Verunsichert

539 34 13
                                    

Es ist ein heißer Tag. Hendrik sitzt auf seiner Liege und schaut nur in den Pool.

Das Wasser war blau, genau wie seine Augen. Ein samtes Blau, still und ruhig. Er hörte auf einmal Gelächter. Sein Bruder und seine Freunde. Sein Bruder war 24 Jahre alt und arbeitete nicht. Nach seinem Abitur hatte er keinerlei Empfinden für irgendwelche körperliche Arbeit. Er lebte immer noch in seinem eher zu klein geratenen Zimmer, aber er beschwerte sich darüber nicht. "Hendrik" rief er. Hendrik schaute desinteressiert und gezwungen zu ihm, er bemerkte wie Ivans grüne Augen blitzten. "Was willst du Ivan?", antwortete Hendrik etwas unsicher. "Kannst du mir mal den Schlüssel für unser Haus am See besorgen?", "Nein? Mama hat doch gesagt du darfst nach dem letzten Mal als du und deine Freunde eine Party geschmissen habt und fast alles zerstört habt, weil ihr Idioten wieder mal zu viel Alkohol getrunken habt, nicht mehr ohne Sie und Papa in das Haus rein."

Ivan kam mit einem aggressiven Blick auf Hendrik zu, "Soll ich Mama und Papa erzählen das du schwul bist? Soll ich Ihnen sagen wen du versucht hast zu küssen?". Hendrik war geschockt als Ivan Ihm mit diesem Geheimnis gedroht hat. Sein Blick wandte sich von Ivan ab und richtete sich auf den Boden. Mit gesenkter Stimme, sagte Hendrik verunsichert: "Ich werde dir den Schlüssel besorgen".

Hendrik fühlt ein Gefühl von Scharm und Trauer, er fährt sich mit seiner Hand durch seine hellbraunen Haare. Er fragte sich jedes Mal warum sein Bruder Ihm immer mit seiner Sexualität drohen müsste? Er als Akademiker und gebildeter Mensch würde doch klar sein, dass dies moralisch nicht vertretbar ist und das einfach nur lächerlich ist.

Hendrik konnte sich aber auch nie wirklich darüber beschweren oder mit irgendjemanden darüber reden. Als er es seinem Bruder erzählt hatte dachte Hendrik, dass sein Bruder ihn verstehen würde, dass er für ihn da ist und ihm damit hilft. Hendrik war aber nicht klar, dass der Horror erst damit richtig anfing. Er hatte schon immer Probleme mit seinem Bruder, doch wenn es mal hart auf hart kommt, dann war er für ihn da und hat ihn beschützt.

Diese Gedanken gingen durch Hendriks Kopf. Er suchte seine Mutter in seinen Kontakten und rief sie an. "Ja Hallo? Hendrik Schatz?". "Ma-mama?" "Ja? Ist alles in Ordnung?", "Ja, natürlich".

"Ich wollte dich fragen ob ich eventuell den Schüssel von unserem Haus am See bekommen kann? Ich habe dort letztens ein Buch vergessen was ich unbedingt fertig lesen will".

"Natürlich Schatz, der Schlüssel ist in meinem Zimmer in der Schublade neben dem Bett."

"Danke" nuschelte Hendrik.

Das er seine Mutter wiedermal angelogen hat machte Hendrik schwer zu schaffen, seine Mutter bedeute Hendrik eine Menge und er log sie nicht gern an.

Als er wieder raus kam lief er auf Ivan zu. Ivan der sich mit einer Zigarette beglückte und mit seinen Freunden über etwas total unlustiges lachte, bemerkte Hendrik gar nicht. "Ivan" sagte Hendrik mit einem leichten Husten.

Ivan drehte sich zu Ihm um und blickte ihn genau an. Ivan sagte mit einem sarkastischen Unterton : "Dankeschön mein herzallerliebster Bruder".

Hendrik beugt sich zu ihm und flüsterte Ivan ins Ohr, : "Kannst du es bitte lassen mir zu drohen?", Ivan lachte nur. Hendrik hat seine Antwort aus dem Lachen herausgenommen und hat sich nur umgedreht und ging fort.

Hendrik hatte nicht wirklich viele Freunde, er war ein Schüler mit überwiegend guten Noten und hielt sich aus Problemen raus. Er wusste, dass er Zuhause nur Probleme mit seinem Vater bekommt.

Sein Vater war ein 39 jähriger Anwalt, Blond und ebenfalls blauäugig. Er war eher ein aggressiver und gewaltbereiter Mensch. Er schlug Hendrik und Ivan sehr oft. Ivan fing mit 16 an sich zu wehren und seinem Vater Einhalt zu gebieten. Hendrik aber nicht, Hendrik ist selbst erst 15 Jahre alt und sehr dünn und zierlich, eben nicht wie Ivan. Ivan besitzt einen Sixpack und war sehr gut gebaut, manchmal beobachtete Hendrik wie Ivan aus der Dusche rauskommt und Nackt durch das Haus in sein Zimmer lief. Hendrik hatte nie einen Drang etwas von seinem Bruder zu wollen, oder etwas in diese Art. Es war eher dieses "Ich kenne keine anderen Typen und werde hoch wahrscheinlich alleine Sterben, da mich sowieso niemand will und Pornos irgendwann nicht mehr das Wahre sind".

Seine Mutter war eine ebenfalls 39 Jahre alt und hatte die gleichen Eigenschaften wie Ivan, grünäugig und dickköpfig, besaß das gleiche braune Haar wie Er, ein dunkles und beängstigendes Braun. Sie ist Soziologin und nebenbei Hobby Pianistin.

Sie war eigentlich ein lieber Mensch, doch sie hatte nicht viel mit Toleranz oder Verständnis zutun.

Als die Eltern mehr oder weniger die Hoffnung in Ivan verloren haben, steckten sie immer mehr Erwartung in Hendrik. Jeden Tag stieg der Druck, immer weiter und weiter.

Sie bemerkten nicht wie sie Hendrik mit diesen großen Erwartungen überrollt haben.

Im Laufe der Zeit fühlte sich Hendrik einfach nur verunsichert.

Wenn Hendrik mal etwas unüberlegtes sagte, oder versucht hat sich durchzusetzen, war sein Vater mit seiner geballten Hand zur Stelle.

Hendrik wurde sehr oft von ihm in harmlos ausgedrückter Form, "verdroschen".

Hendrik litt unter dieser gewaltsamen Erziehung sehr, mehr als man denken könnte.

__________________________________________________________________

Hallo Leute!

Das hier ist meine erste eigene Story hier auf Wattpad.

Hoffe sie gefällt euch bis jetzt.

Verbesserungsvorschläge?

Meinungen?

Mit freundlichen Grüßen

xbatuu :)

Über den HorizontWo Geschichten leben. Entdecke jetzt