Als ich am nächsten Morgen, nach einer erfrischenden Dusche in die Küche tratt, war diese leer. Es stand auch kein Essen auf der Kücheninsel, weswegen ich vorsichtshalber einen Blick ins Esszimmer warf. Es wäre blöd, wenn ich mir selbst etwas machen würde und bereits etwas für mich hergerichtet wurde. Und siehe da, ich hatte richtig gelegen. Der Tisch war voll mit leckeren Sachen, nur leider saß auch Diego dort.
Mein Blick fiel auf den leeren Teller ihm gegenüber. Na super, ich würde wohl oder übel mit ihm essen müssen. Denn mein Plan, so zu tun als hätte ich die Situation akzeptiert, lief noch. Das hieß jedoch nicht, dass ich mit ihm reden musste. Ich betrat den Raum und setzte mich in dem Moment, in dem er seine Kaffeetasse senkte. Ohne ein Wort griff ich nach einem Croissant, dass ich mit Nutella beschmierte und einer Erdbeere, die ich mir in den Mund schob, bevor ich mich dem Croissant zuwandte. Als die süße der Beere meine Zunge erreichte, verdrehte ich genießerisch die Augen. Ich spülte mit einem Schluck Orangensaft nach und biss dann endlich in das Croissant. Es schmeckte himmlisch.
Diego räuspert sich, doch ich ignorierte ihn und biss stattdessen erneut vom Croissant ab. Er räusperte sich erneut und bekam erneut keine Reaktion von mir.
"Ich fahre gleich zur Arbeit, stell kein Mist an" sagte er schließlich kühl und bekam wieder keine Reaktion von mir.
Innerlich freute ich mich jedoch. Das hieß ich könnte das Haus auskunschaften und nach Fluchtwegen suchen.
"Hast du mich verstanden?" noch immer war er mir keine Reaktion wert und ich spürte wie er langsam wütend wurde.
"Ich rede mit dir und wenn ich mit dir rede hast du mich anzusehen und zu antworten." knurrte er.
Kurz war ich versucht ihn anzusehen. Ich wollte gucken ob seine Augen wieder dunkel geworden waren, doch ich blieb konsequent.
"Guck mich an" presste er hervor, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Darauf könnte er lange warten. Ich unterdrückte ein schadenfrohes schmunzeln, als ich aus dem Augenwinkel wahrnahm wie etwas an mir vorbei flog, direkt darauf klirrte es laut und ich blickte mich um. Hinter mir war der Boden voller Scherben. Fassungslos sah ich zu ihm. Das Glas dass vor ein paar Sekunden noch vor ihm gestanden hatte, lag nun zertrümmert auf dem Boden. Hatte er wirklich sein Glas nach mir geworfen?
"Sag mal gehts noch" fuhr ich ihn an.
"Pass auf wie du mit mir redest" knurrte Diego, schob sich nach hinten und stand auf.
"Und räum die Scherben weg."Fassnugslos sah ich ihm hinterher.
"Vergiss es" schrie ich.
Ich war mir nicht sicher ob er mich gehört hatte, doch er würde schon sehen. Wenn er nach Hause kam, würden die Scherben noch immer an Ort und Stelle liegen, dafür würde ich sorgen. Wütend kaute ich den letzten Bissen des Croissants. Mir war der Appetit vergangen. Sobald ich fertig war, begann ich den Tisch abzudecken und die Lebensmittel wieder zu verräumen.
Anschließend begann ich meine Haustour. Zuerst landete ich ihn einem Zimmer, in dem sich Jacken und Mäntel befanden, wie auch unzählige Schuhschränke. Überwiegend Buissnisskleidung. Dann kam ich in ein Badezimmer, dass genauso eingerichtet war, wie das oben. Die nächste Tür ließ sich nicht öffnen. Das musste der Keller sein. Nun blieb mir noch ein Raum. Als ich die letzte Tür öffnete staunte ich nicht schlecht. Es war ein Wohnzimmer mit Wintergarten.
Im Wintergarten war eine Tür eingelassen, die auf eine Terrasse führte. Eilig lief ich darauf zu, doch sie ließ sich nicht öffnen. Verdammt. Ich wandte mich wieder dem Raum zu. Eine große Couch mit zwei Sesseln und einer weitern kleinen Couch stand in einer Ecke, davor ein großer Flachbildschirm.
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dark passion
RomanceEin Moment, ein winziger Augenblick, ein Flügelschlag lang und alles kann sich ändern. Ein Jäger wird zum gejagten, Freunde werden zu Feinden, Feinde zu Freunden. Liebe wird zu Hass oder wird Hass zur Liebe. In einer einzigen Sekunde, kann sich alle...