Als ich die Augen das nächste Mal aufschlug, war alles dunkel. Ich blinzelte ein paar Mal. Meine Handgelenke brannten noch immer und meine Wange pochte. Verflucht, sogar mein Kopf dröhnte noch oder wieder. Ich glaubte kaum, dass ich es hier noch lange durchhalten würde. Ich lag eine Weile so da. Mit quälenden Schmerzen, auf dem kalten Boden und versuchte ruhig zu atmen. Es kam mir vor, als wären Tage vergangen, ehe sich die Tür öffnete und ein Licht angeschaltet wurde. Geblendet kniff ich die Augen zusammen.
"Aufstehen! Der Boss will dich sehen." erklang eine schmierige Stimme.
Kurze Zeit später wurde ich am Arm hoch gezogen und ein Mann zerrte mich durch die vielen Flure. Es kam mir vor, als würden wir Tage durch diese Flure laufen. Immer wieder bogen wir ab und gingen Treppen hinauf oder hinunter. Selbst wenn es mir jemals gelingen sollte, von ihnen los zu kommen, würde ich nicht weit kommen. So viel stand fest. Nach einer weiteren, gefühlten Ewigkeit hielten wir endlich vor einer Tür. Der Mann öffnete sie und schubste mich hindurch. Ich landete hart auf dem kalten Boden und stöhnte gequält auf. Doch sobald ich mich auf richtete, erstarrte ich. Vor mir standen mehrere Männer, sie sahen alle höchst gefährlich aus. Gefährlich und größtenteils schleimig und alt. Nur zwei von ihnen, hatten ein ganz gutes Aussehen und ich schätzte sie auf dreißig. Doch dass war nebensächlich, denn sie alle hatten einen Ausdruck in den Augen, der mich erschaudern ließ.
"Das ist die kleine also?" hackte einer der insgesamt acht versammelten nach. Ein anderer trat vor und kam mir etwas näher.
"Ja dass ist sie. Garcías kleines Spielzeug." erwiederte dieser mit einem ekelhaftem Schnurren in der Stimme.
War ich deswegen hier? Wegen Diego. Beinahe musste ich lachen. Ich wurde entführt, weil ich entführt wurde? Das war wirklich zu viel. Einer der jüngeren trat nun auch aus dem Kreis der Männer und kam auf mich zu. Vor mir hockte er sich hin und musterte mich.
"Sie sieht ganz passabel aus, da muss ich dir recht geben Héctor. Aber ich lege mich lieber nicht mit García an. Auch wenn sie etwas interessantes an sich hat." erklärte er, stellte sich wieder aufrecht hin und verließ anschließend den Raum.
Da waren es nur noch sieben gefährliche Männer. Nur Sekunden später, zogen sich jedoch noch zwei weitere Wortlos zurück. Nach einer Weile der Stille, in der kein weiterer gegangen war, kamen die überig gebliebenen auf mich zu und unterzogen mich einer Musterung.
"Wir sollten ihr zuerst ein paar Fragen stellen." warf einer der älteren ein.
Zuerst? Was wollten sie denn danach machen? Die anderen Stimmten ihm zu.
"Na dann süße, sag uns doch erstmal deinen Namen." schnurrte einer von ihnen, er hatte einen langen, weißen Bart und ebenso langes Haar.
Irgendwie erinnerte er mich ein wenig an den Weihnachtsmann. Und seine Frage passte mir gar nicht. Ich wollte nicht, dass er meinen Namen kannte. Ich wollte nicht dass er ihn aussprach.
"Antworte" knurrte ein anderer, der klein war und ähnlichkeit mit einen von den sieben Zwergen hatte. Grumpy. Verzweifelt dachte ich nach und hatte plötzlich eine Idee.
"Pheli, so heiße ich." sagte ich mit fester Stimme, während ich innerlich zitterte.
"Pheli, ein schöner Name. Er passt zu dir, kleines." schmurrte Weihnachtsmann.
Ich erschauderte. Diese Männer ekelten mich an, wie noch nie jemand zuvor.
"Ich habe gehört, du möchtest keine Information über Garcia teilen. Dann wirst du aber wenigstens auf eine Frage von mir antworten können, oder? Nun Pheli, sag, was findet García so interessant an dir?" hackte jüngling nach und musterte mich interessiert, als könnte er die Antwort in meinem Äußeren erkennen.
DU LIEST GERADE
dark passion
RomanceEin Moment, ein winziger Augenblick, ein Flügelschlag lang und alles kann sich ändern. Ein Jäger wird zum gejagten, Freunde werden zu Feinden, Feinde zu Freunden. Liebe wird zu Hass oder wird Hass zur Liebe. In einer einzigen Sekunde, kann sich alle...