the sweet scent of my mate

09. chapter

[ e t h a n]
montag

Müde, da ich in den letzten Nächten kein Auge wegen Lilith zu getan habe, reibe ich über meine Stirn und laufe mit Dean an meiner Seite zu seinem Auto. „Mach nicht so ein herablassendes Gesicht, Ethan. Du musst dich einfach ein wenig gedulden, du würdest auch überfordert sein, wärst du Lilith", will er mir die Augen öffnen.

Ich zeige ja auch tiefstes Verständnis für Lilith, aber ist es einfach schwer, sie in Ruhe zu lassen, wenn man Angst vor einer Ablehnung hat. Darüber hinaus bin ich mir unsicher, ob sie nach all den Jahren etwas für mich übrig hat.

„Lass uns einfach fahren. Die Blicke mancher hier gehen mir so auf die Nerven", murre ich leicht bitter und schaue über den Schulhof, welcher nach der letzten Stunde aussieht, wie eine gefüllte Konzerthalle. Dean schmunzelt kurz und steigt auf der Fahrerseite ein, damit ich für eine kurze Fahrt mich mal nicht konzentrieren muss.

Grübelnd beiße ich auf meine Unterlippe und fahre mit meinen Augen die Wälder entlang. Wir müssen zu ihr. Schnell, Ethan. Stockend brumme ich auf und schüttle mich, um Shadow zu beruhigen, auch wenn es bei seinem Temperament meist schiefgeht.

„Wirst du es Sophia erzählen?", fragt Dean, schaut aber währenddessen auf die Straße. Ich zucke mit den Schultern, obwohl ich es so oder so meiner Mutter erzählen werde. Bei ihrer neugierigen Nase hat sie wahrscheinlich schon die Anspannung zwischen uns bemerkt, als Lilith das erste Mal bei uns war.

„Wahrscheinlich schon. Früher oder später wird jeder erfahren, dass Lilith mir gehört". Der Blick von Dean schwenkt zu mir und obwohl ich es nicht sehe, erkenne ich seinen zweifelnden Blick über meine Worte. Allerdings, auch wenn es noch nicht offensichtlich ist, würde ich Lilith um keinen Preis in andere Hände verweisen.

„Was ist mit Nathanael? Du weißt, dass—". Dean muss erschrocken an der Seite einer Landstraße anhalten, als ich grimmig ein Knurren von mir gegen und das Lenkrad nach rechts ziehe. „Fuck, Dean! Du weißt, dass du diesen Bastard nicht erwähnen sollst. Es reicht mir schon, dass er mein Erzeuger ist...".

Feindselig fühle ich meine Augen aufblitzen, als mein Beta den Namen meines Vaters in den Mund nimmt. Er hat sich seit Monaten nicht bei uns blicken lassen, also warum sollte es ihn was kümmern, ob ich meine Mate gefunden habe oder nicht.

„Jetzt beruhig dich, Ethan. Nathanael ist ein absoluter Arsch, aber ich will sagen, wenn er weiß, dass Lilith ein Mensch ist, dann wird er das nicht akzeptieren", faucht er schnell weiter, bevor ich wieder drauflos rede.

Perplex ziehen sich meine Augenbrauen zusammen, doch so wie man Nathanael kennt, würde er keinen Halt davor machen, Menschen aus dem Rudel zu vertreiben. „Dann bringe ich ihn halt vorher um", grinse ich gehässig und will überhaupt nicht dran denken, dass er Lilith irgendwas antun will.