"Och bitte, dass ist total lächerlich!"
Ein höhnisches Lachen drang über meine Lippen, während ich den wütenden Blick in seinen Augen ignorierte.
"Du findest mich also lächerlich?" knurrte er.
Mein Lachen stoppte und nun sah man auch meine Wut.
„ Ja! Stell dir vor, das tue ich." zischte ich wütend.
„Ach und warum, wenn ich fragen darf?"
Seine Stimme war gefährlich leise. Wie als würde er sich auf einen harten Kampf vorbereiten.
„Warum? Das weißt du nicht? Du hast mich entführt und seitdem in deinem Haus eingesperrt. Ich hatte seit Wochen kein Kontakt mehr zu meiner Familie oder zu meinen Freunden. Und jetzt bitte ich dich, mir ein Studium zu ermöglichen um wenigstens etwas schönes in meinem Leben zu haben und du verweigerst es mir. Was ist daran ist bitte nicht lächerlich?" wütend blickte ich in seine Augen.
Diese hatten sich bereits deutlich verdunkelt und man sah ihm an, dass ihm dieses Gespräch nicht gefiel.
„Ich habe nicht gesagt, dass du nicht studieren darfst. Du darfst studieren. Es wäre lächerlich, dir das zu verbieten. Du wirst nur nicht außerhalb dieses Hauses studieren." knurrte er.
Ich lachte verzweifelt auf.
„Das ist doch kein Leben, immer in vier Wände eingesperrt zu sein, immer hier zu sitzen und darauf zu warten, dass eine einzige Menschen Seele in dieses Haus kommt, damit ich nicht gänzlich kaputt gehe. Du zerstörst mich. Ich will kein Fernstudium machen. Ich will in eine Universität. Ich möchte mit anderen in meinem Alter studieren."
Ich schrie ihm die Worte ins Gesicht, dass sich dadurch noch mehr verdunkelte. Sein ganzer Körper spannte sich an.
„Du sagst, ich bin lächerlich. Dabei bist du es, die sich lächerlich verhält." knurrte er und funkelte mich wütend an. Ich schüttelte den Kopf.
„Nein, ich verhalte mich nicht lächerlich, Diego, du verhältst dich lächerlich. Fuck, du bist lächerlich. Warum hast du mich entführt? Was hast du dir davon erhofft? Was bringt es dir? Macht es dir so Spaß, die Psyche eines Menschen zu foltern, dass du mich entführen musstest, um dieses Vergnügen zu erleben?" Brüllte ich und sah ihn fest an.
Doch als Sekunden später ein lautes krachen zu hören war, schreckte ich zurück. Diegos Faust war auf die Wand getroffen.
„Ich werde nicht weiter mit dir diskutieren. Entweder nimmst ein Fernstudium an, oder du lässt es bleiben und ich bin dir keine Rechenschaft schuldig" brüllte er und verlies, ohne ein weiteres Wort, das Haus.
Frustriert schrie ich auf. Dieser verdammte Idiot. ich könnte ihn echt erwürgen. Nachdem ich mich zwei Stunden später immer noch nicht beruhigt hatte, entschied ich mich zusammen mit Diegos Bodyguard in die Stadt zu gehen und etwas zu shoppen. Sobald wir ankammen warf ich wahllos Kleider in einen Korb und ging mit diesem zur Umkleide. Ich probierte eins nach dem anderen an. Doch nichts entsprach meinem Geschmack und ehrlich gesagt, half mir das shoppen auch nicht wirklich, den Streit von vorhin zu vergessen. Das machte mich wütend. Nicht nur der Inhalt unseres Streites, sondern auch der Streit an sich. Es lief in den letzten Tagen so unglaublich gut, doch nach und nach packte mich das Heimweh immer mehr. Ich vermisse meine Mutter. Meine Familie und meine Freunde so unglaublich dolle. Ich wollte sie wieder sehen. Ich wollte nach Hause. Ich wollte, dass mein Leben wieder so wie früher, wurde.
Wobei, nicht ganz so wie früher. Paul und mein Vater wollte ich nie wieder sehen. Auserdem mochte ich Pablo und irgendwie auch Diego. Ich denke ich würde sie vermissen, wäre alles wie vorher. Zumindest Pablo. Natürlich fehlte mir hier nichts. Ich durfte shoppen gehen wann und was ich wollte. Ich durfte so viel essen wie ich wollte. Ich hatte ein riesiges Zimmer mit eigenem Bad und mittlerweile auch wunderschöne Kleidung. Aber ich war einsam und auch wenn Diego und ich uns mittlerweile so gut verstanden, dass wir einiges an Zeit miteinander verbrachten. So reichte mir das denn noch nicht.
Ich brauchte andere Menschen in meinem Leben. Menschen welchen in meinem Alter waren. Aber vorallem brauchte ich meine Familie. was aber noch viel wichtiger war, dass hier war nicht mein zu Hause. Ordentlich legt ich die Kleider wieder zusammen und packte sie zurück in den Korb.
Es nützt doch alles nichts. Ich musste mit Diego reden. Wir mussten uns aussprechen. Wir mussten ein Kompromiss finden. Ich wollte gerade die Umkleide wieder verlassen, als ich plötzlich die Wand öffnete. Sekunden später stülpte mir jemand etwas über den Kopf, und die Welt wurde schwarz. Ich kämpfte heftig gegen die Person hinter mir an, doch als mir ein süßer Geruch in die Nase stieg und mein Körper schwach wurde, gab ich auf. Sekunden später verlor ich das Bewusstsein.
Als ich das nächste Mal zu mir kam, lag ich in einem dunklen Raum auf dem Boden. Panisch ging mein Atem schneller und ich schoss in die Höhe. Kurz schwankte ich, fand aber schnell wieder das Gleichgewicht. Meine Arme waren gefesselt und mein Kopf dröhnt. Ich versuchte, mich zu orientieren, und sah schließlich in der Dunkelheit die schämen, einer Tür. Ich versuchte, sie zu öffnen, doch das war ohne Hände gar nicht so leicht und schließlich gab ich auf, als ich bemerkte, dass die Tür ohnehin abgeschlossen war. Ich setze mich zurück auf den eiskalten Boden und wartete. Es kam mir vor, wie Stunden, ehe sich die Tür mit einem lauten Knarzen öffnete. Ein Mann, er konnte kaum älter als ich sein, mit blondem Haar und einer breiten Narbe im Gesicht, betrat den Raum und schaltete das Licht an.
„Na, sie mal an. Dornröschen ist aufgewacht."
Seine Stimme war tief und kratzig, und er sah mich an, als wär ich ein kleines schwaches Kind. Doch das war nicht das Schlimmste. Mit dieser breiten Narbe, die quer über sein Gesicht lief, wirkte er unglaublich angsteinflößend. Sie war bestimmt zwei Zentimeter dick und reichte von seinem rechten Auge, über die Nase, bis hin zum linken Mundwinkel.
„Und jetzt wirst du schön plaudern und zwar über deinen lieben Freund Garcia"
Ein schaudern ging über mein Körper und das war sicherlich kein gutes Zeichen. Ich schwieg, presste die Lippen fast aufeinander. Ein Scheiß würde ich tun.
„Na, komm schon zwitscher ein bisschen kleines Vögelchen." Er ging neben mir in die Hocke und schaut mich amüsiert an.
„Wenn du schön plauderst, werde ich dir nichts tun."
Ich sah im geradewegs in die Augen. Dann schüttelte ich entschlossen, den Kopf. Als ich nach einigen Minuten immer noch nicht gesagt hatte, erlosch das amüsierte Funken in seinem Gesicht und machte Platz für tobende Wut.
„Du solltest lieber reden, wenn du nicht willst, dass ich dir weh tue" knurrte er.
Entschlossen richtete ich den Kopf und sah ihn kalt an
„Du kannst mir alle Knochen brechen, aber ich werde den Teufel tun und mit dir reden." sagte ich kalt, ohne jegliche Emotion in der Stimme.
Wütend holte er aus und Sekunden später traf seine Hand auf meine Wange. Das geschah mit so einer Wucht, dass mein Kopf zu Seite schnellte und mein Körper weg kippte. Kurz darauf schlug mein Kopf auf dem Boden auf, und die Welt wurde wieder schwarz. Verdammt. In letzter Zeit verbracht ich echt sehr viel Zeit damit, ohnmächtig zu werden.
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dark passion
RomanceEin Moment, ein winziger Augenblick, ein Flügelschlag lang und alles kann sich ändern. Ein Jäger wird zum gejagten, Freunde werden zu Feinden, Feinde zu Freunden. Liebe wird zu Hass oder wird Hass zur Liebe. In einer einzigen Sekunde, kann sich alle...