"Du willst die Wahrheit? Okay. Ich werde es versuchen."
_________________________________________________________Ich blickte in Calvins Augen, nun vielmehr auf seine Augenlider, da er seine blauen Augen zusammengekniffen hatte.
Er räusperte sich und leckte sich nervös über die Lippen.
"Als du von deinem Bruder mitgenommen wurdest, da..." Calvin stockte und holte tief Luft, bevor er weitersprach."Da konnte ich dich nicht erreichen. Ich hatte keine Kontrolle über die Situation. Ich musste tatenlos mit erleben, wie du ein zweites Mal in deinem Leben gefoltert würdest. Du hättest so etwas nie erleben sollen." er furchte seine Stirn und weigerte sich hartnäckig mich anzuschauen. "Ich hatte dir versprochen, dass du nie wieder in so eine Situation kommen würdest. Ich hatte dir versprochen, dass du von nun an sicher sein würdest. Und dann, nur einige Zeit später passiert das, wovor ich dich beschützen wollte. Ich konnte dich weder vor dieser Entführung noch der Folter bewahren, und das ist meine Schuld. "
Schwer atmend blickte er mich nun endlich an."Ich habe mein Versprechen nicht gehalten. Du warst ein weiteres Mal in Gefahr. Du wurdest ein weiteres Mal verletzt. " Er senkte den Blick, seine Hände knibbelten an der Bettdecke herum. Mein Mund stand vor erstaunen weit offen. Er gab sich die Schuld für meine Entführung? Kein Wunder, dass seine Stimmung die ganze Zeit so gedrückt gewesen war. Dabei war es doch alles andere als seine Schuld. Calvin hatte mich schließlich aus diesem Alptraum befreit, ein weiteres Mal. Noch dazu, war er zu dem Zeitpunkt der Entführung gar nicht da, schließlich hatte sein Vater angerufen, um mit ihm etwas zu klären.
Ich verstand die Rudeldynamik zwar noch nicht, aber ich wusste, dass Calvin, als angehender Alpha, Verpflichtungen hatte und Erwartungen erfüllen musste.
Mein Körper lehnte sich in seine Richtung, in dem Drang, sich an ihn schmiegen zu wollen.Doch schlussendlich hob ich nur meine Hand, um ihm die Bettdecke aus seinen nervösen Finger zu ziehen. Er hob seinen Kopf und fixierte mich mit seinen sturmblauen Augen. Auf einmal durchlief ein Zittern seinen gesamten Körper und ein fast schon schmerzerfülltes Wimmern verließ den Mund des Alphas. Meine Hände wanderten nun zu seinem Armen, um ihn irgendwie zu beruhigen.
"Was ist los?" fragte ich ihn panisch. "Geht es dir gut?" Für meine zweite Frage könnte ich mir glatt in den Hintern treten. Ihm ging es ganz offensichtlich alles andere als gut. Nur wusste ich beim besten Willen nicht wie ich ihm helfen konnte.
Ich ließ meine Hände auf meine Beine fallen, während ich sie nervös rieb.
"Mir geht gut." presste Calvin zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Noch bevor ich mich Fragen konnte, was zum Teufel er damit jetzt meinte, wurde ich durch die Luft gewirbelt und landete Brust an Brust mit Calvin. Die Luft, die ich in dieser Zeit erschrocken eingesogen hatte, entwich mir mit einem etwas zu späten und peinlichem Schrei.
Meine Hände lagen auf seiner ausgeprägten Brustmuskulatur, schnell ließ ich auch meinen Kopf darauf fallen, um meinen roten Kopf zu verstecken. Gleichzeitig konnte ich zum ersten Mal seit Stunden richtig durchatmen. Für einen Moment, schmiegt ich mein Gesicht an seine Brust.
Aber nachdem ich noch einmal tief Luft geholt hatte und nicht mehr das Gefühl hatte, dass mein Kopf einer Tomate glich, hob ich meinen Kopf, um Calvin in die Augen zu sehen. Denn unser Gespräch, besser gesagt Calvins Aussprache, war offensichtlich noch nicht beendet gewesen.Doch noch bevor ich eine Augenbrauen fordernd heben konnte, verbarg er sein Gesicht an meinem Hals.
"Cal. Das war doch noch nicht alles, oder?" Ich gab dem Drang in meinem Inneren nach und strich sanft über seine Haare, vergrub meine Hände in den samtweichen dunkelbraunen Spitzen und atmete fast schon erleichtert aus. Er schüttelte stumm den Kopf.
Im nächsten Moment, verwandelte er sich in einen Klammeraffen. Eine Hand legte sich auf meinen Nacken und vergrub sich dort auch in meinen Haaren. Dann drängte er meinen Kopf, sanft, aber unbeirrbar an seine Brust zurück.
Seinen anderen Arm schlang er um meine Taille und hielt mich so, wirkungsvoll fest. Zum Schluss, wickelte er noch sein Bein um meine. Ich fühlte mich wie ein fast ausgewachsener Schmetterling in seinem Kokon. Total eingeengt und kurz davor erdrückt zu werden. Doch irgendwie fühlte ich mich gleichzeitig sicher und geborgen.
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Infinity Love
FantasyEr holte noch einmal tief Luft und sah mir fest in die Augen. "Du bist meine Seelengefährtin." __________________________________________________ Die 17-jährige Pumagestaltwandlerin Kiara hat ein schweres Leben hinter sich. Ihre Adoptiveltern nutz...