Kapitel 19

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EMMA'S POV

Nachdem wir meine nicht gerade kleine Unterwäsche-Ausbeute bezahlt hatten, ging es auch schon in den letzten Laden, einen Schuhladen.

Ich probierte verschiedene Modelle an und entschied mich schließlich für weiße Sneaker und ein klassisches Paar schwarze Pumps. Wir bezahlten und liefen wieder Richtung Auto.

Luca sah schon witzig aus, wie er die verschiedenen Einkaufstüten und Schuhkartons balancierte. Ein wahrer Gentleman.

Wie ein vollbepackter Esel lief er neben mir her.
Meine Hände waren frei und ich konnte nicht anders, als triumphierend zu lächeln. Geschah im recht.

„Liebes, ich kann dich zwar durch dieses Tütensammelsorium gerade nicht sehen, aber das ist kein Grund jetzt mich auszulachen. Oder sollte ich dich die Tüten tragen lassen?"

Ich konnte mir nur schwer das Lachen verkneifen.

„Ne ne, trag' du nur. Ich komm' so ganz gut klar."

Luca stöhnte nur genervt auf und ich prustete nun doch los.

Ich konnte nicht anders, als meine ihm gegenüber vorteilhafte Situation auszunutzen. Deshalb rannte ich die letzten hundert Meter so schnell wie möglich los.

„Wer als letzter beim Auto ist, ist ein Schwächling."

Ich war mir sicher, dass Luca mit den ganzen Kartons nicht seinen Vampirspeed nutzen konnte. Nach 50 Metern drehte ich mich um und sah nur noch wie Luca mit angestrengter Körperhaltung versuchte, beim joggen nichts die ganzen Tüten zu verlieren.

Mein Sieg war mir so gut wie sicher. Am Auto angekommen klatschte ich ab und führte einen Freudentanz auf.

„Wuhu Erster, Luca ist ein Schwächling. Wer ist der Gewinner? Emma ist der Gewinner! Wer ist der Schwächling? Luca ist der Schwächling wuuu!"

Als Luca am Auto ankam, sah er mich nur genervt an, wobei man auf seinen Lippen trotzdem den Hauch eines Grinsens erahnen konnte. Er lud die Tüten und Kartons in den Kofferraum. Fertig mit seiner Tätigkeit drehte er sich zu mir um und lächelte diesmal tatsächlich.

„Kleines, ich lass' dir ja deinen Spaß. Wie wäre es mit einer Revanche irgendwann? Mal schauen, wer dann gewinnt."

Er zwinkerte mir zu und mir wurde warm ums Herz.

Wir stiegen ins Auto und ich wartete darauf, dass Luca den Motor startete. Erst schaute Luca nach vorne aus der Frontscheibe, dann drehte er sein Gesicht mit ernstem Gesichtsausdruck zu mir.

„Emma, ich muss dir noch etwas sagen."

Oh nein. Bitte nichts Schlimmes. Was habe ich jetzt schon wieder gemacht? War es, weil ich gewonnen hatte? War er so ein schlechter Verlierer? Welche Hiobsbotschaft hatte er jetzt schon wie-

Ein warme Hand auf meinem Oberschenkel riss mich aus meinem Gedankengang.

„Hey Liebes, alles gut. Es ist nichts Schlimmes. Es ist nur ein bedeutender Schritt hinsichtlich Vertrauen in unserer Beziehung."

Ich nickte langsam.

„Und zwar weiß ich ja, wie viel dir an deinem Medizinstudium liegt und, dass du nicht mehr lange brauchst, bis du dich Assistenzärztin nennen lassen darfst. Ich möchte dir mit meinem plötzlichen Eingriff nicht deine Zukunft zerstören, weshalb ich mich für dich um die Möglichkeit gekümmert habe, hier in New York weiter zu studieren. Aidan hatte heute morgen ein kleines Treffen mit dem Direktor und ihn davon überzeugt, dass sie noch unbedingt eine Studentin wie dich brauchen, wenn du möchtest..."

Omg. War das real? Konnte ich hier echt weiter studieren?

„Luca, lügst du mich gerade an oder meinst du das ernst?"

Sweet Wicked BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt