Für immer, an meiner Seite / Tokyo Revengers FF Band 2

Tag 1593 - Ignoranter Arsch

Seitdem Izana die Bombe platzen ließ, herrschte das schiere Chaos.
Um mich herum.
Bei den anderen.
In mir.
Meine Gedanken rasten ebenso, wie das Adrenalin durch meine Adern.
Ich ging gedanklich jedes Mitglied im Kopf durch.
Ihre Gesichter.
Ihre Vorgeschichten.
Was sie sich zu schulden kommen ließen.
Ob sie sich jemals verdächtig benommen hatten.
Wer von ihnen ein gesteigertes Interesse an mein Lämmchen zeigte.
Ich ging alles im Schnelldurchlauf durch, doch brachte mich das zu keinen Ergebnis.
Es gab viele die mein Lämmchen hübsch fanden.
Viele die sie mochten.
Viele die meine Eifersucht schürrten, doch keiner der besonders aufgefallen war.

"Takashi! Chifuyu! Ich will von allen Mitgliedern eine Akte. Alles was ihr finden könnt. Von jeden einzelnen!" ,meine Stimme brodelte vor Wut, sodass es muksmäuschenstill im Raum wurde, sobald ich den Mund aufgemacht hatte. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Niemand bewegte sich. Nicht Mal das kleinste Zucken war zu vernehmen. Noch nicht Mal der selbsternannte König, rührte sich.
"Natürlich" ,sagten dann Chifuyu und Takashi gleichzeitig und füllten damit damit wieder die Totenstille.
Doch war meine Wut noch lange nicht verraucht.
Ich wollte ihn finden, koste es was es wolle.
Ich wollte seinen Kopf auf einen Silbertablett.
Ich wollte das er größere Höllenqualen, als mein Lämmchen erlitt.

"Nun kommen wir zu Punkt Nummer drei" ,holte Izana mich nun aus meinen Mordfantasien.
"Was?" ,kam es strinrunzelnd von mir.
"Punkt drei. Diesen haben wir noch nicht besprochen" ,meinte der weißhaarige sachlich.
Innerlich bereitete ich mich auf eine weitere Hiobsbotschaft vor.
"Dem was ich dafür fordere, dass du Sue mit zu dir nehmen kannst" ,stetzte er genauso ruhig fort.
War das sein fucking ernst?
Fassungslos traf nicht Mal ansatzweise, wie ich mich gerade fühlte.
"Ist das dein fucking ernst?" ,ich erkannte meine eigene Stimme nicht mehr wieder, als ich Izana die Frage stellte, welche sich gerade in Dauerschleife in meinen Kopf wiederholte.
"Natürlich. Du weißt doch das ich nichts ohne Gegenleistung tue und du meintest, dass du auch weißt, dass Sue nicht einfach so mit dir mitkommen würde und das stellt uns vor ein Problem."
Ich atmete tief durch.
Sehr tief.
Mehrmals.

"Was?" ,knurrte ich ihn an.
"Oh gut, dass du das auch schnell geklärt haben möchtest" ,meinte er dann erleichtert und ich war mir nicht sicher, ob er mich absichtlich falsch verstand oder er einfach nur ein ignoranter Arsch war - wahrscheinlich Letzteres.
"Also eigentlich trifft sich das hier wirklich gut, denn so können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" ,meinte er bedeutungsschwanger, während er sich die mir Whisky gefühlte Karaffe schnappte und sich nachschenkte, "wenn wir uns um Shōsha kümmern, hast du zeitgleich einen Grund meine  Königin nach Toman mitzunehmen."
Ein breites Grinsen erschien in seinem Gesicht, dass nur so danach schrie aus seiner Visage gekickt zu werden.

Wenn ich zuvor schon meinte, ich würde vor Wut brodeln, so brachte er das Fass zum Überlaufen.
Ich sprang vom Stuhl auf und sprang hinter seinen Schreibtisch, doch Izana war genauso flink wie ich, sodass auch er aufsprang und meinen Schlag blockte, der auf seine Schläfe abziehlte.
Die Bürotür flog auf und lenkte mich einen winzigen Moment ab, sodass mein Adoptivbruder einen Treffer gegen meinen Arm landen konnte.
Meinen verletzen Arm.
Mein Arm mit der Schusswunde.
Zischend sprang ich zurück.
"Mieser Wichser!"
Izana zuckte nur mit den Schultern und bedeutete seinem Vize, dass alles okay sei.
Blut sickerte durch mein Hemd, als ich ihn anfunkelte.
"Also hast du dich jetzt beruhigt oder wollen wir das ganze hier fortsetzen, bis ich dich rausschmeißen lasse, ohne das du meine Königin nochmal zu Gesicht bekommst? Denn darauf würde es hinauslaufen, wenn du dich weiter wie ein Dorftrottel mit Aggressionsproblemen benehmen möchtest" ,kam es gelassen von dem selbsternannten König.

"Wenn du dich nicht weiter wie ein ignoranter Pisser benimmst, könnte ich darüber nachdenken" ,gab ich gepresst von mir, bevor ich tief ein und ausatmete.
Der Wichser kann mich Mal!
Izana hob eine Augenbraue an, sagte jedoch nichts weiter und setzte sich anschließend. Ich war ein wenig irritiert. Dies war kein verhalten, dass ich von meinen Adoptivbruder kannte.
Er war nie nachsichtig. Niemals.
Doch schien er erstaunlich kompromissbereit.
Auch etwas das er normalerweise niemals an den Tag legte, doch seit wir erfahren hatten, dass mein Lämmchen lebt und bei ihnen war, hatte sich seine Persönlichkeit fast um hundertachtziggrad gedreht.
Er war zwar immer noch berechnent, auf seinen Vorteil bedacht und ein irgnoranter Arsch, doch nahm er sich erstaunlich zurück.