Die Familie 1.4

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Blum's Sicht:

Er platzierte mich auf seinem Schreibtisch. Während der Zweitälteste, die Sachen zum Verarzten raus suchte, betrachtete ich sein Zimmer. Es war wirklich groß, über all schönen alte Massivholz-Schränke. Der Großteil war mit Büchern bestückt. Ein schönes Sofa, zwei Sessel und ein Tisch dazwischen fühlte die Mitte seines Zimmers. Nähe der Tür saß ich auf dem Schreibtisch, dennoch konnte ich kein Bett oder eine weitere Tür entdecken. ,,Ist das nur dein Arbeits Zimmer?", wollte ich wissen. ,,Ja, also was genau ist da passiert?", wollte er nun wissen. ,,Ich habe nur einen alten Bekannten getroffen. Wir konnten uns noch nie leiden", versuchte ich, meinen Pulli auszuziehen. ,,Aha und wieso?", hakte er weiter nach. Es war schwer mich auszuziehen, sehr schmerzhaft sogar. ,,Wir hatten einige Meinungsverschiedenheiten. Ihm hat meine Meinung nicht gepasst. Könnten wir nicht weiter darüber reden!?", hoffte ich, dass er nicht weiter darauf einging. Er willigte ein, aber dafür sollte ich von den anderen Vampiren und sonstigen magischen Wesen erzählen. Das tat ich lieben gern, solange ich nicht über Lucius reden musste. ,,Sowas wie Dämonen und Hexen sind quatsch Miss.

Einhörner existieren genauso wenig", wies er auf meine Aussagen hin. Er leistete gute Arbeit, das musste ich zugeben. Sorgfältig verarztete er meine Wunden, machte um meine Rippen so wie um meine rechte Hand einen Verband. Während er das tat, stach mir das Regal gegenüber ins Auge, es war mit Kräutern und Werkzeugen befüllt. Als ich hörte, wie er anfing, schwerer zu atmen, fragte ich:,,Ist alles Gut?" ,,Ja!", weichte er von mir. Es musste meine schult sein. ,,Scheiße! Tut mir leid. Tut mir leid!", sagte ich hastig, meinen Pullover wieder anziehend. ,,Was ist das?", wollte er wissen. ,,Ich... mein Blut~" Er hatte den Abstand, den er zwischen uns geschaffen hatte, wieder verschwinden lassen. Eher ich noch etwas sagen oder tun konnte, hatte er meinen Hals freigelegt. Ein unangenehmes Gefühl durchfuhr meinen Körper, als er zubiss. Er umklammerte meine Hüfte. Kaum hatte Der dunkelhaarige zwei Schlücke genommen, ließ er von mir ab. ,,Entschuldigung! Das war nicht gerade angebracht.", wandte er sich ab. ,,Ist vollkommen in Ordnung. Das wäre so oder so passiert, es liegt an meinem Blut", erwiderte ich. Ein bisschen Blut floss nach, was ich mit einem Tuch weg wischte. Irritiert schaute er zu mir herüber. ,,Dadurch, dass meine Mutter ein Mensch war, ist mein Blut unglaublich intensiv. Beisst du immer so sanft?", entgegnete ich seinem Blick. ,,Das empfindest du als sanft?", wollte er schnippisch wissen. ,,Ja, es war nur unangenehm und nicht schmerzhaft!", stellte ich klar.

,,Gibt es in deiner Kraut sammlung auch, Beifuß oder Eisenkraut?", lenkte ich ab. Er nickte und holte beides aus dem Schrank. ,,Was haben sie damit vor?", wollte er schließlich wissen. ,,Damit und ein Duft kraut wie Minze oder sowas wie Zitronengras unterdrückt meinen Geruch. ,,Ich war nur kurz Zuhause, muss vergessen haben es zu nehmen!" beiläufig fragte ich noch, wo sein Schlafzimmer wäre, um eine normale Konversation wieder aufzunehmen. ,,Die nächste Tür!", erwies er kurz und stellte mir zwei weite Gläser hin. ,,Was soll ich mit dem Wolfswurz und was ist das?", nahm ich ein mit gelb gefülltem Blüten Glas in die hand. ,,Butterblumen, die sind geruchsmindernd. Der Wolfswurz ist gegen Schmerzen." Er sah sehr betroffen und geschockt aus, war das sein erstes Mal? ,,Ist dir das noch nie Passirt?", fragte ich ihn. Er schüttelte den Kopf und brachte einen Mörser mit. Ich nahm ihm den aus der Hand und machte eine kleine Menge von allem rein. Rejie stand genau hinter mir, als ich ihn um ein bisschen Wasser bat. Nachdem er mir Wasser gegeben hatte, kam er mir immer näher. ,,Wenn du mich jetzt beisst, wirst du mich töten!", ermahnte ich ihn. Er schreckte auf und ging weg. ,,Das ist mir unbegreiflich, mich nicht beherrschen zu können", sprach er von der anderen Seite des Raumes. Die Kräuter mischten sich zu einer dickflüssigen grünen Masse zusammen. Widerwillig nahm ich das Angemischte zu mir. Es schmeckte grässlich, bitter und viel zu sehr nach Beifuß. ,,Danke für die Verätzung. Der Geruch müsste sich gleich legen", bedankte ich mich. Wir warteten ein paar Minuten ab und es verwunderte ihn, dass es wirklich funktioniert hatte. Schlagartig stand er vor mir und presste mich gegen die nächste Wand. Bevor er etwas sagen konnte, trat ich ihm auf den Fuß und rannte aus dem Raum.

Am Fuße der Treppe sah ich Raito mit dem Rücken in meine Richtung gedreht stehen. Zurück schauend sah ich Rejie der wütend auf mich zu kam. Schnell machte ich, mich die Treppen runter. Mein eilen zog Reito's aufmerksamkeit auf sich. ,,Wohin willst du den so schnell?", fragte er. ,,Dahin wo Subaru ist! Wo genau find ich den?", fragte ich hektisch. Ich kannte diese wütende Ausstrahlung von egal wem nur, wenn es weh tun würde. ,,Ich bin hier!", erklang die Stimme des Gesuchten. ,,Wollen wir raus gehen?", schlug ich weiter hektisch vor. ,,Okay?!", stimmte er die Treppe rauf und schaute skeptisch zu. Ein kleiner Spaziergang würde bestimmt gut tun, dachte ich zumindest. Er kommentierte nichts und fragte nicht nach, das gefiel mir. Eine Weile liefen wir über das Grundstück, das größer war als ich gedacht hatte. Es war nicht nur das Haus und der Hinterhof. Nein, es ging noch viel weiter, sie hatten einen eigenen kleinen Wald, Bach, eine Kapelle und noch viel mehr Fläche. ,,Schmerz es noch?", riss der Weißhaarige mich aus meiner Begeisterung. ,,Nur noch ein bisschen. Macht aber nichts", erwiderte ich. ,,Was ist das da hinten? Das große da?", fragte ich, als ich in der Ferne eine große lange Säule sah. ,,Nur ein Turm führt ins Nichts", sagte er mit einem gequälten Unterton.

Ich schaute ihn an und sah so viel Leid und Schmerz in seinem Gesicht. Das war wohl so ein wunder Punkt. ,,Wie war es für dich, als er Starb?", fragte er mit dem gleichen Gesichtsausdruck. ,,Seltsam, ich war auf einmal alleine!", gab ich zunehmend trauriger von mir. ,,Wie war er so?", fragte er weiter. ,,Nicht der schlechteste, aber auch nicht der beste. Er gab sich immer Mühe und das wusste ich. Wie war sie den so?", wollte ich wissen. ,,Kann mich kaum an sie erinnern", wandte er sich ab. Aus dem Nichts fing es an, wie aus Eimern zu gießen. ,,Was zum?", entfloh es mir. Ohne etwas zu sagen, grapschte Subaru nach mir und im Handumdrehen standen wir auf der großen Veranda unterm Dach. Teleportation war schon krass. Leider zu krass für meinen Magen. An Ort und Stelle übergab ich mich. ,,Wirklich unschön!", sprach jemand aus dem Fenster hinter uns. Es war Isabela. ,,Ja, sowie Teleportation ohne Warnung!", wischte ich mir mit dem Handrücken über den Mund. Subaru entschuldigte sich dafür und ging rein. Etwas unsensibel waren die hier wohl alle. 

Subaru hat eine Schwester!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt