Schockiert riss ich die Augen auf und war schneller bei ihr, als ich es für möglich gehalten hätte. Ich schlang meine Arme um ihre Taille und zog sie an meine Brust.
"Lämmchen" ,hauchte ich erschrocken, während ich ihr eine gelöste Haarsträhne zurück strich, um in ihr viel zu blasses Gesicht zu blicken. Auch ohne das ich sah, dass ihre Augen geschlossen waren, spürte ich das sie das Bewusstsein verloren hatte. Ganz schlapp lag sie in meinen Armen und würde nur durch meine Hände, in eine halbwegs aufrechte Position gehalten."Izana!" ,knurrte ich seinen Namen, worauf mein bester Freund neben mich trat und das offensichtliche ausprach.
"Sie hat das Bewusstsein verloren" ,kam es teils verwundert und teils verärgert von ihm, während ich einen Arm unter ihre Beine schlang, damit ich sie in meine Arme heben konnte.
"Ach keine Sorge. Das ist nichts ungewöhnliches, wenn sie wieder über die Stränge schlagt" ,erwiderte der ältere Haitani darauf hin. Gemächlich schlenderte er auf uns zu, wurde dann aber von Izana grob am Kragen gepackt und zurück gezogen.
"Und wessen Schuld ist das!?" ,zischte er ihn an, als Ran stolpernd versuchte sein Gleichgewicht zu halten.
"Bringt sie in ihr Zimmer, Treppe rauf, erste Tür" ,wies mein Adoptivbruder mich an, ehe er sich wieder umdrehte.Der Blick mit den ich zu meinen Adoptivbruder sah, fragte eindeutig 'ob das ein verfickter Scherz war', weshalb er seufztend zu uns kam. Sein Blick huschte zuerst zu meinem und dann zu ihrem Gesicht, bevor er die Hand hob und zwei Finger an ihren Hals legte. Anschließend nahm er auch die andere Hand hoch und legte diese auf ihre Stirn ab, bevor er wieder zu mir sah.
"Es ist alles gut. Sieht nicht danach aus, als hätte sie eine Überdosis. Ich werde aber nachher nochmal nach ihr schauen und auch unseren Arzt mitbringen" ,meinte er dann ziemlich gelassen, worauf ich ein ungläubiges Schnaufen ausstieß.
Das könnte doch alles nicht wahr sein...
"Es sieht nicht danach aus?!" ,zischte ich ihn aufgebracht an und war wirklich kurz davor, mein Lämmchen Ken-chin in die Arme zu drücken, um meinen Adoptivbruder von der Dachterrasse zu stoßen.Izana schloss seufzend die Augen, ehe er ihr Gesicht drehte und ihren Mund öffnete. Mit weit aufgerissen Augen sah ich dabei zu, wie er ihr die Finger tief in den Rachen steckte und sie sich im Anschluss auf den Boden erbrach. Der weißhaarige trat einen schnellen Schritt zurück, doch ich spürte das etwas davon mein Hosenbein traf, doch interessierte es mich in diesen Augenblick herzlich wenig.
Hinter mir ertönte ein "fuck" und mehrere andere Flüche, als Izana das Einstecktuch seines Anzugs hervor zog und ihr damit über den Mund wischte.
Man hörte sie irgendwas murmeln, doch blieb sie weiter ohne Bewusstsein, als der weißhaarige das Tuch achtlos zu Boden fallen ließ und wieder zu mir sah.
"Ich weiß..." ,meinte er kraftlos, "wir reden später, bring sie jetzt erstmal in ihr Zimmer." Damit drehte er sich um und lief wieder zu den dreien hinüber.Ich kam mir verarscht vor. So richtig. Ich konnte einfach nicht glauben, was hier geschah. Es war einfach unglaublich. Ich war so fassungslos, wie noch nie zuvor in meinen Leben und mehr als nur überfordert mit der Situation. Doch anscheind war ich der einzige, dem es so ging. Auf jeden Fall, wenn man meine Familie nicht mitzählte. Denn ich glaubte kaum, dass sie mit all dem hier mit kamen, geschweige denn damit einverstanden waren, doch standen sie alle - bis auf Ken-chin, in meinen Rücken, so das ich ihre Gesichter nicht sehen konnte. Anders als die der Tenjikumitglieder. In ihren Mienen zeichnete sich nicht Mal ein Fünkchen des Schocks ab, welcher mich überwältigte und ich las auch keine Spur von Besorgnis. Als wäre dies alles hier alltäglich und nichts was sie noch groß berühren würde.
Vielleicht war dem auch so und das machte die gesamte Situation noch um einiges erschreckender.Blinzeld sah ich erst zu Izana, der sich das berüchtigte Trio Tenjiku's vorknöpfte und dann wieder zu den bewusstlose Mädchen in meinen Armen.
Sie war viel zu leicht.
Viel zu blass.
Viel zu durchscheinend.
Viel zu zerbrechlich.
Nur noch ein Hauch ihres einstigen selbst und doch immernoch mein Lämmchen. Immernoch das Mädchen, von dem ich dachte, ich würde sie nie mehr in meinen Armen halten. Und auch wenn die Umstände mehr als beschissen waren, so war ich dennoch glücklich, dass ich sie wieder halten durfte.
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Für immer, an meiner Seite / Tokyo Revengers FF Band 2
FanfictionBand 2 der Mikey Fanfiction: Du, an meiner Seite. ‼️ Vorsichtig Spoiler zu Band 1‼️ Vor 1587 Tagen hat sie mich verlassen. Seitdem weiß ich weder wie es ihr geht, noch wo sie steckt. Ich wusste noch nicht einmal, ob sie noch atmete. Doch liegt die...