𝕯𝖔𝖕𝖊 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ

🍝𝖙𝖔𝖔 𝖒𝖚𝖈𝖍🍝

"𝐷𝑜𝑛'𝑡 𝑙𝑒𝑡 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑚𝑖𝑛𝑑 𝑏𝑢𝑙𝑙𝑦 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑏𝑜𝑑𝑦"

ᵗᵃᵉʰʸᵘⁿᵍ ᵖᵒᵛ
"Zu viel! Zu viel! Zu viel!"

Meine Gedanken drehten sich in einer niemals endenen Teufelsspirale. Ich wusste, dass ich mich weder erbechen noch Sport treiben durfte, doch alles in mir Schrie in stummer Verzweiflung nach dem Verlangen die Kalorien loszuwerden, die ich heute in mich hineingeschaufelt hatte.
Ich hasste dieses Gefühl. Satt zu sein, so empfand ich stand mir einfach nicht.
Hunger war das Gefühl wonach sich jede Ader in meinem Körper so sehr zu sehen schien.

"2'000", flüsterte ich. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf wodurch einige der Tränen, die ich vergoss auf den Badezimmerboden fielen. "2'000! An nur einem Tag"

"Übergib dich!"

War es Ana? War es mein Instinkt? Ich wusste nicht wer oder was zu mir sprach, doch es befahl, das Ganze möglichst schnell loszuwerden. Wie hatte ich nur so viele Kalorien verschlingen können! Verdammt!

Sie würden es bemerken. Ich wussste es. Man merkte es mir immer an, blasse Haut, gerötete Wangen nicht zu vergessen der Gestank.

Mir wurde schlecht.

"Du Weichei!"

Speiübel kauerte ich am Boden des Badezimmers meines neuen Zuhauses und konnte einfach nicht aufhören zu weinen. "Nicht kotzen!"; warnte ich mich selbst vor meinem Untergang. Verdammen würde ich an diesem Ort, könnte ich es nicht unterlassen und mich zusammenreissen.

Mein erster Tag endete in einer Kathastrophe wie es schien. Erst hatte man mir einen Teller Nudeln vor die Nase gegeben, wovon ich natürlich nichts angerührt hatte. Schliesslich wurde ich gezwungen. Nach zwei Bissen hatte ich aufgegeben und mir diese ekelhaften Kalorien-bomben-Pillen, wie ich sie wohl ab diesem Tag nennen würde, schlucken müssen.

"Hast du den Jungen mit den Kopfhörern gesehen?"

Ich schüttelte panisch den Kopf. Ich wusste schon, worauf die Stimme in meinem Kopf hinauswollte. "Hör auf!", wimmerte ich.

"Er ist so dünn. Viel dünner als du. Denkst du wirklich, du hast eine Esssstörung? Du hast nichts! Dir geht es gut und niemand würde jemals auf die Idee kommen, dass du magersüchtig bist! Versager!"

Stöhnend hielt ich mir die Hände seitlich an die Ohren. Mein Verzweifelter Versuch Ana verstummen zu lassen funktionierte natürlich nicht. Keuchend richtete ich mich auf und musterte mein Spiegelbild.

Was hiess hier mustern, ich funkelte den Rotbraunhaarigen aus hasserfüllten Augen an. "Wie kannst du es wagen, so hässlich zu sein!" Diesmal war es nicht Ana, die schrie, sondern ich.
Die Mimik des 18-jährigen vor mir veränderte sich schlagartig. Seine Wangenknochen vielen ein, seine Mundwinkel zuckten nach unten, die Augen wurden leer.
Ein normaler Mensch hätte mir nichts angesehen, ich jedoch, nahm auf einmal die gestreiften Ärmel meines Shirts gespannt an, als hätte ich in wenigen Stunden Pfunde zugelegt.

"Schwachsinn"; flüsterte ich schwach.

"Nicht mehr lange."

Gott, diese Stimme!

Freiweillig war ich hier nicht hergekommen, wer hätte es gedacht? Meine Oma, bei der ich praktisch aufgewachsen war, da meine Eltern einfach viel zu beschäftigte Geschäftsleute waren. "Ich hatte doch nie ein Kind gewollt!" Nur zu gut erinnerte ich mich an die verzweifelten Worte die meine Mutter Grossmama ins Gesicht geschrien hatte, als diese um Verständniss mit dem 8-jährigen Taehyun bat. Das Leere, die sich in ihren Augen ausgebreitet hatte, als sie ihr eigenes Kind aus dem Hause verbannte um ihren Enkel zu schützen, konnte ich selbst nach 10 Jahren einfach nicht vergessen.

Tränen kullerten mir über die geröteten Wangen. Eine Hand schützend auf meinen, sich so ekelhaft voll anfühlenden Bauch gelegt, überliess ich meinen Körper der Schwerkraft und sackte seitlich zu Boden. Schmerzerfülltes stöhnen erfüllte den Raum, doch die Kraft, meine Rippen zu reiben, hatte ich nicht mehr.

"Sie werden auf dich aufpassen, ich kann es nicht mehr. Dir wird es gut gehen, Taehyung." Die raue Stimme hallte in seinen Ohren wie ein Echo wieder.

"Mir geht es nicht gut, Grossmama", flüsterte ich mit Tränen in den Augen, ehe mich die Müdigkeit überwältigte und mich in einen unruhigen Schlaf zerrte.