich hol mir eben was von Nandos." Niall machte Anstalten aufzustehen, doch ich drückte ihn wieder runter.

"Brauchst du nicht. Ich koche jetzt etwas für uns, das ist viel gesünder", meinte ich nur und ging in die Küche. Summend füllte ich Spaghettie in einen Topf und überlegte, was für eine Soße ich machen könnte. Eine einfache Tomatensoße war ja langweilig. Ich entschied mich für eine Champignon-Creme-Soße und während die Nudeln langsam gar wurden und ich die Soße vorbereitete, sang ich leise Little Things

"Hört sich ganz nach einem Lied von uns an", hörte ich plötzlich Harry dicht an meinem Ohr lachen. Grinsend drehte ich meinen Kopf zu ihm und nickte. 

"Kann ich dir irgendwie helfen?" 

"Du kannst schon mal den Tisch decken." Ich deutete auf den Küchenschrank neben dem Herd und Harry holte drei Teller raus. Ich hatte mich wieder den Nudeln und der Soße gewidmet, die gemächlich vor sich hin köchelte. Lächelnd lauschte ich Harry, der an der Stelle weitergesungen hatte, an der ich aufgehört hatte. 

"Harry, ich liebe deine Stimme", lächelte ich nach einer Weile, während ich die Soße auf den Tisch stellte. 

"Und weißt du was ich liebe?" Er trat einen Schritt auf mich zu, legte seine Hände auf meine Hüften und zog mich enger an sich. 

"Nein, was denn?", hauchte ich nervös und sah ihm direkt in die grünen Augen. Langsam beugte er sich vor, um mir dann einen flüchtigen, aber auch sanften Kuss zu geben. 

"Dich", flüsterte er dann leise und nahm meine Hand. Zögernd verschränkten wir unsere Finger. Ich spürte Harrys Blick auf mir, doch ich konnte meinen Blick nicht von unseren Händen abwenden. Wieso fühlte es sich so falsch an, wenn es doch so richtig aussah? 

"Charly?" Harrys Stimme holte mich zurück in die Gegenwart und ich richtete meinen Blick auf ihn. Schweigend sah ich ihn einfach nur an. Registrierte wie weich seine Lippen aussahen, wie ängstlich sein Blick war. 

"Es fühlt sich falsch an", flüsterte ich nach einigen Minuten, woraufhin Harry mich noch enger an sich zog.

"Ich kann dich verstehen. Du liebst Liam noch. Aber wir wissen beide, dass du auch mich liebst. Kannst du uns nicht eine Chance geben? Wenn du mir diese eine Chance gibst, dann verspreche ich dir, dass ich dich auf Händen tragen werde. Ich werde dir treu sein, dir zuhören, wenn du Probleme hast, dir Frühstück ans Bett bringen. Alles was du willst. Und wenn es nicht klappt, wenn wir scheitern, dann verspreche ich dir, dass ich dich nie wieder mit meinen Gefühlen nerven werde. Ich werde keinen Versuch mehr starten, dich an mich zu binden." Fast schon verzweifelt sah er mich, während mir nur Tränen in die Augen stiegen. So etwas Schönes hatte noch kein Junge zu mir gesagt. Ich spürte gar nicht, wie sich die ersten Tränen ihren Weg über meine Wangen bahnten. Ebenso spürte ich nicht, dass Harry diese Tränen sofort wieder wegwischte und mich einfach nur in den Arm nahm. Beruhigend strich er mir über den Rücken, während er leise erneut Little Things sang. Mit geschlossenen Augen lauschte ich seinem Gesang und genoss die Wärme, die von ihm ausging. 

Aber da die Nudeln dachten, die Situation wäre zu romantisch, fingen sie an überzukochen.

"Verdammt", fluchte ich, löste mich ruckartig von Harry und riss den Topf vom Herd. Schnell goss ich die Nudeln ab und stellte diese zu der Soße auf den Tisch, bevor ich vorsichtig das Wasser vom Herd wischte. 

"Tut mir Leid Charly." Entschuldigend sah Harry mich an, doch ich machte nur eine wegwerfende Handbewegung. 

"Ist schon okay. Ist ja nichts Schlimmes passiert."

"Das meine ich nicht. Es tut mir Leid, dass ich dich so bedrängt habe. Ich weiß ja, dass du Liam vermisst. Es war egoistisch von mir, auch mal glücklich sein zu wollen." Beschämt senkte Harry den Blick. Und just in diesem Moment wurde ich mir einiger Sachen sicher. Ich wollte nicht, dass Harry traurig war. Ich wollte nicht, dass er sich für seine Wort entschuldigte, denn seine Worte hatten mich unheimlich berührt und glücklich gemacht. Ich wollte, dass Harry glücklich war – wegen mir. 

Entschlossen ging ich zu ihm und nahm sein Gesicht in meine Hände. 

"Du solltest dich für so wundervolle Worte nicht entschuldigen Harry", hauchte ich nur sanft, bevor ich meine Lippen auf seine drückte. Ich spürte, wie Harry in den Kuss hineinlächelte und seine Hände mich entgültig an ihn drückten, sodass kein Zentimeter Platz mehr zwischen uns war. 

"Hey Leute, ich dachte, ich gucke mal wie weit ihr seid und – oh", brach Niall ab und sah uns überrascht an. Lachend ließ Harry mich los und teilte Niall mit, dass er sich ruhig setzen konnte. Grinsend setzte ich mich ebenfalls an den Tisch und füllte den Jungs und mir Nudeln auf. Niall dagegen blickte nur verwirrt von mir zu Harry und wieder zurück.

"Okay, was ist in der letzten halben Stunde passiert?", fragte er schließlich und sah Harry und mich abwartend an. 

"Ich, ich schätze, dass Harry und ich zusammen sind. Auch wenn mich jetzt jeder auf der Welt für eine Schlampe halten wird, weil ich und Liam gerade erst Schluss gemacht haben", lachte ich und Harry nickte. 

"Hey!" Empört sah ich ihn an, musste dann aber auch grinsen.

"Mit meinem Nicken habe ich nur dem ersten Teil zugestimmt Süße", klärte er mich auf und stopfte sich einen riesigen Nudelhaufen in den Mund.

"Na dann ist ja gut." Zufrieden fing ich auch an zu essen und Niall tat es mir gleich. 

Nach dem Essen hatten wir es und wieder in unserem riesigen Bett bequem gemacht und beschlossen, weitere Filme zu gucken.

"Aber vorher noch ein Bild für Instagram", lachte Niall und holte sein Iphone aus seiner Hosentasche. Glücklich lächelten wir drei in die Kamera und Niall lud das Bild sofort hoch. Er markierte auch mich und Harry und ich war mir sicher, dass es nicht lange dauern würde, bis ich die ersten Hass-Tweets bei Twitter bekam. Aber das war mir im Moment vollkommen egal, denn ich hatte Harry und Niall bei mir und konnte mein Glück überhaupt nicht fassen. Ich hatte nur ein bisschen Angst, was Amy und David von mir denken würden – oder die anderen Jungs von One Direction. Denn ihre Meinung war mir nicht egal.

Don't care about feelings. (One Direction fanfiction)Where stories live. Discover now