10.Kapitel

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Bis später Cal" ich blieb ruckartig stehen.
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Meine Welt erstarrte, während sich gleichzeitig alles vor meinen Augen drehte. Sie hatte mir einen Spitznamen gegeben. Einen verdammten Spitznamen.

Ein breites Grinsen legte sich auf mein Gesicht, hinter mir hörte ich ein Rascheln, anscheinend wusste Kiara nicht genau, was sie von meiner Reaktion halten sollte. Kopfschüttelnd gab ich mir einen Ruck und lief los, zur Küche. Als ich aufwachte und Nash erblickte, hätte ich ihn am liebsten verprügelt. Er hatte mir zwar über unseren gemeinsamen Link versichert, sie nicht genau angeschaut zu haben und er nur überrascht war sie so zu sehen, aber die Worte kamen nur undeutlich bei mir an.

Meine Sinne waren vernebelt gewesen, sodass ich erst nach mehreren Minuten bemerkte, dass sie sich zurückverwandelt hatte, und dann verstand ich auch was Nash gemeint hatte.
Als ich sie dann wieder in ihrer Menschengestalt sah, löste es bei mir einen Glücksrausch aus. Es konnte nur bedeuten, dass sie mir allmählich vertraute, denn sie hatte sich nicht mehr verwandelt.

Abermals fingen meine Hände an zu zittern und ich musste mich an der Wand neben mir abstützen. Gleichzeitig kühlte ich meinen Kopf, indem ich ihn zwischen meinen Armen an die Wand presste. Tief holte ich ein paar Mal Luft, bevor ich mich zusammenriss und weiterging. Ich hatte Kiara ein Frühstück versprochen und das würde ich auch einhalten. Sie musste immer noch zunehmen, außerdem musste ich mir eingestehen, dass das Telefonat mit meinem Vater noch anstand. Allein daran zu denken dachte meine Wut erneut an, es wurde wirklich Zeit ihn anzurufen.

Seufzend lief ich die Treppe runter in Richtung Küche, in welcher Nash schon an einem Küchenstuhl saß und seine heißgeliebte Nutella mit einer Scheibe Brot aß. Sobald er mich erkannte, spannte er sich augenblicklich an.

"Cal, es tut mir wirklich leid. Ich wollte sie nicht so offen anstarren, aber es war halt das erste Mal, dass ich sie als Mensch gesehen habe und sie ist halt unsere zukünftige Luna und so. Ich war einfach erstaunt." während er sprach, flogen Essenskrümel aus seinem Mund und er gestikulierte wild mit seinen Armen durch die Luft. Bei seinem Anblick musste ich schmunzeln, auch wenn ich ihn gerne noch flehen gesehen hätte, doch Nash hatte meine gehobenen Mundwinkel bemerkt und entspannte sich.

"Vergeben und vergessen, aber entschuldige dich auch bei Kiara. Sie ist schließlich das leidtragende Opfer." mahnte ich ihn noch einmal. Er nickte eifrig und klopfte mir aufmunternd auf die Schultern.

"Und als Entschuldigung koche ich ihr sogar Frühstück. Rühreier waren geplant, richtig?" Ein fieses Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus "In der Zeit kannst du deinen Vater anrufen." Schon bei dem Gedanken verzog sich mein Gesicht, aber trotzdem musste ich es machen. Also lieber jetzt als später.

Wasserrauschen ertönte, gut sie nahm eine Dusche, vielleicht würde ihr die Wärme des Wassers und das Gefühl des Schmutzabwaschens helfen. Andererseits bedeutete das, dass ich wirklich Zeit hatte. Seufzend griff ich nach meinem Handy, zog es aus meiner Hosentasche und schaltete es an. Die Nummer war schnell gefunden und ich klickte auf den Anrufbutton.

Ein Tuten erklang, ein weiteres, noch eins, langsam begann ich zu hoffen, dass er nicht da war. Ein Klicken holte mich zurück in die Realität natürlich ging er ran, das tat er immer. Vorsichtig hob ich den Hörer und wartete darauf, dass er das Gespräch begann, diese Ehre musste ich ihm erweisen, auch wenn ich momentan nicht besonders gut auf ihn zu sprechen war. Es war einfach eine Geste dem Respekt, mit der Hand, die nicht am Telefon lag, kratzte ich mich am Nacken.

"Hallo Sohn? Rufst du endlich zurück. Ich habe ewig gewartet und du weißt, dass du für deine Rudelmitglieder immer auf Abruf sein musst." tönte seine vorwurfsvolle Stimme aus den Lautsprechern.

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