18. Bitteres Schicksal

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POV. Lilly

Seit drei Tagen sind wir hier auf der Insel. Ich konnte viel über das Dorf in Erfahrung bringen, aber habe leider immernoch keine Fortschritte bei meinen Teufelsfruchtkräften gemacht. Zu allem Überfluss meidet mich Shanks seit Tagen. Er geht mir so gut es geht aus dem Weg. Ich darf nichtmal mehr bei ihm schlafen.
Ich war gerade beim Arzt im Dorf um mich mal untersuchen zu lassen. Wir hatten immerhin keinen richtigen Arzt an Bord. Als ich damit fertig war schaute ich noch einmal bei den Kindern vorbei. Mitlerweile wusste ich, dass es eine Art Kinderheim war. Immer wieder strandeten Kisten mit nichtgewollten Kindern am Ufer von Fushigi. Diese Kinder nahmen Sina(14) und Samira(6) auf. Unterstützung bekamen die beiden Mädchen vom ganzen Dorf. Es war wie eine riesen große Familie, in der Jeder für Jeden da war.

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Ich komme gerade aus dem Dorf wieder zurück aufs Schiff. In meinem Armen halte ich Tüten voll mit Proviant. Diese schaffe ich in die Kobüse. Auf dem Weg zurück aufs Deck komme ich an seinet Kajüte vorbei. Ich betrete sie ohne zu klopfen, er zieht sich gerade an.
Leise trete ich zu ihm und lege meine Hände an seinen muskulösen Rücken. "Hey, mein Hübscher~" "Was- Was machst du hier? Ich dachte du bist in der Stadt?..." Ich gehe von ihm weg und setze mich auf den Schreibtisch. "War ich und jetzt bin ich wieder da." Er zieht sich schnell ein Hemd an und knöpft es bis oben hin zu. "Schon was über deine Kräfte erfahren?" Fragt er mich und klingt dabei so sehnsüchtig. "Nein, leider nicht. Vielleicht muss ich mich einfach damit zufireden geben... Naja ich hab noch 2 Bücher zum durchlesen." Er nickt mir nur zu. Er scheint abwesend zu sein. "Was ist los mit dir? Schlecht geschlafen? Mitm falschen Fuß aufgestanden?" Ich gehe zu ihm und knöpfe sein Hemd wieder auf, immerhin ist das total untypisch für ihn. Bevor ich den ersten Knopf überhaupt aufmachen kann hält er meine Hände fest. "Hör bitte auf." Ich schaue ihn sofort an. Die Verwirrung steht mir ins gesicht geschrieben. Für eine Weile bin ich so verwirrt, dass mir nichtmal ein Wort über die Lippen kommt.
"Wieso?" Ich breche die unangenehme Stille. "Ich hab jetzt keine Lust..." Das war eine Notlüge. Ich weiß ganz genau wenn er lügt. Meine Hände noch an seinem Kragen, packte ich den Stoff und riss ihn von seinem Oberkörper. Er hatte etwas zu verbergen und ich hoffe es waren keine Knutschflecken oder sowas in der Art. Was ich allerdings sah machte mir viel schlimmere Sorgen. Von der Brust, bis zum Hals zeichnet sich ein dunkelroter, fast schon schwarzer mit leuchten roten Blutadern durchwachsener Fleck. Über so eine Krankheit habe ich einmal gelesen. Wenn es das Herz erreicht... stirbt die Person...

Mein Herz beginnt schneller zu schlagen und ich fange auch an schneller zu atmen. Mit Tränen in den Augen schaue ich ihn an. Ich versuche etwas zu sagen, bekomme aber nichts aus meinem Mund. Stattdessen ergreift er das Wort. "Es ist unheilbar... Ich weiß..." Ich fange an zu zittern. Das darf nicht wahr sein. Das muss ein schlechter Traum sein!
Immer mehr Tränen fließen über meine Wangen, ich kann sie nichtmehr aufhalten. Sanft streicht er mir über die Wangen. Er setzt gerade an etwas zu sagen, als er vor mir zusammenklappt. Gerade noch so kann ich ihn halten. Ich ziehe ihn auf sein Bett. Er ist noch bei Bewusstsein, sieht aber zu schwach aus, um etwas sagen zu können. Ich lasse ihn da liegen und renne raus. Ich suche jemanden, jemanden der mir gerade helfen kann, denn ich bekomme kein Wort raus. Nach kurzer Zeit sehe ich Ben auf dem Gang. Ich packe ihn am Arm und renne mit ihm zurück in die Kajüte. Leise und mit gedämpfter Stimme frage ich ihn, ob er davon wusste. Ben schaut auf seinen Käptn herab. Ich konnte in seinem Blick sehen, dass er es wusste. "Wieso hat es mir keiner gesagt?! Wir hätten lieber hierfür eine Heilung suchen sollen, als meine scheiß Teufelskräfte!" Ich hielt mir die Hand geschockt vor den Mund. Jetzt wurde mir alles klar. "I-ich sollte..." Meine Augen weiten sich noch mehr. Shanks lächelt leicht. "Keine Sorge, heute ist noch nicht der Tag..." Er hustet und ringt nach Luft. Seine Stimme ist ebenfalls leise.
Ich setze mich zu ihm ans Bett und halte seinen kopf in meinen Händen. Unter Tränen sage ich: "Auch nicht morgen, oder übermorgen! Ich finde eine Heilung! Du darfst noch nicht sterben! Hörst du?! Du sollst weiterleben! Du bist doch unser Käpt'n! Ich brauch dich doch..." Sein lächeln verschwand nicht von seinen Lippen. "Ich hab dich doch als Nachfolger." "Komm garnicht auf die Idee! Ich werde ganz bestimmt nicht Käpt'n deiner Crew! Shanks! Wir schaffen das! Ben! Hol sofort den Arzt aus dem Dorf hierher! Sag ihm Lilliana schickt dich! Schnell!" Ben ist sofort auf und davon. Ich schaue wieder zu meinem Geliebten. "Danke.. aber.. wenn es doch so kommt, dann sollst du meine Jungs anführen." Dieses Lächeln auf seinem Gesicht macht mich noch verrückt. Wie kann er in so einer Situation nur lächeln?! Ich schüttel mit dem Kopf. "Ich werde nicht dein Nachfolger sein..." Ich nehme seine Hand und lege sie an meinen Bauch. Danach schaue ich ihm wieder in die Augen. "... denn dein Nachfolger ist schon auf dem Weg..."

One Piece - Shanks LovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt