Ein Klopfen an meiner Tür schreckte mich aus meinem Schlaf. Müde fuhr ich durch mein Haar. Dann stand ich auf, schlang mir meine Decke um die Schultern und öffnete die Tür. Davor stand Diego. Er mussterte mich kurz, dann sah er mich ernst an.
"Mach dich fertig und komm runter zum Frühstück. Danach fahren wir in die Stadt" sagte er schließlich, wandte sich um und verschwand wieder.
Er hat es also tatsächlich ernst gemeint. Wir würden tatsächlich in die Stadt gehen, zusammen. Es waren einige Tage vergangen, seit meinem Geburtstag und ich hatte nicht geglaubt, dass er es tatsächlich durchziehen würde. Schnell eilte ich ins Badezimmer, duschte mich und machte mich fertig. Zwanzig Minuten später, saß ich unten am Tisch. Diego war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich saß er noch in seinem Büro und arbeitete dass ab, was er gleich nicht mehr machen könnte. Ich bekam nicht viel von ihm zu Gesicht, doch ich hatte mitgekriegt dass er meistens in seinem Büro war, wenn er denn mal zu Hause war. Ansonsten fand man ihn, laut meiner Vermutungen in seiner Firma. Dieser Mann tat tatsächlich nichts, als zu arbeiten. Ich leerte mein Glas Orangensaft und schnappte mir noch eine Erdbeere. Da ertönten auch schon Diegos Schritte hinter mir. "Fertig?" fragte er, nachdem ich mich zu ihm umgewandt hatte. Ich nickte und stand auf. Während ich mir meine Schuhe anzog wartete er bereits an der Tür. Freudig folgte ich ihm, in die Tiefgarage. Die Fahrt verlief schweigend, doch das Lächeln konnte ich, trotz der viel zu hohen Geschwindigkeit, nicht verkneifen. Als wir schließlich anhielt, wollte ich freudig aus dem Auto springen, doch er hielt mich zurück.
"Keine Tricks. Benimm dich und halt dich an die Regeln." sagte er.
Ich erwiderte nichts. Ich hatte nicht vor, noch irgendetwas zu tun. Aber ich gönnte ihm auch nicht die Genugtuung, ihm zuzustimmen.
"Mariposa!" knurrte er und ein schauer fuhr über mein Körper.
Schon wieder dieser Name. Ich blicke Diego an und musterte sein ernstes Gesicht. Dann nickte ich.
"Ich werde nichts unternehmen, versprochen." sagte ich leise.
Er blickte mich einige Augenblicke prüfend an, dann hörte ich wie die Tür mit einem Klicken entriegelt wurde und ich öffnete sie enthusiastisch. Freudig sprang ich aus dem Auto und sobald die Sonne mich traf, breitete sich ein riesiges Strahlen auf meinem Gesicht aus. Diego stieg ebenfalls aus und zusammen gingen wir Richtung Mall.
"Sag mal hast du eine Lieblingsjahreszeit?" fragte ich ihn.
Ich wunderte mich selbst über meinen plötzlichen Mut. Ich versuchte tatsächlich mit ihm Smalltalk zu führen, doch die Tatsache dass er sich Zeit nahm mit mir in die Stadt zu gehen und mir einen Wunsch zu erfüllen, ermutigte mich. Ich blicke Diego von der Seite an, doch er erwiderte nichts. Davon ließ ich mich allerdings nicht kleinkriegen. Munter plapperte ich drauf los.
"Also ich liebe ja den Sommer, aber den Frühling mag ich tatsächlich noch ein bisschen mehr. Wenn es warm wird und du endlich diese verdammte Kälte hinter dir lässt, aber es ist nicht zu heiß oder so. Einfach angenehm warm, weißt du und die Sonne macht dir wieder Hoffnung. Alles wird so schön und die Welt scheint wieder viel heller." verträumt lächelte ich.
Eine Weile liefen wir Schweigend nebeneinander her.
"Winter." Ein einfaches Wort von ihm, dass unsere Stille unterbrach und mich lächeln ließ.
Überrascht sah ich zu ihm.
"Meine Lieblingsjahreszeit." erklärte er.
Verwundert sah ich ihn an.
"Wirklich? Was magst du denn am Winter? Ich hasse ihn. Ich meine es ist kalt und nass und alles ist so trist. Es ist so trostlos und deprimierend." erklärte ich ihm.
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dark passion
RomanceEin Moment, ein winziger Augenblick, ein Flügelschlag lang und alles kann sich ändern. Ein Jäger wird zum gejagten, Freunde werden zu Feinden, Feinde zu Freunden. Liebe wird zu Hass oder wird Hass zur Liebe. In einer einzigen Sekunde, kann sich alle...