Das Leben fällt wohin es will - Petra Hülsmann

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Sterne: 5/5 ⭐️

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Sterne: 5/5 ⭐️

Wenn dir das Wasser bis zum Hals steht, solltest du besser nicht den Kopf hängen lassen

Party, Spaß und Freiheit - das ist für Marie das Allerwichtigste, und sie liebt ihr sorgenfreies Dasein. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihre Schwester Christine schwer erkrankt und sie darum bittet, sich während der Behandlung um ihre Kinder zu kümmern. Und nicht nur das - Marie soll auch noch Christines Posten in der familieneigenen Werft für Segelboote übernehmen. Darauf hat Marie ja mal so überhaupt keinen Bock, und auf ihren neuen "Chef", den oberspießigen Daniel, erst recht nicht. Während sie von einem Chaos ins nächste stolpert, wird ihr jedoch klar, dass es Dinge im Leben gibt, für die es sich zu kämpfen lohnt. Und dass manches einen ausgerechnet dann erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet - zum Beispiel die Liebe ...

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Ich will nicht behaupten, dass dieses Buch vollkommen fehlerfrei ist. Dennoch bin ich mehr als bereit, diesem schönen Werk 5 Sterne zu geben, weil es mich insgesamt absolut überzeugt hat.

Zuerst einmal muss gesagt werden, dass ich Hamburg als Handlungsort richtig toll finde. Ich war noch nie dort und hatte trotzdem das Gefühl durch Maries Augen diese einzigartig schöne Stadt zu erkunden. Die Autorin scheint sich dort sehr gut auszukennen.

Am Anfang war ich gegenüber Marie etwas skeptisch. Die 29 Jahre konnte ich ihr fast nicht abnehmen, da sie sich so unreif und verantwortungslos benommen. Das war denke ich aber genau die Intention der Autorin. Je weiter nämlich das Buch fortschritt, desto mehr hat sie sich ins Positive verändert. Hinter der Partylöwin steckt nämlich ein weicher, verletzlicher Kern.

Auch die anderen Figuren mochte ich sehr. Allen voran fand ich Christine extrem gut dargestellt. Die Krebsdiagnose wirft sie verständlicherweise aus der Bahn und wie sie und Marie und die Kinder in dieser schweren Zeit miteinander und mit der Krankheit umgehen, fand ich sehr realistisch, traurig und irgendwie auch faszinierend zu beobachten. Hier wurde nichts beschönigt und ich habe als Leserin recht schnell angefangen selbst mit der Familie mitzuleiden, da ich es eben durch eigene Erfahrungen kenne. Ich habe an vielen Stellen an meine Mutter denken müssen und habe mich gefragt, ob ihr bei ihrer Diagnose die gleichen Gedanken durch den Kopf gegangen sind.

Das Leben fällt nun wohin es will und wir können das nicht beeinflussen. Vielleicht hat es genau diesen Schicksalsschlag gebraucht, damit Marie über sich hinauswächst und zeigen kann, dass so viel mehr in ihr steckt, als sie Anfangs noch von sich selbst denkt.

Die Romanze zwischen Daniel und Marie hat sich für mich sehr echt angefühlt. Zu Beginn konnten sie sich nicht leiden, da sie beide miteinander nicht so richtig warmgeworden sind. Umso schöner war es zu sehen, kleine Momente zwischen ihnen gezeigt haben, dass eigentlich sehr viel Chemie zwischen ihnen herrscht. Sie helfen sich gegenseitig das Beste aus sich herauszuholen.

Den Schluss fand ich um ehrlich zu sein etwas zu lang gezogen. Es gab einen unnötigen Streit zwischen Marie und Daniel, dieser hätte nicht sein müssen. Ansonsten fand ich aber alles absolut rund.

Man könnte sich darüber streiten, dass dieses Buch etwas kitschig ist. Für meinen Geschmack war es das nicht. Es war für mich nicht schlimm, dass ich bereits eine Vorahnung hatte, wie diese Geschichte ausgeht. Das Werk besitzt eine großartige Mischung zwischen Humor, Tiefe und Zuckermomenten. Ich fand es sogar so gut, dass ich meine Oma dazu angestiftet habe, es zu lesen. Wie ihr seht, habe ich sehr viel Liebe für dieses tolle Buch übrig. Ich kann es mehr als empfehlen. Seid dabei und erlebt mit, wie aus Marie eine starke, selbstbewusste Frau wird.

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