Kapitel 1

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Ich liege auf einem dicken Ast, in einem schönen, großen Apfelbaum. Die grünen Blätter über mir sind mit Blüten beschmückt , und Bienen schwirren hin und her. Ich schließe meine Augen. Das leise Summen der Bienen , und das Rauschen des Windes in den Bäumen sind entspannend und vertraut. Es sind die Geräusche meines Zuhauses : Distrikt 11.

,, Cami !" , reist mich eine Stimme aus meinen Tagträumen. Ich schrecke hoch. Durch die Blätter entdecke ich meine beste Freundin Ewina. Sie rennt über die riesige Obstbaum-wiese , offensichtlich um mich zu holen. Ich richte mich auf, und schwinge mich an den Ästen hinab. Geschmeidig gleite ich durch den Baum, bis ich im kniehohen Gras lande. ,, Hey Ewi !" , rufe ich ihr entgegen. ,, Du vergisst es aber auch jedes Jahr! ", ruft sie. Als sie dann vor mir steht umarmt sie mich ,, Hey ". ,, Hey. Was meinst du ?" Ewi schaut mich mit einem blöden Blick an , und meint dann :,, Willkommen , Willkommen ". In diesem Moment fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Natürlich, die Ernte ! Ich schlug mir gegen die Stirn ,, Wie konnte ich das denn vergessen ", rief ich aus , und äffte danach ebenfalls Windo Bellergart nach : ,, Es ist das 70. Mal, das 24 tapfere Tribute gegen einander antreten. Wer wird es wohl diese Mal ". Dan tat ich so, als würde ich mir die Augen trocknen,und Ewina fing lauthals an zu Lachen. Wir nehmen die Ernte nie als Tag, an dem wir zitternd hoffen, dass wir nicht gewählt werden.

Wir rennen über die Wiesen, und danach durch zahlreiche Felder mit Erdbeeren, Johannesbeeren und Stachelbeeren. Wir leben in dem Teil in 11, in dem Früchte produziert werden. Zu unserem Glück, steht auch hier das Rathhaus, und wir müssen nicht extra lange anreisen.

Auf dem großen Platz vor dem Rathaus,sehen uns den langweiligen Film an und warten darauf, das wir endlich wieder gehen können.

,,Komm schon, wir wollen es doch nicht verpassen ", meint Ewina ironisch, und zieht mich lachend an der Hand in Richtung Stadt. Nachdem ich kurz mich extra langsam bewegt hatte ,spurte ich los. Wir machen oft Wettrennen, und dieses führt natürlich zu meinem Haus. Wir rennen über die Wiesen, und danach durch zahlreiche Felder mit Erdbeeren, Johannesbeeren und Stachelbeeren. Wir leben in dem Teil in 11, in dem Früchte produziert werden. Zu unserem Glück, steht auch hier das Rathhaus, und wir müssen nicht extra lange anreisen.
Mein Haus liegt in der Nähe des Rathauses, und damit auch dem riesigen Platz , auf dem wir gleich zur Ernte erscheinen müssen. Mit den letzten Zügen erreichen wir es, und ihres auch. Wir sind Nachbarinnen. ,, Dann bis gleich ", rufe ich Ewi zu , und füge grinsend ,, Looser " , hinzu. ,, Du warst nur einen Moment schneller als ich ", ruft sie mir noch zu, bevor wir beide in den Häusern verschwinden. Sobald ich über die Türschwelle trete ziehen mich die Hände meiner Mutter zur Seite. ,, Du, kommst jetzt erstmal sofort in die Badewanne ", meint sie, und zieht mich weiter in Richtung Badezimmer. Ich muss grinsen. Klar ich bin zu spät. Wie immer. ,, Da, ich habe dir etwas Seife besorgt. Und hier liegen deine Kleider. " Mit diesen Sätzen verlässt sie den Raum. Ich nehme das kleine Stück weiße Seife und rieche daran. Kamille, nach der ich auch benannt wurde.
Ich steige in das warme Wasser, und genieße es in vollen Zügen. Dann mache ich von der Seife Gebrauch. Ich bin froh, das meine Familie es sich leisten kann, ein warmes Bad und Seife zu bezahlen.
Entspannt steige ich nach kurzer Zeit wieder aus dem Wasser, denn Dank meiner Unpünktlichkeit kann ich den Luxus eines Bads nicht lange genießen. Ich streife mein Kleid über, und ziehe die passenden Schuhe dazu an. Beides ist in einem schönen rot gehalten, passend zu meinen orangenen Haaren, die mir nass auf die Schultern fallen . Ich weiß noch genau, wie Ewi meinte, ich würde in dem Kleid aussehen wie ein bunter Vogel .
Als ich aus dem Badezimmer in den Flur trete , erwartet mich Reedian, mein kleiner Bruder. Er ist vierzehn Jahre alt, und ich sechzehn, doch trotzdem haben wir eine Verbindung wie Zwillinge. Er sieht mir sehr ähnlich, hat die gleichen orangenen Haare,die gleichen langen Beine, und die gleichen verschmitzten braunen Augen . ,, Du siehst aus wie ein roter Vogel", meint er. Ich blicke an ihm hinab und erwiedere :,, Und du wie ein kleiner , verzogener Junge ", und knuffe ihn in die Wange, weil ich genau weiß, wie er das hasst .
,, Cami komm, ich muss deine Haare noch machen !", ruft meine Mutter aus dem Bad heraus. Reedian und ich verdrehen kurz die Augen, dann gehe ich zu ihr.
Sie rubbelt meine Haare erst trocken, dann flechtet sie aus ihnen einen Kranz. Ich mag es zwar mehr, wenn meine Haare mir wild über die Schultern hängen, aber,, für die Ernte muss man ja schick aussehen " , wie meine Mutter jetzt schon seit vier Jahren sagt.
Als wir gerade losgehen wollen, trifft mein Vater auch endlich noch ein. Die Unpünktlichkeit habe ich eindeutig von ihm geerbt. Sofort fängt er mit meinem Bruder an, über seinen Ausflug in die Stadt zu erzählen. Er beschwerrt sich über die ganzen kaputten Dinge , und wie gerne er sie doch repariert hätte. Mein Vater ist einer der wenigen Monteure und Techniker in diesem Distrikt, weshalb wir uns auch einige Sachen mehr leisten können , als normale Feldarbeiter. ,, Ach Schatz, alle Bewohner aus Distrikt 11 sind froh, dass sie wenigstens diesen Tag im Jahr frei haben, aber du beschwerrst dich", meint meine Mutter, und öffnet die Tür. Es ist Zeit zu Gehen .
Wir gehen durch ein paar Straßen, und kommen dann auf den riesigen Platz. Tausende Menschen haben sich schon versammelt. Die Mädchen stehen auf der einen, die Jungs auf der anderen Seite. Ich gebe meinen Eltern beiden einen Kuss, und drücke Reedian ganz lange. ,, Denk dran, da sind über 10.000, die es auch werden könnten ", flüstere ich ihm noch zu , dann gehen wir in unsere Reihen. Ich entdecke Ewina, und stelle mich zu ihr. Sie grinst mich von der Seite an, und ich grinse zurück. ,, Sehen wir uns hiernach noch kurz ", meint sie zu mir. ,, Klar ", antworte ich.
Nach ein paar Minuten ertönt Windos laute Stimme über den ganzen Platz. Ich lasse seine Willkommenworte einfach an mir vorbeiziehen, genau wie schon immer. Ich habe mich nie für die Hungerspiele interessiert, und werde es auch jetzt nicht. Ich bin völlig normal, weder fan , noch Rebell. Da unser Distrikt sehr groß ist, kannte ich noch nie einen der Tribute, und wenn es so wäre , dann würde ich halt vergessen. An diese Regel halten sich meine und Ewis Familie schon immer.
,, Wie immer , Ladys first !", dröhnt es jetzt. An diesem Moment muss ich dann doch hinhören. Nicht weil ich um mich Angst habe, sondern um Reedian und Ewina. Ihre Chance ist zwar genauso niedrig wie meine , doch wenn sie in der Arena wären, würde ich es nicht überstehen.
Windo wühlt in den Zetteln und zieht dann einen . Ich sehe wie sich viele Rücken der Mädchen um mich rum verspannen, wie sie Angst haben, sie könnten es werden.
Doch niemand von ihnen sollte es dieses Jahr werden. Ihre Sorge war umsonst. Denn den Namen den Windo vorliest lautet :,, Camille Enders "

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Hey Leser, ich freue mich total das du meine Geschichte liest. Noch mehr freue ich mich natürlich über Bewertungen und Kommis
So dann lasse ich dich mal weiter lesen, bei Fragen schreib mich doch einfach an :)

Die Tribute von Panem - Unendlicher WilleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt