05 | Probetag

9 2 0
                                    

Kelly

Mein Herz rast wie verrückt. Die ganze Nacht habe ich kaum ein Auge zugedrückt. Und wäre das nicht genug, wurde ich auch fast von einem Idioten überfahren. Ich habe ihm hinterher geschrien, weil er fast mich und mein Rad umgehauen hat. Und was macht er? Schmeißt mir 5 Dollar entgegen und sagt zu mir 'sei keine Heulsuße'. Aber das wird mir nicht den Tag Verderben. Nein, auf keinen Fall. Das wird ein großartiger Tag. Sagt mir die Stimmer in meinen Kopf, und ich vertraue ihr.

Heute habe ich meinen ersten Arbeitstag, zumindest Probetag. Olli und ich haben noch Nummern ausgetauscht, bevor ich nach Hause gelaufen bin. Er hat mir ein wenig mehr über seinen Beruf erzählt.
Im Grunde ist er Boot Reparateur, aber er verkauft und Putz auch Boote. Manchmal Segel er auch mit dem ein oder anderen. Er hat mir auch gesagt das er der einzige dort ist. Sonst hat er es immer alleine hinbekommen, aber mit dem Alter geht die Kraft. Sein Sohn ist öfters Mal da um auszuhelfen. Olli sagte mir das sein Sohn 20 Jahre alt ist, also ein Jahr älter als ich.

Ich Stelle das Fahrrad an den Fahrradständer der genau neben der Halle steht, und mache es fest. Ich hoffe es wird nicht Geklaut, sonst kann ich wie gestern eine Stunde lange durch die Stadt laufen.
Ich öffne die Hintertür und bin sofort in der Werkstatt, sofort erkenne ich Olli mit seinen halblangen Haaren.
Er schraubt gerade etwas ans Boot fest. Als er fertig ist, klopft er auf das Boot und lächelt die Frau charmant an. Im Augenwinkel muss er bemerkt haben das ich hier stehe, weil er mich mit seiner Hand zu sich ruft.
Ich komme seiner bitte nach und wünsche ihm einen guten Morgen als ich bei ihm ankomme. Er mir ebenfalls.

»Moni, das ist meine neue helfende Hand« er stellt mich der Frau vor die sich als Moni herraus stellt. Ich Frage mich ob Moni einen Abkürzung ist. Sie reicht mir die Hand, die ich sofort annehme.
»Kelly ist neu hier« verkündet er ihr Vorauf ihre Augen Anfangen zu strahlen.
»Meine Tochter und ich sind vor ein paar Monaten hergezogen, sie hat noch nicht so viele Freunde. Vielleicht könnt ihr euch ja Mal treffen?« Ich nicke einfach nur, weil ich nicht weiß ob es eine Frage oder eher ein Befehl war.
»Gut, Olli? Schickst du mir die Rechnung?« sie geht einen Schritt rückwärts und stößt sich fast den Kopf. Weich aber gerade noch zur Seite?
»Klar, du kannst die gute Kiste morgen abholen, wann immer es dir passt« sie streckt uns zwei Daumen ins Gesicht bevor sie aus der Halle verschwindet.

»Also, du kannst heute leider noch nicht so viel machen. Tut mir leid, aber ich habe heute nicht so viele Aufträge« ich winke mit der Hand ab, weil es mir rein gar nichts ausmacht.
»Super, mein Sohn stößt gleich zu uns, ich hoffe das macht dir nichts aus wenn er dich heute den Tag so mitnimmt?« ich schüttel den Kopf.
»Perfekt, also ihr zwei würdet ein paar Boote sauber machen. Danach kannst du mir ein wenig bei den Reparaturen helfen« erklärt er mir und führt mich zu den dreckigen Booten.

»Da ist er schon, James!« der Typ fährt herum und mir klappt sofort der Mund auf. Sein Sohn, der sich als James herraus stellt, ist der selbe Typ, der mich vorhin fast umgebracht hat. Natürlich ist das ein wenig übertrieben, aber man kann sagen er hätte mich fast ins Krankenhaus gebracht.

Er lächlet sein Vater an, bevor er mich sieht und sein lächeln noch größer wird. Weiß er überhaupt wer ich bin? Natürlich weiß er das nicht. Aber wir haben uns vor einer halben Stunde das letzte Mal gesehen.
Als ich ihn angeschrien habe.

Er kommt mit Gelassenheit auf uns zugelaufen, und bleibt vor uns stehen. Sein Blick liegt weiterhin auf mir
»Wer ist diese Schönheit?« sein Vater knurrt neben mir, weshalb ich zu ihm schaue. Sein Blick liegt finster auf James.
»James! Wir haben das besprochen« warnt er seine Sohn und schaut ihn weiterhin finster an.
»Das war doch nur ein Witz« er schaut mich wieder an und zwinkerte mir mit dem rechten Auge zu, so das sein Vater er nicht sehen konnte.
»Dann war es aber ein ziemlich schlechter Witz« höre ich mich selbst sagen und bereue es sofort. Ich hätte mir diesen Kommentar unterdrücken sollen, vor allem vor meinen zukünftigen Chef.
Sein Grinsen vergeht ihm, er setzt an zum Reden aber sein Vater stoppt ihn sofort.
»James, lass gut sein« er dreht sich zu mir, nimmt mich am Arm und zieht mich mit sich ein wenig weiter weg von seinem Sohn.
»Tut mir leid ich wollte nicht...«
»Alles gut, es ist schön wenn jemand ihm mal die Wahrheit sagt. Ich mache das nicht oft, ich habe Angst das ich da durch unserer Beziehung kaputt mache. Du kannst das, aber bitte sei nicht zu persönlich zu ihm« das er mir den Beziehungsstatus von ihm und seinem Sohn erzählt hätte ich als aller letztes erwartet. Und das er mir die ein Einverständnis gibt das ich ihn so viel ich will beleidigen darf erst Recht nicht.

Wir laufen wieder zu dem schwarzhaarigen, sein Vater schaut James warnend an.
»James, ich warne dich. Wenn du sie vergraulst, wird das folgen haben« wenn ich James wäre, würde ich mich sofort in eine Ecke verkriechen und hoffen das Olli mich nicht finden wird. Seine bedrohliche und angsteinflößend Stimme jagt mir einen kurzen Schauer über meinen Körper, weshalb ich zusammen zucke.

Von James kam keine Antwort Weswegen sich Olli wieder an die Arbeit machte. James sagt ich solle ihm folgen, weswegen ich es auch tue.

Endless LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt