⚖️I'm so scared⚖️

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Im Video ist Jungkook links, Taehyung rechts. 
Der Junge auf dem Bild ist Jeon Jungkook.

"There's no worse feeling than an anorexic's fear of gaining weight.
Because this fear is gonna end your life."

Taehyung pov

"Taehyung?"  

Jungkooks Stimme ging bei meinem lauten Schluchtzen  unter. 

"Taehyung?"

"Shit", dachte ich, als ich das Türklopfen hörte. 

 "Hey? Alles okay bei dir?" Panisch hielt ich mir die Hände vor den Mund um die unkontrollierten Keucher zu unterdrücken. Nein, er durfte nicht reinkommen. Ich schämte mich so unglaublich. In dem Zustand in dem ich mich momentan befand gesehen zu werden entsprach einer schlichten Katastrophe.

"Taehyung mach auf, verdammt es tut mir ja Leid." Ein leiser Schluchtzer entfuhr mir, als ich überascht über den sanften Tonfall meine Hände etwas sinken gelassen hatte. 

Ich keuchte einige Male, bevor ich auf zitternden Beinen aufstand und meine Hand nach der Türklinke ausstreckte. Meine Hand liess von der Türklinke ab, als ich einem überraschten Jungkook in die Augen blickte. Er hatte wohl nicht damit gerechnet, dass ich nachgeben würde. 

Die Tür auf, bis sie an der Wand innerhalb des Badezimmers zum stehen kam und gab Jungkook so den Blick auf mich frei. Es fühlte sich an wie Minuten, dabei wusste ich, dass es sich in Wirklichkeit sicher nur um Sekundenbruchteile handelte, indenen mich der Schwarzhaarige nur verdattert anschaute.

 Er schaute mich an.

 Und ich schaute zurück.

Tränen sammelten sich in meinen Augen. Auf einmal überkam es mich und einen Strom aus unbeschreiblicher Verzweiflung löste sich aus meinen Lieder und floss mir über die Wangen. Panisch keuchte ich auf und hielt mir die Hände vors Gesicht. 

Er durfte mich nicht so sehen. Ich musste glücklich sein, positiv, niemals sollte ich weinen, schon gar nicht vor einem Menschen wie Jungkook. Einem Menschen, dem ich doch zeigen wollte, dass es Hoffnung gab auf ein normales Leben, dass wir unser Ziel erreichen würden, dass das noch nicht das Ende war. 

Aber ich konnte einfach nicht mehr. Es war zu viel Schmerz. Viel zu viel Schmerz für mein angeschlagenes Herz. 

Doch bevor ich weiter nachdenken konnte, trat Jungkook zu mir, streckte die Arme aus und zog mich in eine feste Umarmung. Keuchend drückte ich mich an seinen warmen Körper. Ich legte meine Arme auf seine Schultern und krallte meine schlanken Finger schluchtzend in seinen Pullover. 

"Es ist okay,  Taehyung. Es ist okay.", flüsterte er beruhigend in mein Ohr. Ich schauderte bei seiner tiefen Stimme und versuchte mich noch enger an den starken Körper zu schmiegen, was er ohne Weiteres zuliess.  

"Tut mir wirklich Leid." Seine Stimme klang ehrlich. Taehyung konnte nichts vernehmene, was auf eine Lüge hingedeutete hätte. "I-Ich bin eigentlich gar nicht so ein taffer Kerl. Ich werd' einfach wütend, wenn ich was verkack", murmelte er und fuhr mit einer Hand meinen Rücken entlang. Schluchtzend drückte versteckte ich mein Gesicht in seiner Schulter. Das müsste ihm als Antwort reichen. 

Jungkook hielt inne. Seine Hand verharrte an meinem Rücken. 

"Taehyungie?"

"Hm?", ich Schluchtzte noch ein paar Mal, dann fühlte ich mich etwas besser. 

"Ich kann deinen Knochen spüren. D-das macht mir Angst", murmelte er leise in mein Ohr. 

Natürlich konnte er meine Knochen spüren. Meine Wirbelsäule trat ja auch ungewöhnlich stark heraus. Dafür war ich nicht einmal so dünn. Er sollte meinen Bauch sehen, dann wäre er sicher enttäuscht von mir, dass ich anderen Anoretikern, solchen, die wirklich krank, die wirklich dünn waren, den Platz wegnahm. 

Langsam löste sich der Jüngere aus der Umarmung. Ich riss die Augen auf, als er behutsam meine Hand nahm und mit seinem Daumen über meinen Handrücken zu streichen begann, verhindern tat ich es aber um gottes Willen nicht, dafür fühlte es sich viel zu schön an. 

"Wovor hast du Angst Taehyung?" Er blickte mir tief in die Augen. 

Beschämt wandte ich mein Gesicht ab als ich merkte, dass mir wieder die Tränen kamen. 

"Nein, es ist okay. Sprich mit mir."

"Ich hab' so Angst", gab ich schliesslich niedergeschlagen zu. 

"Weisst du bevor ich hierherkam, war ich müde. Den ganzen Tag lang war ich müde und wollte nur noch schlafen.", Jungkook schwieg um mir Zeit zu geben darüber nachzudenken, was ich alles erzählen wollte. 
"Nein"; korrigierte ich mich dann"; nein eigentlich wollte ich nur noch sterben."

Taehyung lachte verschmitzt. Eine Träne lief ihm über die Wange. Jungkook fing sie mit seinem Daumen auf und strich sie liebevoll weg. 

"Es muss hart sein." Der Schwarzhaarige stand nun so nahe an meinem Gesicht, dass sie unsere Nasen fast berührten. 
 "Wenn ich esse...", ich hielt kurz inne, "es fühlt sich so falsch an. Ich fühle mich so dreckig."

Jungkook sah mich verständnissvoll an. Er biss sich auf die Lippen um sich zu sammeln, dann sagte er die Worte, die der gesunde Teil meines Verstandes mir jeden Tag zuflüsterten. 

"Aber du bist so dünn, Tae. Du siehst das wohl nicht, aber ich tue es. Und ich weiss, dass du sterben wirst, wenn du nichts isst."

"Ich glaube ich kann das alles nicht mehr. Ich fürchte mich zu sehr davor."

Und da beugte sich Jungkook vor und legte seine Lippen auf meine. 


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Wie mögt ihr die Story so bis jetzt? Tipps, Anmerkung, Feedback?

Und nochmals: Ich hoffe wirklich niemand von euch, der an einer Essstörung leidet oder ein Problem mit Drogen hat, liest das. Ich möchte wirklich nicht, dass ihr getriggert werdet.

Taek care of yourself <3

𝕯𝖔𝖕𝖊 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt