Kapitel 15

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~*~Eren P.O.V.~*~

Als ich aufwachte, befand ich mich nicht mehr im Wohnzimmer, sondern in meinem Bett. (Nebenbei bemerkt, ich war immer noch nackt). Ich wollte grad aufstehen, da erblickte ich einen zusammengefalteten Zettel neben mir. Ich setzte meine Brille auf, dass sich immer auf meinem Nachtisch befand, und fing an den kleinen Brief zu lesen.

Guten Morgen!
Während du diesen Brief hier liest, bin ich zu Hause um mich fertig zu machen. Wir sehen uns auf der Arbeit.
Levi

P.S. Letzte Nacht war eine unvergessliche Nacht

P.P.S. Ich lieb dich ❤

Als ich ihn zu Ende gelesen hatte, musste ich lächeln. Ich war echt froh, dass das zwischen uns jetzt naja, wie soll ich sagen... offiziell war? Zumindest unter uns beiden.

Hm... Ich sollte mich auch langsam fertig machen. Ich ging also ins Bad, zog mich um, geelte meine Haare hinter (wie jeden Tag zur Arbeit) und setzte schließlich meine Brille wieder auf. Gleich danach musste ich mich Richtung Arbeit machen, weil heute ein besonderer Tag war. Zumindest für mich. Es war mein erster 'außen Einsatz' (natürlich mit Levi zusammen. Er ist ja mein Chef). Das heißt so viel, dass wir uns mit dem zukünftigen Ehepaar treffen und die letzten Vorbereitungen für die Hochzeit treffen.

Ich sprang ins Auto und fuhr los. Zwischendurch machte ich nochmal kurz Halt um mir einen Kaffee zu kaufen. Naja... eigentlich hätte es ein kurzer Halt sein sollen. War es aber nicht. Denn gerade als ich rausgehen wollte, stoß ich mit einem anderen Mann zusammen. Ihr würdet jetzt bestimmt sagen: Typisch Eren... Liegt alles am Karma... So ein Tollpatsch und und und... und würdet den Kopf schütteln. Aber ich schwöre: dieses Mal war es nicht meine Schuld. Ehrlich. Der Typ ist in mich reingerannt und hat meinen Kaffee verschüttet und nicht ich! Ich bin unschuldig! Ja, okay, vielleicht hätte ich auch mehr aufpassen sollen... aber trotzdem: Er ist schuld!

"Hey! Was soll das?", hörte ich den Mann rufen.

Die Stimme kam mir ziemlich bekannt vor. Aber nur woher? Um das 'Geheimnis' zu lüften, blickte ich ihm ins Gesicht. Ach ne... Nicht er. Ihn brauchte ich jetzt am aller wenigsten...

"Pass doch selber auf wo du hingehst, Jean"

"Eren? Hätte ich mir denken können..." Ich ignorierte seine Bemerkung und kaufte mir einen zweiten Kaffee.

"Selbst schuld, wenn du in mich reinrennst. Und könntest du bitte auf die Seite gehen? Ich muss zur Arbeit"

"Tch...", gab er nur von sich und ging einen Schritt zur Seite. Ich nickte als Dank (natürlich war es ironisch gemeint) und stieg wieder in mein Auto. Der Tag fing ja echt super an -.-

Das Erste was ich sah, als ich ins Büro kam, war ein ziemlich genervter Levi, der an seinem Tisch gelehnt und mit verschränkten Armen auf mich wartete. Das Zweite was ich sah, war die Uhr über meinem Schreibtisch die mir verriet, dass es 8:10 Uhr war. Ich schaute zur Seite weil ich seinem Blick nicht standhalten konnte.

"Es tut mir Leid, dass ich zu spät komme, aber ich wurde aufgehalten..."

Er kam auf mich zu und schloss die Tür, die bis dahin noch offen stand. Sein eiskalter Blick ruhte auf mir, wie wenn er mich damit durchbohren wollen würde. Ich ging einen Schritt zurück. Er machte einen Schritt vorwärts. Ich wollte noch einen Schritt hinter machen aber die Tür war in Weg. Jetzt hatte er mich in die Enge getrieben. Er richtete sich seine Brille und zog mich an der Krawatte zu sich runter, damit ich auf Augenhöhe mit ihm war. Seine stahlgrauen Augen durchdrängten mich immer noch. Jetzt gabst Ärger! Dachte ich zumindest.

"Eren...", seufzte er.

"J-ja?"

"Du hast da einen Fleck", sagte er streng.

Ich konnte nicht anders als los zu lachen. Er sah mich immer noch streng an. Dabei wurde er leicht rötlich an den Wangen.

"Was ist daran so lustig?" Ich wischte mir die Tränen weg, die sich mittlerweile gebildet hatten.

"Ach Levi...", und gab ihm einen zarten Kuss auf die Stirn.

"Tch...", gab er nur von sich.

"So gehst du mit mir nirgendwo hin. Wie ist das überhaupt passiert?"

Ich erzählte ihm die Geschichte, worauf er nur den Kopf schüttelte. "Kannst du nicht besser aufpassen?"

Er nahm mich an der Hand und zog mich auf die Männertoilette, wo er versuchte den Fleck wegzumachen. Meinen Kaffee, denn ich immer noch in der Hand hielt, stellte ich ab.

"Das sieht man doch fast gar nicht"

"Ich sehe es aber und das reicht schon"

Levi war hochkonzentriert dabei, den Fleck wegzumachen. Ich lächelte in mich hinein. Es war einfach so mega süß von ihm, wie er sich um mich sorgt.

"So, man sieht es zwar immer noch aber nicht mehr so stark. Pass das nächste Mal besser auf", sagte er zufrieden.

Ich wollte gerade wiedersprechen, dass es nicht meine Schuld war, als er mich mit einem Kuss unterbrach.

"Keine Wiederrede, verstanden?"

Ich nickte. "Gut. Dann können wir ja fahren"

Wir fuhren mit seinem Auto.

"Äh... wohin fahren wir überhaupt?"

Ich wusste es wirklich nicht, ok? Ich wusste nicht einmal mit wem wir uns trafen. Ich wusste eigentlich gar nichts. Wahrscheinlich haben sie den Termin ausgemacht, wo ich noch nicht eingestellt war.

"Zur Kirche. Wir treffen uns dort mit unseren Klienten"

Ich nickte. Ich bin schon ein bisschen aufgeregt um ehrlich zu sein. Schließlich habe ich das noch nie zuvor gemacht. Klar, in meinem Studium haben wir das mal angeschaut, aber im richtigen Leben ist es doch ein bisschen was anderes. Ich hoffe ich mache nichts falsch.

"Und was ist wenn ich was falsch mache?"

Er nahm meine Hand und schenkte mit ein leichtes lächeln. "Da gibt es wirklich nichts, was du falsch machen kannst. Du schaffst das schon"

Ich lächelte zurück. Wenn er das sagt...

Mit ein wenig Verspätung (scheiß Stau) kamen wir endlich an der Kirche an. Aus der Ferne erkannte ich drei Personen. Einen etwas älteren Mann (vermutlich der Pfarrer) und zwei weitere Männer in meinem Alter. Der Eine entdeckte uns und kam uns entgegen.

"Da sind Sie ja Mr Ackerman, wir haben schon auf Sie gewartet"

"Es tut mir Leid für die Verspätung. Es lag am Verkehr", entschuldigte sich Levi.

Ich sah den Mann immer noch verwundert an. "Marco? Bist du das?"

"Eren?", fragte der Angesprochene zurück.

"Ich hab dich ja seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wie geht es dir denn? Wie ich sehe, wirst du Heiraten. Wer ist denn der Glückliche?"

In dem Moment kam sein Verlobter her und umarmte Marco mit einer Hand an der Hüfte. Dieser wurde leicht rot, wodurch seine Sommersprossen noch mehr zur Geltung kamen.

Er schmiegte sich an den Mann und antwortete mir dann: "Ich werde Jean heiraten"

Let me love you Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt