🍎 𝖆𝖉𝖉𝖎𝖈𝖙𝖎𝖔𝖓🍎

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-𝐷𝑟𝑢𝑔𝑠 𝑡𝑎𝑘𝑒 𝑦𝑜𝑢 𝑡𝑜 ℎ𝑒𝑙𝑙, 𝑑𝑖𝑠𝑔𝑢𝑖𝑠𝑒𝑑 𝑎𝑠 ℎ𝑒𝑎𝑣𝑒𝑛.


ʲᵘⁿᵍᵏᵒᵒᵏ ᵖᵒᵛ
Hoseok und klaute eine Fritte von Jimins Teller, welcher nun laut protestierte. Belustigt tat ich es meinem Kumpel nach, was den Blondhaarigen beleidigt schmollen liess. "Fresssack!", blaffte er mich an, der Rothaarige kassierte nur einen gespielt grimmigen Blick. "Muskeln brauchen Futter, um zu wachsen!", argumentierte ich apathisch, mein Blick blieb leer. 

Jimin war nicht nur ein guter Kerl, sondern auch der einzige Mensch hier, der mich wirklich kannte. Lange bevor wir an diesen Ort gekommen waren, pflegten wir eine innige Freundschaft zueinander.

"Ey, es gibt Neuigkeiten, Jungs!", viel Hoseok Jimin ins Wort, der schon eine Diskussion starten wollte, was meine angeblichen Abs anging. "Ach ja?", fragte ich. Mich uninteressiert zu nennen, wäre die Untertreibung des Jahrhunderts.
"Ich komme nächste Woche raus aus der Klapse, natürlich nur wenn alles gut läuft."
"Kligt ganz nett", meinte ich nur achselzuckend. Jimin dagegen freute sich wie ein kleines Kind darüber, dass sein Kumpel wie es schien von der Drogenabhängigkeit geheilt worden war.
"Ich bin heute Mittag schon ausgezogen, bin jetzt mit den Abschliessern in nem Gemeinschaftszimmer, damit in den normalen Räumen wieder Platz für schwerere Fälle freiwird."
"Hab' gar nicht gemerkt, wie du deine Sachen gepackt hast"; murmelte ich.
"Du warst da in der bibliothek, Jungkook. Echt, manchmal krieg ich das Gefühl, du hast Altsheimer", lachte er.  

"Also krieg ich den nächsten Neuankömling als Zimmerpartner"schloss ich deprimiert.

Was interessierte mich das schon. Ich hatte keine Kraft mich in dieser Anstalt zu sozialisieren. Die Hälfte der Menschen hier würde wohl entweder sterben bevor sie herauskamen, oder sich danach das Leben nehmen.
Wir alle waren Hoffnungslose fälle.
Wir alle waren süchtig.

"Scheint so"; sagte Hoseok mampfend. Seuftzend fuhr ich mir mit den Händen übers Gesicht. Ich hasste es mein Zimmer teilen zu müssen. Mit Hoseok war es ganz okay gewesen, sein psychischer Zustsand war aber auch nicht so unterirdischer gewesen, als er sich bei mir ins Zimmer gesellt hatte. Aber ein Fremder Neuankömmling? Bei dem reinen Gedanken bildete sich ein merkwürdig drückendes Geschwürr in meinem Unterleib. Möglicherweise war es aber auch nur die Übelkeit des Entzugs. Aber musste das wirklich sein?  Im schlimmsten Fall wäre es ein halb toter Drogensüchtiger, der mich auch noch triggern würde.
Ich schüttelte schnell den Kopf um den grausamen Erinnerungen zu entkommen, die meine Gedanken besudelten.

"Kommt, gehen wir in mein Zimmer Jungs"; schlug Hoseok vor, stand blitzschnell auf und legte seine Hände auf meine breiten Schultern. "Aufstehen Jungkook!", befahl er mir. Seuftzend regte ich mich, die Kraft ihm eine freche Entgegnung aufzutischen fehlte mir schlichtweg.

"Kannst du gehen?", fragte Jimin besorgt, als wir die Kantine verlassen hatte. Ich nickte gegen das aufkommende Schwindelgefühl ankämpfend. Die weissen Wände schienen sich immer enger gegen uns zu pressen. Ich sah den Flur nur noch schmaler werden, mein Kreislauf musste wieder einmal am Arsch der Welt sein, verdammt!
Seit dem ich auf Drogenentzug war, keine Seltenheit mehr, jedoch schien mein Körper heute stärker zu reagieren, als ich es mir gewohnt war.

"Jungkook?", Jimins Stimme klang, als käme sie von ganz weit weg, verpackt in Zuckerwatte, dumpf.
"Hoseok! Ey, ich glaub'-", wollte der Blondschopf seinem Freund zurufen, der etwas vorgegangen war. Er verstummte Aprupt, als meine Beine auf einmal aufgaben und ich mit einem dumpfen Aufprall zu Boden fiel.

"Gott, Jungkook, du hast gesagt, du wirst es schaffen!", schrie Hoseok, den ich herbeieilen sehen konnte. Meine Lieder flatterten, als ich Jimin aufstehen und hysterisch davonrennen sah. Er schrie irgendetwas in unsere Richtung, was ich nicht verstehen konnte. Das Letzte, an was ich mich erinnern kann, war Hoseoks starker Druck auf meinem Oberarm und seine tränenden Augen.
Dann wurde alles schwarz.

Mit etwas Glück würde meine Sucht mir einen friedlichen Tod schenken.

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Drogensüchtige die auf Drogenentzug gehen leiden oft in Folge dessen an:
-Unruhe, Stress
-Schweissausbrüche, Zittern, Schwächegefühl
-Glieder- oder Magenschmerzen sowie Erbrechen
-starke Temperaturschwankungen
-Krampfanfälle und akute Geisstesstörungen
-Tod

Danke fürs Lesen <3

𝕯𝖔𝖕𝖊 ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt