20.Kapitel

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Bei seinen Worten explodierte mein Herz vor Glück.
Emotionen fuhren durch mich hindurch und ich warf mich in seine Arme.
Zu spät bemerkte ich, dass ich meine Tiergestalt noch nicht verlassen hatte. Durch meinen Schwung konnte sich auch Calvin nicht mehr halten und fiel auf seinen Rücken zu Boden.
Jetzt lag ich auf ihm und konnte alle harten Muskeln wahrnehmen. Ich erschauerte.

Das fiel auch Calvin auf und nach einem kurzen Stirnrunzelnd, schlich sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht.

"Findest du mich dermaßen attraktiv?" zog er mich lachend auf. Für diesen Satz, verpasste ich ihm einen Schlag auf die Brust. Natürlich passte ich dabei auf, dass meine Krallen eingezogen blieben. Denn trotz seiner frechen Antworten, wollte ich ihn auf keinen Fall verletzten. Doch dieser Volltrottel lachte einfach nur. So stark, dass sein ganzer Körper bebte und ich von seinem Bauch auf dem Boden rutschte. Ich legte mich auf die Seite und streckte mich genüsslich. Dabei konnte ich ein Gähnen nicht unterdrücken. Ich hatte zwar keine Ahnung wie spät es war, doch mein Körper zeigte mir ziemlich deutlich an, dass er sich jetzt zur Ruhe begeben wollte.

Calvin, der sich nun von seinem Lachkrampf erholt hatte, drehte sich auf die Seite, stützte sich mit dem Arm ab und musterte mich.

"Du bist zu dünn, Kätzchen. Man kann deine Knochen immer noch sehen." meinte er bekümmert. Trotz der Sorge in seiner Stimme, war ich leicht beleidigt. Möchte er meinen Körper nicht. Mein Gott, vielleicht fand er mich ja sogar total hässlich.

Ich wandte meinen Kopf, um meinen Körper zu betrachten. Er hatte Recht. Ich war wirklich sehr dünn.
Stärke Arme umschlagen mich und hoben mich hoch auf seinen Schoß.

"Du bist alles andere als hässlich. Ich mache mir nur Sorgen um dich und ich will mich um dich kümmern, das liegt mir im Blut Kätzchen." brummte Calvin in mein Nackenfell hinein, wo er sein Gesicht vergraben hatte. Er musste meine Gedanken über unsere Verbindung gehört haben, anders konnte ich mir nicht erklären, wie er schon wieder wusste was ich fühlte.

Calvin stand mit mir in den Armen auf und lief zum Couchtisch, wo noch die vergessenen Brote standen. Die erinnerten mich an Ryan. Ich hatte durch Calvin's Zuwendungen für einen Moment vergessen, was hier noch vor wenigen Minuten geschehen war. Mein Bruder hatte Angst vor mir und war geflüchtet. Nun hatte ich niemanden mehr.

Nein. Das stimmte nicht. Ich hatte Calvin und wie blöd das auch klang, in Anbetracht der kurzen Zeit die wir uns erst kannten, ich vertraute ihm und was fast noch wichtiger war ich möchte ihn. Sehr sogar. Fast sogar mehr. Aber ich konnte und wollte meine Gefühle für Calvin gerade nicht analysieren. Ich wollte sie genießen und erforschen, damit ich auch irgendwann die magischen drei Worte aussprechen konnte.

Calvin setzte sich mit mir auf das Sofa, auf dem ich zuvor mit Ryan gesessen hatte. Ich hatte ihm gerade mal die Hälfte erzählt von dem was ich ihm eigentlich erzählen wollte. Und nun war er weg. Ich hatte keine Ahnung wo er hingegangen sein könnte.

Unser altes Haus war nach dem Brand bestimmt zerstört und ich wusste auch nicht wo sein Freund lebte.
Ein Sandwich mit Salami erschien direkt vor meinem Gesicht.

"Hast du Hunger?" informierte sich Calvin. Als Antwort öffnete ich mein Maul weit und ließ mir das Brot in den Mund schieben. Ich aß das Sandwich in zwei großen Bissen auf und öffnete mein Maul ungeduldig für das zweite.

Calvin lächelte.
Er wirkte fröhlich und erleichtert zugleich.
Er machte sich wirklich Sorgen um mich.

Zufrieden schnurrte ich. Calvins Lächeln würde noch breiter und er fing an mit seiner freien Hand mein Fell zu streicheln. Ich reckte mich ihm entgegen. Es fühlte sich wie eine Massage an und diese hatte ich schon immer geliebt. Auch wenn ich nicht besonders oft welche bekommen hatte.

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