Jetzt sind wir echt Gabriella Santos de Lima

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Sterne: 5/5 ⭐️

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Sterne: 5/5 ⭐️

„Vielleicht musste Liebe nicht brandneu und besonders sein. Vielleicht musste sie einfach nur echt sein."

Berlin. Zwei Jahre zuvor: Bei einem Schreibworkshop lernt Lucy Gregor kennen, der sich mit jedem seiner Worte in ihr Herz schreibt. Bis sie nach dem Sommer kein einziges Wort mehr von ihm hört. Köln. Jetzt: Plötzlich steht Gregor wieder vor ihr. Als wäre es nicht schon schlimm genug, dass er für seinen Master nach Köln gezogen ist, muss Lucy sich ausgerechnet mit ihm die Moderation des Hochschulpodcasts teilen. Mit ihm und seinen Worten voller Erinnerungen, mit Herzklopfen und Bauchkribbeln. Und dazwischen die eine große Frage: Wieso ist Gregor wirklich zurückgekommen?

***

„Willst du, dass ich nur deswegen bleibe?"
Eigentlich vermied ich diese Art von Fragen, weil ich doch zwanzig war in dieser gleichgültigen Welt. Wir alle wollten Antworten, ohne Fragen zu riskieren. Das war unser Ding, um so wenig wie möglich von uns selbst preiszugeben. Aber jetzt hatte ich es ausgesprochen. Und bereute es nicht. Ich ruderte nicht zurück. Und Gregor auch nicht.

„Ganz ehrlich, Lucy?", sagte er. „Ich will, dass du bleibst, weil ich verfickt noch mal nichts mit dir vergessen möchte."

***

Vielleicht erinnert ihr euch noch an meine Rezension zu Gabriellas Buch ,,Shining Stars''. Ich hoffe, ihr habt gemerkt, dass ich die Hauptmessage dieses Buches toll fand, auch wenn ich ein paar persönliche Kritikpunkte genannt habe. Ich habe es jedenfalls nochmal gewagt und ein anderes Werk von der Autorin gelesen. Und dieses hat mir definitiv besser gefallen.

Das erste, was ich an dieser Stelle zuerst loswerden möchte ist, dass es sich um einen feministischen Roman handelt und ich das so schön finde. Es gibt wenig Bücher, von denen ich sage, dass sie einen mit einem guten Gefühl für Feminismus zurücklassen und dieses Buch gehört für mich da definitiv dazu. Es setzt sich mit gesellschaftlichen Fragen auseinander, die ich als sehr wichtig empfinde. Darunter gehört zum Beispiel, von jemanden geghostet zu werden und ich glaube, damit haben leider viele schon die Erfahrung gemacht. Das Gefühl zu haben, nie genug zu sein und nicht an sich selbst zu glauben, weil man ein niedriges Selbstwertgefühl besitzt.

Sätze wie ,,Wie viel Platz würde ich in meinem Kopf freischaufeln, wenn ich nicht so besessen von meinem Aussehen, meiner Frisur, meiner Figur und meinem Gewicht wäre? Damit, wie mir dieses Kleid steht und wie viel Kalorien die verschiedenen Sorten Barillanuddeln haben (Immer gleich viele)'' haben mich nachdenklich zurückgelassen, weil es Gedanken sind, die man in manchem Momenten hat. Besonders wenn man sehr unsicher mit sich selbst ist. Die Autorin schafft es, einem durch ihre Worte Mut zu geben und sich selbst zu hinterfragen. Dafür kann man einfach nur ein großes Danke aussprechen.

Die Liebesgeschichte von Lucy und Gregor ist nicht besonders in dem Sinne, dass sie durch spannende Ereignisse entsteht. Die gab es hin und wieder schon, doch sind meiner Ansicht nach nicht der Mittelpunkt der Story. Es geht eher um zwei Personen, die sich in diesem Leben verloren fühlen, auf der Suche nach sich selbst sind und ab und zu mal an sich zweifeln. Egal wie sehr sie voneinander verletzt wurden, sie finden einen Weg und begegnen einander immer mit Respekt.

Ach ja, es tut sehr gut, mal ein Buch zu lesen, in dem man ein authentisches Bild von Sexualität bekommt. Von solchen Büchern gibt es meiner Meinung nach zu wenige. Hier ging es auf jeden Fall um die Gefühle und davon könnten sich einige Autoren eine Scheibe abschneiden.

Und genau das macht diese Geschichte für mich so echt. Klar, sie hatten tolle Augenblicke zusammen, die ich gerne durch das Lesen mitverfolgt habe. Wenn ich über dieses Buch spreche oder wie in diesem Fall schreibe, geht es mir aber eher um die Botschaften, die da drinstecken. Diese konnte ich für mich selbst mitnehmen und sie waren auch dafür verantwortlich, dass mich diese Geschichte wirklich im Herzen berührt hat.

Besonders hier merkt man, dass die Autorin sich langsam mehr gefunden und auch weiterentwickelt hat. Und darauf darf sie ruhig stolz sein. Das, was sie schreibt, kommt vom Herzen und das spürt man gerade im Buch sehr.

Während ich bei dem anderen Buch nicht so richtig sagen konnte, ob mir ihr Schreibstil gefällt, war es hier definitiv anders. Gabriellas Worte klingen nach wie vor sehr poetisch und hinterlassen durchaus einen nachträglichen Eindruck. Ich habe einen besseren Zugang zu der Handlung und vor allem zum Handlungsort gefunden, was definitiv ein großes Plus ist.

Es gibt bereits einen zweiten Band ,,Jetzt sind wir eins'', in den ich schon reingehört habe und diesen finde ich bis jetzt richtig gut. Ich kann euch beide Bücher sehr empfehlen, wen ihr nach Werken suchen solltet, die vom echten Leben erzählen <3

Liebe Grüße

Natalia

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