Kapitel 6

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Rückblick vor drei Jahren

"Ahhh"
Mit etwas, was zwischen schreien und lachen war rannte ich weg. Riven war mit dicht auf den Fersen. In seinen Händen die unzähligen Wasserbomben. Wie konnte er bloß so viele Wasserbomben auf einmal greifen?
"Wehe! Das wagst du nicht." schrie ich unter Gelächter.
"Du wirst schon sehen." er lachte.
"Nein. Bitte nicht." schrie ich auf, doch in dem Moment war es zu spät.
Er hatte mich eingeholt und ließ eine Wasserbombe nach der anderen über meinem Kopf zerplatzen. Das Wasser war eiskalt und dennoch musste ich lachen.
"Verdammt. Du bist so ein Idiot." er grinste mich warm an.
"Alles Gute zum Geburtstag Schatz."
Ich lächelte, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, dann umarmte ich ihn.
"Hey du machst mich ganz nass." rief er lachend.
"Das war doch der Plan, Idiot." kichernd schüttel ich meine Haare.
"Und du sollst sechzehn Jahre alt geworden sein? Na warte, du kleines Biest." lachte er und ich rannte mit einem lauten quietschen los.
Weit kam ich nicht, da schlagen sich auch schon seine Arme von hinten um mich.
"Hab dich."
Seine warmen Lippen berührt mein Ohr. Ich lachte.
"Du bist wirklich ein Idiot." murmelte ich.
"Ja möglich, aber ich bin dein Idiot."
Sein Atem kitzelt mich.
"Du alter Romantiker." ich knuffte ihn in die Seite.
"Ich liebe dich Pheli." murmelte er und zauberte mir damit ein breites Lächeln auf die Lippen.

Jetzt

Erschöpft kam ich aus der Dusche. Obwohl ich die gesamte Zeit nur in meinem Zimmer verbrachte und das seit zwei Wochen waren meine Kräfte verschwunden. Es zerstörte tatsächlich meine Psyche, hier eingesperrt zu sein und ich wollte einfach nur raus. Was mich aber besonders fertig machte, waren die Träume. Die Träume, die mich jede Nacht heimsuchten. Träume von einer glücklichen Zeit. Einer Zeit die ich mit Riven, meinem erstem Freund verbracht hatte. Das mit ihm war ganz anders, als dass mit Paul gewesen. Wir hatten uns damals im guten getrennt. Nicht weil die Gefühle weg waren, dass waren sie nicht. Aber weil er umgezogen war. Nach Europa, auf die andere Seite der Welt. Wir hatten beide gewusst, dass wir zu jung für eine Fernbeziehung waren, und hatten gemeinsam entschieden, dass es das beste wäre, unsere Beziehung zu beenden. Ich hatte lange gebraucht, über ihn hinweg zu kommen und schließlich Paul gefunden. Und nun? Nun war ich hier eingesperrt mit einem Monster. Ich fuhr durch meine Haare. Da klopft es plötzlich an der Tür.

"Ja?" fragte ich.

War schon Zeit für das Frühstück? Normalerweise brachte Mary mir das erst in einer Stunde.

"Du sollst runterkommen, zum Frühstück" erklären die Stimme von Pablo.

Überrascht sprang ich auf. Er war vor drei Tagen von seiner Reise zurück gekehrt und hatte mir zwar versprochen, noch einmal mit Diego zu reden, doch dass er es wirklich schaffte, daran hatte ich nicht geglaubt. Ich band mir meine Haare zusammen und drücke die Klinke meiner Tür runter. Tatsächlich sie war offen, sie war nicht verschlossen. Vorsichtig ging ich die Treppe runter. Ich atmete ein paar Mal tief durch, bevor ich das Esszimmer betrat. Mit gesenkt im Kopf ging ich auf meinem Platz zu und setzte mich hin.

"Hey pequena seit wann so still?"

Pablo lachte, doch das Lachen klang nicht wirklich echt. Ihm schien die Situation genauso unangenehm, wie mir.

"Ich denke, ich werde einen Ausflug in die Küche machen." sagte er, um sich aus der peinlichen Situation entziehen zu können.

Sekunden später verschwand er auch schon. Verräter.

"Wir machen heute einen Ausflug zu meiner Familie."

Die ersten Worte, die er zu mir sagte, nach unserem Streit. Dem Streit der alles zerstört hatte.

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