50 - Die Antwort wäre niemals eine andere.

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Gegen 9:00 Uhr treffen wir uns alle vor dem Hotel.
Auf das Frühstück haben wir alle verzichtet. Jeder von uns will einfach nur noch nach Hause. Gemma und ich vermutlich am meisten.
Als Harry und ich bei unseren Freunden ankommen, grinsen diese uns an.
"Eure Ausdauer hätte ich auch mal gerne", lacht Niall und klopft Harry auf den Rücken.
"Seid froh, dass ihr das Zimmer zwischen uns hattet. Andere Gäste hätten sich sicherlich beschwert", mischt Zayn mit und schmunzelt.
Ich bekomme sofort rote Wangen, während Harry stolz sein Kinn in die Höhe reckt.
"Wir hatten etwas zu feiern", sagt er und zieht mich an sich. Ein liebevoller Blick folgt und mein Magen macht Saltos vor Freude.
Ich bemerke Zayns Blick, Erkenntnis spiegelt sich auf seinem Gesicht wider, dann beginnt er breit zu grinsen und fällt uns förmlich in die Arme.
Etwas verwundert erwidere ich die Umarmung, als er sich von uns löst und Harry schmunzelnd gegen die Brust schlägt.
"Ich wusste ja, dass du es machst, aber so schnell? Konntest du nicht warten, bis ihr zu Hause seid?"
"Warte", mischt sich Liam ein und sieht uns an. "Hast du...", beginnt er, wird dann aber von Niall unterbrochen, welcher als Nächstes in unsere Arme stürmt.
"Endlich!", kommt es euphorisch aus seinem Mund und bringt mich zum Kichern.
"Haben wir uns dann alle wieder beruhigt?", lacht Harry und nimmt die Umarmung von Gemma entgegen.
"Verlobt, also?", grinst Zayn, stupst mich an und ich komme aus dem breiten Grinsen nicht heraus und nicke. War ich jemals schon so glücklich?
"Wie hast du den Antrag gemacht?", möchte Gemma wissen und sieht ihren Bruder an.
Erneut werde ich rot, als ich daran zurückdenke und höre Harrys dunkles Lachen neben mir.
"Das bleibt unser kleines, süßes Geheimnis."
Dankbar schmiege ich mich an ihn, bin froh, dass er nicht erzählt, wie er es gemacht hat.
Zwar ist nichts Schlimmes daran... also zumindest nicht vor unseren Freunden, aber... naja... sie müssen ja nicht alles wissen.

Stunden später kommen wir endlich in unserer Wohnung an.
Der vertraute Geruch steigt in meine Nase und ich seufze erleichtert, bis mir die Kamera ins Auge fällt und sich unweigerlich alles in mir auf Alarmbereitschaft stellt.
Harry, welcher meinen Blick bemerkt, stellt die Reisetasche ab und holt sich einen Stuhl.
Ohne etwas zu sagen, nimmt er die Kamera ab und lässt mich erleichtert aufatmen.
Von Überwachungskameras habe ich nun wirklich genug.
"Denkst du, sie bekommen ihn bald?", frage ich unsicher und sehe mich in der Wohnung um.
Mein Lockenkopf schlingt seine Arme um mich, haucht mir einen Kuss auf die Stirn und nickt. "Glauber hält mich auf dem Laufenden. Bis jetzt scheint er wie vom Erdboden verschluckt zu sein, aber er ist sich sicher, dass sie ihn finden werden."
"Das hoffe ich."
Und auch hoffe ich, dass er hier nicht einfach auftaucht. Ich habe keine Ahnung, wozu dieser Mann alles fähig ist.
Ich schmiege mich einen Moment gegen Harrys Brust, dann löse ich mich aus seinen Armen und sehe zu ihm auf.
"Ich gehe eben duschen und ziehe mir endlich meine eigene Kleidung an."
Wirklich. Ich habe die Nase voll von Nialls komischen Boxershorts.
"Dabei sieht dein Hintern mit Krümelmonster darauf heute so gut aus."
Genervt verdrehe ich meine Augen, kneife Harry in die Brustwarze und verschwinde in unser Schlafzimmer, wo ich mir endlich meine eigenen Sachen nehmen kann.

Ich dusche ausgiebig und genieße es in vollen Zügen.
Danach ziehe ich mich an, wuschele durch meine feuchten Haare und putze mir meine Zähne.
Als ich die Wendeltreppe wieder herunterkomme, sehe ich mich suchend nach meinem Freund um, doch kann ihn nirgends finden.
Ich gehe zur Dachterrasse, öffne die Tür und bleibe abrupt stehen.
Mein Mund klappt auf, meine Hände schlagen automatisch vor meinen Mund und mein Bauch zieht sich vor lauter Aufregung zusammen.
"Ha... Harry?"
"Ich muss da noch was machen", haucht er leise, kommt auf mich zu und sieht mich lächelnd an.
Die Dachterrasse ist geschmückt mit lauter Kerzen, welche den Zauber durch das Tageslicht nicht entfalten können, aber dennoch ist es wunderschön. Außerdem stehen mehrere Sträuße meiner Lieblingsblumen in verschiedenen Vasen auf der Terrasse verteilt.
Ein großer Sektkühler steht auf dem Tisch neben dem Whirlpool.
"Wie... wann?", stammele ich die Worte heraus und bringe Harry zum Lachen.
"Ich habe Mister Jeffreys heute Morgen kontaktiert. Er hat das hier vorbereitet."
"Das ist so kitschig", gestehe ich lachend und bin dennoch gerührt.
Harry hasst sowas eigentlich.
"Nicht wahr? Aber wir müssen den Leuten sagen, wie ich dir den Antrag gemacht habe und diese Version scheint mir jugendfreier, als die andere."
Grinsend schüttele ich meinen Kopf.
"Ich kann meiner Mama kaum sagen, dass du mich gefragt hast, als du mich gevögelt hast."
"Genau deswegen", haucht der Lockenkopf und kniet sich dann vor mich hin.
"Den kitschigen Text bekommst du trotzdem nicht."
"Brauche ich nicht", gestehe ich und schmunzele, als er meine Hand nimmt und mir den Ring auf den Finger schiebt.
"Höi, fragt man nicht erst?"
"Ist denn deine Antwort eine andere, als gestern?"
Ich schüttele meinen Kopf, ziehe Harry auf die Beine und schlinge meine Arme um seinen Hals.
"Die Antwort wäre niemals eine andere."
"Genau das wollte ich hören."
Und dann küsst er mich.

Snooper-Dark SideWo Geschichten leben. Entdecke jetzt