Es dauerte nicht lange, da klingelte mein Handy. Zögernd nahm ich es in die Hand und überlegte, ob ich mit Liam reden wollte, doch dann nahm ich ab. "Ist das alles ernst gemeint?", platzte er sofort raus und ich war für einen Moment verwirrt. "Was meinst du?" "Das Video, das David hochgeladen hat." Es machte 'Klick' bei mir und ich überlegte, was ich sagen sollte. "Ja", seufzte ich schließlich und mein Herz klopfte, als ich auf seine Antwort wartete. "Aber ich verstehe immer noch nicht, warum du wieder angefangen hast zu bloggen." "Du würdest mir sowieso nicht glauben", konterte ich und er seufzte. "Warum vertraust du mir nicht Charly?", fragte er verletzt und ich hatte sofort ein schlechtes Gewissen. Wie schaffte er das nur? "Tut mir Leid Liam, das Ganze ist nur einfach viel zu viel im Moment. Euer Management hat mich erpresst, weil mein Blog gute Publicity für euch war. Aber dadurch, dass ich mein Geheimnis selber verraten habe, hat es nichts mehr gegen mich in der Hand. Und ich schwöre, ich habe nichts davon ernst gemeint, was ich im Blog gesagt habe. Wirklich nicht." "Ich glaube dir ja. Aber das Management wird noch was zu hören kriegen." "Nein, Liam, lass gut sein, okay? Aber kannst du den anderen das Video zeigen?" "Klar, sie sind immer noch ziemlich sauer." "Scheiße." Wütend schlug ich auf ein Kissen und wünschte mir, dass Liam jetzt hier wäre. "Hey Charly, das wird wieder. Bist du gerade zu Hause?" "Ja, warum?" "Bleib da, ich bin gleich bei dir." Liam legte auf und mein Herz fing plötzlich an voller Vorfreude schneller zu schlagen. Konnte es sein, dass ich Liam mehr mochte, als ich mir eingestehen wollte? Entschlossen schüttelte ich den Kopf, um den Gedanken zu vertreiben.
Eine halbe Stunde später klingelte es an meiner Haustür und ich öffnete. Freundlich lächelte Liam mich an und ich ließ ihn in meine Wohnung. "Hey", murmelte ich schüchtern und überlegte fieberhaft, ob ich ihn umarmen sollte, doch er entschied für mich und zog mich in eine Umarmung. "Hey Charly. Wie gehts dir?" "Schon besser, jetzt wo ich weiß, dass du mir glaubst." "Ja, es ist zwar ziemlich krass, was dir passiert ist, aber es ist Vergangenheit. Das Einzige, was zählt, ist das Hier und Jetzt." "Danke Liam. Willst du einen Kakao? Ich würde dir ja Kaffee anbieten, aber ich bin leider kein Kaffeetrinker." "Kakao ist in Ordnung", lachte er und folgte mir in die Küche. "Ich finde deine Wohnung total cool, hab ich dir das schon einmal gesagt?" "Nein, aber danke." Ehrlich lächelte ich ihn an und reichte ihm eine Tasse dampfenden Kakao. "Du, sag mal, David und du sind ziemlich gute Freunde oder?" Mit gesenktem Kopf sah er auf den Tisch und malte Kreise mit seinem Finger. "Er ist mein bester Freund. Da ist nicht mehr, falls du das denkst." Grinsend zwinkerte ich ihm zu und erst dann wurde mir bewusst, dass ich gerade mit ihm flirtete. Oder? Am liebsten hätte ich mir eine verpasst, weil ich mich von Liam in so ein Gefühlschaos stürzen ließ. Und Harry brachte mich auch ständig durcheinander. "Charly? Bist du eingeschlafen?" Liams Lachen holte mich wieder in die Realität zurück und ich sah ihn verwirrt an. "Hast du was gesagt?" "Äh ja, ich hatte dich gefragt, ob du, naja, mal mit mir Essen oder ins Kino gehst?" Schüchtern lächelte er mich an und seine Augen strahlten erwartungsvoll. "Warum nicht?", gab ich ebenso schüchtern zurück und lächelte ihn an. Vielleicht war ein Date mit Liam, falls es denn eins war, eine gute Idee, denn so konnte ich mir meiner Gefühle besser klar werden.
*Liam*
Lächelnd sah Charly auf ihren Kakao und blies ab und an hinein. Ich wusste nicht, warum das alles so schnell ging. Noch vor ein paar Stunden hatte ich so eine ungeheure Wut auf sie gehabt. Obwohl, es war nicht nur Wut. Es hatte mich verletzt, dass sie einen neuen Blogeintrag verfasst hatte, aber jetzt, wo ich die Umstände wusste, war meine Wut wie weggeblasen. Ich wusste, dass Sharleen jetzt Unterstützung brauchte und ich wollte für sie da sein. Schon als ich sie das erste Mal vor mir gesehen habe, hatte sie in mir den Beschützerinstinkt geweckt, auch wenn sie bei unserem ersten Treffen noch ihre Maske auf hatte. Doch jetzt hatte sie sich mir geöffnet und ihre Art beeindruckte mich immer wieder. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wenn irgendwas nicht stimmt, aber ihre Augen sprachen tausend Bände. Als sich ihre Lippen plötzlich bewegten, sah ich sie verwirrt an. "Was hast du gesagt?" "Dein Kakao wird kalt", lachte sie und ich grinste. "Ich war gerade in Gedanken versunken. Sorry." "Ach, ist doch nicht schlimm. Ich finde es gut, wenn es noch Leute gibt, mit denen man einfach nur schweigen kann." Wieder lächelte sie und zeigte mir ihre perfekten weißen Zähne. Ihre grünen Augen leuchteten nun fröhlich und ihre braunen Haare fielen ihr leicht über die Schultern. Irgendwie hatte ihr Aussehen durch die dunkel umrandeten Augen etwas Geheimnisvolles. Und ich war mir sicher, dass auch Harry das anziehend finden würde. Doch ich hatte nicht zu viel Angst, dass er sie mir wegschnappen könnte, denn er schien sie wirklich abgrundtief zu hassen. Klar, es tat mir Leid für Charly, denn ich wollte nicht, dass sie traurig war, aber dennoch war ich über diese Tatsache ziemlich erleichtert. Und ich verstand immer noch nicht so ganz, wie Charly es geschafft hatte, dass ich ihr sofort verzieh und mich mit ihr treffen wollte. Selbst bei Danielle hatte es noch länger gedauert und ich hätte nie gedacht, dass ich so schnell über die hinweg kam. Vielleicht war es ja Schicksal, auch wenn ich daran eigentlich nicht wirklich glaubte. "Liam?" "Hm?" "Wollen wir dann mal demnächst zusammen kochen?" "Gerne. Wann passt es dir am besten?" "Passen wir es lieber an deinen Terminplan an. Ich bin ja jetzt arbeitslos." Sie grinste beim letzten Satz und ich nickte. "Na gut. Übermorgen Abend bei dir?" "Gerne." "Okay, ich muss jetzt aber auch wieder los. Tut mir Leid, aber ich melde mich heute Abend noch einmal, in Ordnung?" "Ja, tschüss Liam." Sie umarmte mich zaghaft und mir fiel auf, wie angenehm ihr Haar nach Himbeeren duftete.
***
So, ich habe mich mal dazu entschieden, einen kurzen Perspektivenwechsel zu machen, damit Liams Beweggründe (hoffentlich) verständlicher sind.
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Don't care about feelings. (One Direction fanfiction)
FanficEin Mädchen. Ein Blog, der von mehr als 1 Million Leute verfolgt wird. Und eine Band, die in diesem Blog überhaupt nicht gut wegkommt. || Erst fiel zu spät registrierte ich, mit wem ich flirtete und mein Lächeln fror ein, als ich merkte, dass ich wi...