Kapitel 13

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EMMA'S POV

Ich schaute ihn ungläubig an. Das konnte doch jetzt wohl nicht sein ernst sein. Schön, dass er jetzt damit kommt. Heute Nacht noch fliegen, wie sollen wir jetzt denn noch den Flieger bekommen? Wir sind eine ganz schöne Strecke vom Flughafen entfernt.

„Keine Sorge Liebes, wir werden nicht mit einem Passagierflugzeug fliegen. Wir werden mit meinem Flugzeug fliegen."

„Hör' auf meine Gedanken zu lesen..."

„Can't help it. Wenn du mir nicht antwortest. Aber du hast recht, es sind deine Gedanken. Ich werde versuchen, deine Privatsphäre zu berücksichtigen."

Er winkte mir nur zu.

Ich verdrehte meine Augen.

„Mach' das nicht Liebes. Das Augenverdrehen werden wir dir schon noch austreiben." Er schaute streng, aber ich konnte ihn nicht ernst nehmen. Wie auch immer er mich manipuliert hatte, ich fühlte mich eindeutig wieder mehr, wie ich selbst.

Aus Spaß verdrehte ich die Augen nochmal. Ein Wunder, dass er das überhaupt sehen konnte, denn die Sonne war mittlerweile bereits untergegangen.

„Liebes, stell' mich nicht auf die Probe." Seine Stimme war gezeichnet von einer gewissen Aufgebrachtheit und er rückte ein Stück näher.

Ich weiß nicht, was los war, aber ich hatte Lust genau diesen Ratschlag zu ignorieren.

Ich konnte ihn nicht Ernst nehmen und fing an zu lachen. Und zwar nicht so ein kleines Lachen. Ich konnte mich kaum noch auf der Bank halten vor Lachen.

Der Vampir schaute mich nur fassungslos an. Es brauchte einen Moment, bis er sich fing und dann begann er auch mitzulachen. Es war ein tiefes, raues Lachen, welches mir Wärme spendete.

Nachdem wir uns von unserem kleinen Ausbruch langsam wieder beruhigt hatten, seufzte ich und ging nochmals gedanklich durch, was wir besprochen hatten.

Ich würde also heute Nacht noch nach New York fliegen. Dann heißt es wohl endgültig: Adieu altes Leben, Willkommen geheimnisvolle Zukunft...
Aber warte mal, wenn er doch einen Privatjet hatte, warum ist er dann mit uns von Frankfurt aus im Passagierflugzeug geflogen? So hatte ich ihn doch kennengelernt. Naja nicht kennengelernt, aber zumindest getroffen.

„Hey Luca?"

„Ja?"

„Warum bist du damals eigentlich Passagierflugzeug geflogen, wenn du doch einen Privatjet hast?"

„Mein Flieger war leider zu meinem Unglück, oder zu meinem Glück, in der Reparatur." Er zwinkerte mir zu. „Ich habe ihn heute morgen hier nach der Reparatur herfliegen lassen. Er steht circa eine halbe Stunde von hier auf einem kleinen Flugplatz.

Ok, wow.

Luca lächelte.

„Kleines, ich würde vorschlagen, dass wir auch langsam losfahren. Wir haben noch einen langen Flug vor uns." Er stand von der Bank auf und hielt mir seine Hand hin.

Ich seufzte, nahm seine Hand entgegen und stand ebenfalls auf. Dies waren meine letzten Schritte auf Sardinien, meine letzten Schritte in meinem alten Leben.

Wir liefen zu seinem Audi und er hielt mir die Tür auf.

„Einsteigen die Dame."

Den leichten autoritären Unterton in seiner Stimme wird er wohl nie verlieren. Ich war von mir selbst erstaunt, dass ich ohne Kommentar einstieg. Lag wohl an seiner Manipulation...
Immerhin bekam ich nicht gleich mehr einen Herzinfarkt, wenn er mich anblickte.

Sweet Wicked BloodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt