8- Jeder hat so seinen Fetisch.

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Kurz vor Feierabend mache ich mich auf den Weg in Harrys Büro. Wir wollen direkt zur Bar, nicht erst noch nach Hause, wohl wissend, dass wir dann eh unsere Jogginghosen anziehen und eh nicht mehr losgehen. 
Ich klopfe ein mal und betrete dann einfach den Raum, ohne auf eine Antwort zu warten. 
Harry sieht irritiert von seinem Computer auf, doch als er mich erkennt, schleicht sich ein Schmunzeln auf seine Lippen.
"Wartet man nicht eigentlich auf ein herein?"
Grinsend bleibe ich neben ihm stehen und zucke mit den Schultern.
"Ich dachte, ich habe da andere Privilegien. Außerdem hast du keinen Termin, sonst hätte ich natürlich gewartet."
Er dreht seinen Schreibtischstuhl, sodass ich direkt vor ihm stehe und er nach meinen Händen greifen kann. 
"Wollten wir uns nicht am Wagen treffen?"
Nickend schiebe ich mich auf seinen Schoß, richte seinen Hemdkragen und sehe meinem Freund in die grünen Augen.
"Ich wollte sichergehen, ob das auch wirklich okay für dich ist. Wir können auch Hause fahren und uns einen gemütlichen Abend auf dem Sofa machen, wenn dir eher danach Abend auf dem Sofa machen, wenn dir eher danach ist."
Nicht, dass er sich gezwungen fühlt.
Ein liebevolles Lächeln erscheint auf seinen Lippen.
"Es ist alles okay, Love. Gehen ein, zwei Gläser Wein habe ich wirklich nichts und Liam hat recht. Wir haben das schon viel zu lange nicht mehr gemacht."

Eine halbe Stunde später treffen Harry und ich dann in der Bar ein und werden direkt von Chris, dem Besitzer begrüßt. Grinsend deutet er auf einen Tisch in der Ecke, an welchem ich schon die anderen ausmachen kann und wo wir gleich schon mal hier sind, bestellen wir gleich unsere Getränke. 
"Da seid ihr ja endlich", werden wir von Niall begrüßt und sein fast leeres Guinness zeigt, dass er schon eine Weile länger hier sitzt.
"Liam und Zayn sind auch erst vor fünf Minuten gekommen", brummt Gemma und sieht uns lächelnd an. Die Kluft zwischen ihrem Bruder und ihr hat sich heute Mittag Gott sie dank geklärt. Zumindest habe ich mitbekommen, wie Gemma zu ihrem Bruder ins Büro ist und die Stimmung der Beiden war anschließend gut, woraus ich schließe, dass sie alles klären konnten. 
"Wir haben eine Neuigkeit für euch", platzt es aus meinem besten Freund heraus und fordert sofortige Aufmerksamkeit. Neugierig sehe ich Zayn an, welcher einen verstohlenen Blick zu Liam wirft und die beiden dann freudestrahlend in die Runde gucken.
"Wir haben uns ein Haus gekauft."
"Nichts Großes, aber es ist in einer ruhigen Gegend und wir haben dann endlich keine nervenden Nachbarn mehr", ergänzt Liam und legt seinen Arm um Zayns Schulter.
Lächelnd sehe ich die Beiden an, hebe meine Bierflasche an und proste ihnen zu.
"Dann auf euch und euer Eigenheim."

Eine Stunde später ist die Stimmung ausgelassen und gelöst und Liam hatte wirklich recht. So etwas haben wir viel zu lange nicht mehr gemacht und auch wenn ich wirklich nichts gegen einen gemütlichen Abend mit Harry auf dem Sofa gehabt hätte, so scheint dieser Abend genau das zu sein, was wir alle gebraucht haben. 
Nachdem ich mein zweites Bier geleert habe, verabschiede ich mich auf die Toilette und bringe gleich die leeren Flaschen am Tresen vorbei.
Meine Wangen glühen, als ich den gefliesten Raum betrete und ein Blick in den Spiegel zeigt mir, dass mein Gesicht gerötet ist. 
In diesem Hemd ist es auch viel zu warm. 
Normalerweise trage ich hier in der Bar lediglich ein T-Shirt.
Schnell verrichte ich mein Geschäft und als ich mir meine Hände wasche, öffnet sich die Tür und ich kann ein Grinsen nicht unterdrücken.
"Vergiss es, Harold. Ich werde mit dir sicherlich keine Nummer auf diesem Klo schieben."
Ich drehe mich herum und stocke.
Oh Gott.
Peinlich.
Ein fremder Mann steht mir gegenüber und sieht mich verstört an. 
Verständlich.
"Ähm...", beginne ich und merke, wie mein Gesicht noch heißer wird. 
"Ich dachte... 'Tschuldigung."
Der Fremde schnaubt und rempelt meine Schulter an, während er eine der Kabinen ansteuert und ich zusehe, dass ich aus dem Raum komme. 

"Warum siehst du so aus wie eine Tomate?", möchte Niall wissen, als ich mich noch immer peinlich berührt wieder auf meinen Platz setze. 
"Ich habe gerade jemanden gesagt, dass ich kein Sex auf dem Klo haben werde."
Meine Freunde schauen mich irritiert an, wobei Harry seine Augenbrauen zusätzlich in die Höhe zieht. 
"Ich dachte, du stehst neben mir", murmele ich leise und schließe meine Augen. 
Unsere Freunde beginnen zu lachen und auch Harrys Mundwinkel zucken, doch dann neigt er sich zu meinem Ohr und meine Härchen im Nacken stellen sich auf. 
"Du dachtest, ich stehe dort und du sagst, dass du keinen Sex auf dem Klo haben wirst?"
Ich schlucke, denn unweigerlich erscheinen Bilder vor meinem inneren Auge.
Es ist nicht so, als wenn Harry und ich hier auf dem Klo noch nie eine Nummer geschoben haben. 
Harrys Hand schiebt sich auf meinen Oberschenkel und mein eh schon überhitzter Körper erwärmt sich erneut.
"Wie soll ich das denn finden, Darling?"
"Leute", mischt Niall dazwischen und schmunzelt. 
"Wenn ihr vögeln wollt, dann schnell. Wir wollen doch alle den Abend gemeinsam verbringen."
"Wir werden hier definitiv nicht auf dem Klo vögeln", erkläre ich und merke Harrys Hand fester auf meinem Oberschenkel. "Nicht?" - "Nein!"
Gott, wieso ist es hier so heiß drinnen?
"Warum nicht, Louis? Jeder hat so seinen Fetisch", kichert Gemma und lässt Zayn zustimmend nicken. 
"Liam zum Beispiel. Er liebt es, wenn ich ihm beim Sex ins Ohr beiße."

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