17. Eine Spur, oder doch nicht?

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POV Lilly

Wir legten vor gut drei Stunden auf dieser misteriösen Insel an. In kleinen Gruppen erkunden wir den Bereich hinter dem Strand. Ein großer Wald erstreckt sich an der Küste. Ich kann exotische Pflanzen erkennen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe. Voller neugier gehe ich vor und schaue mir die Umgebung an. Ich bin fasziniert von der Vielfalt der Gewächse. Als ich einen Weg entdecke, informiere ich Shanks sofort. "Lass uns hier lang gehen. Das sieht aus wie ein Weg!"
Zusammen bahnen wir uns den Weg durchs Gebüsch, bis wir nach etlichen Kilometern in einem kleinen uralten Dorf ankommen. Mit offenen Mund staunend schauen wir uns um. Das Dorf ist nicht ausgestorben, es leben sogar Menschen hier auf der Insel. Vorsichtig gehen wir auf eines der Häuser zu. Immerhin wissen wir nicht, ob das Volk uns gegenüber friedlich gesandt ist.
Ein kleines Mädchen kam aus einer Seitengasse gerannt und ist an Shanks gelaufen. Ich höre den dumpfen Aufschlag und schaue sofort nach unten. Ich hocke mich hin umd helfe dem kleinen Mädchen hoch. "Alles gut? Hast du dir wehgetan?" Frage ich sie, bekomme aber nur einen ängstlichen Blick als Antwort. Ein älteres Mädchen rennt auf uns zu. "Samira! Pass doch auf!" Sie zieht das Mädchen von mir weg und nimmt sie auf den Arm. "Ihr seid Fremde... seid ihr Piraten?" Fragt sie uns, doch bevor ich antworten kann übernimmt Shanks. "Ist das, das Dorf der Teufelsfrüchte?" Wie immer mit der Tür ins Haus, typisch. "Wir sind Piraten, aber keine Sorge! Wir wollen nichts plündern oder zerstören. Wir kommen in Frieden~" Das größere Mädchen schaut uns abwechselnd prüfend an. "Du kannst mitkommen, aber ihm trau ich nicht!" Sie packt mich am Arm und zieht mich mit. Ehe ich mich zu Shanks umschauen kann, befinde ich mich schon in einem der Häuser. "Hol schonmal die anderen, Samira. Das Essen ist gleich fertig." Sagt die Größere, der Kleineren zugewandt. Danach schaut sie mich an. "Du hast eine seltene Teufelskraft... das merke ich. Was kannst du?" Ich gucke sie perplex an. Woher wusste sie das? "Ich-Also... Ich denke ich habe von einer Heilungsfrucht gegessen... aber ich kann damit nichts anfangen. Jedem dem ich helfen wollte hatte unausstehliche Schmerzen zu ertragen." Sie schaut mich an. Eine Stille breitet sich aus. Sie beginnt wieder zu reden: "Davon hab ich noch nie was gehört."

Da haben wir es wieder, dachte ich, ich bin ein hoffnungsloser Fall.

"Aber der Dorfälteste, er weiß bestimmt etwas darüber. Er wohnt-" Sie wird unterbrochen von einer Tür, die plötzlich aufgeschmissen wurde. "Wo ist meine Freundin?!" Diese bedrohliche Aura würde ich überall wiedererkennen. Mit einem Kaiser ist halt nicht zu spaßen. Ich gehe schnell zu ihm und lege meine Hände auf seine Brust um ihn zu beruhigen. "Alles gut, ich bin hier, mit gehts gut. Beruhig dich wieder." Aus dem Hintergrund ertönt die Stimme des großen Mädchens: "Ich hab gesagt, ich vertrau dir nicht! Raus hier! Die Kinder hier haben Angst vor brutalen Piraten mit Narben und Waffen!" Mit diesem Satz warf sie uns raus aus dem Haus und verschloss die Tür. "Seltsames Mädchen..." murmel ich vor mich hin und schaue Shanks an, der mir mit einem Nicken zustimmt.

Ich erzähle ihm von dem Ältesten und wir gehen weiter durchs Dorf auf ein großes Haus zu. Das wird es sein. Hier werden wir den Ältesten bestimmt finden. Ich klopfe an die Tür. Es passiert nichts. Ich klopfe erneut. Keine Reaktion. Mit meiner Geduld am Ende hämmere ich gegen die Tür, welche in dem Moment nachgibt. Ich wanke etwas und falle fast nach vorn, werde aber zum Glück von Shanks gehalten. Mein Blick wandert nach unten und vor mir steht ein sehr alter, kleiner Mann. Mit gebrechlicher, aber sanfter Stimme fragt er: "Ihr seid Fremde, dennoch so vertraut. Was bringt euch hier her?"
Was meint er mit 'dennoch so vertraut'. Ich antworte ihm. "Wir sind hier um etwas über meine Teufelsfrucht herrauszufinden. Ein Mädchen aus dem Dorf gab mir den Tipp beim Ältesten nachzufragen."
Er nimmt meine Hand, was mich verwirrt gucken lässt, und bittet uns herein. "Komm rein mein Kind. Deine Begleitung auch, ja ja." Wir treten ein und folgen dem alten Mann.
Nachdem wir uns auf ein Sofa niederlassen beginnt der Älteste zu erzählen.
"Wir befinden uns hier auf der Insel Fushigi. Aller 20 Jahre wird ein Kind geboren, welches die Fähigkeit hat, die Teufelsfruchtkräfte anderer zu sehen. Jedoch ist es uns vergönnt selbst Teufelsfrüchte zu essen, da diese Fähigkeiten uns sofort töten würden. Derzeit gibt es 3 Personen bei uns im Dorf, die diese Gabe haben. Ich, Pedrus, mit 74 Jahren, Marus mit 54 Jahren und Sina, mit 14 Jahren." Ich unterbreche ihn kurz. "Wenn sie aller 20 Jahre geboren werden, muss es dann nicht auch jemanden mit 34 Jahren geben?" Der alte Mann schaut mich an und redet dann weiter: "vor 34 Jahren überfielen uns Piraten. Sie wussten nicht von unseren Kräften. Sie wollten unsere Schätze. Da wir keine hatten, nahmen sie unsere Kinder mit um diese zu verkaufen. Unter ihnen war ein neugeborenes Mädchen, die die Fähigkeit hatte, die aller 20 Jahre wiedergeboren wurde. Ihre Eltern gaben ihr den Namen Lilliana. Sie hatte sehr helle Haut und rabenschwarzes Haar. Wir machten uns Sorgen, dass dieses Mädchen gestorben ist, jedoch sehe ich nun mit eigenen Augen, dass dies nicht der Fall war."
Ich schaue ihn entsetzt an. Will er etwa sagen, dass ich das sein soll?! Woher will er das wissen?! Das kann doch kein ernst sein!
"Ich habe diese Fähigkeit nicht! Ich kann nicht sehen wer welche Teufelsfrucht gegessen hat! Ich lass mich ganz bestimmt nicht verarschen!"
Ich stehe auf und will gehen. Shanks hingegen hält mich fest. "Wenn es so wäre, was heißt das für ihre Teufelskräfte? Sie ist ja offensichtlich nicht gestorben, als sie eine Teufelsfrucht gegessen hat" bemerkte Shanks.
Der Älteste begann wieder zu sprechen. "Sowas hatten wir vor 100 jahren schonmal. Ihr Vater war nicht von dieser Insel. Du kannst vielleicht nicht sehen welche Teufelsfrucht jemand hat, aber dass jemand Teufelsfruchtnutzer ist, dass merkst du bestimmt."
Ich setze mich wieder. Es stimmt. Ich habe immer so ein komisches Gefühl...
"Der Mann damals konnte seine Kräfte zwar einsetzen, verlor selbst aber unmengen an eigener Lebensenergie. Beim Anwenden seiner Kräfte erlitt er höllische Schmerzen."

Wir hörten ihm aufmerksam zu.
Als ich ihm erklärte, dass die Menschen denen ich helfen wollte immer unerträgliche Schmerzen erlitten, war auch der Älteste überfordert. Er selbst konnte mir auch nicht weiterhelfen. Er gab mir noch ein paar Bücher mit, bevor wir wieder zurück aufs Schiff gegangen sind. Bis dahin habe ich noch nicht wirklich realisiert, was der alte Mann alles erzählt hatte. Dieses Dorf war allen Anschein mein Heimatdorf... So schnell segeln wir nichtmehr weg von dieser Insel...



Eigentlich wollte ich in 2-3 Kapiteln aufhören... doch dann viel mir das ein, was ihr gerade gelesen habt. Well. Ich glaube ich muss noch viel erklären.

One Piece - Shanks LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt