03. chapter

2.5K 89 15
                                    

[ l i l i t h ] donnerstag

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

[ l i l i t h ]
donnerstag

Traum

Fröstelnd ziehe ich meine dünne Strickjacke enger um meine Schultern und lehne meine Wange gegen die beschlagene Fensterscheibe.

Eine Träne fließt über meine Wange, während ich meinen Eltern dabei zu hören muss, wie sie diskutieren und streiten.

Seit gefühlten Stunden stehen wir schon im Stau auf dieser Wald umrandeten Landstraße und können nur dabei zu sehen, wie der strömende Regen in Massen auf unser Auto hämmert.

Es ist stockdunkel um uns herum, wahrscheinlich schon sehr spät abends, wenn man den Vollmond am Himmel sieht.

Abwesend lächle ich auf und denke an meinen Bruder, welcher zu seinem Glück gerade mit seiner Mate zu Hause ist und den Abend mit ihr genießt.

Meine Eltern haben mich aus einem unerklärbaren Grund mit zu unserem Verwandten geschleppt, somit war dieser Abend reine Zeitverschwendung.

Immer wieder flucht meine Mutter und schlägt gegen das Lenkrad, während sie genervt meinem Dad einige Sprüche an den Kopf haut.

„Gibt es denn keinen anderen Weg? Wir könnten doch die nächste Straße abbiegen..", murmelt sie etwas ruhiger und versucht ihren Ehemann zu beruhigen.

„Ich habe keine Ahnung, Miranda. Der Stau wird bestimmt nicht mehr lange gehen, fahre einfach den anderen hinterher", brummt er, doch ist seine Laune umso tiefer, wegen des hellen Vollmond am Himmel.

Um diese Zeit befinden sich die beiden meistens im Wald, glücklich und zufrieden als Werwölfe, anstatt mit ihrer Tochter im Auto.

Traurig blinzle ich die nächsten Tränen davon und halte unauffällig meine Ohren zu. Wie ich es hasse, wenn sie sich streiten. Das kommt so selten vor, dass man denken könnte, sie wären gerade nicht sie selbst.

Ich bewundere kein anderes Paar so sehr wie sie und hoffe, dass meine spätere Beziehung genauso verbunden sein wird wie ihre.

Ich schaue zu den Bäumen hinauf und musterte den großen Ast, der genau über unserem Auto ist. Perplex lege ich meinen Kopf schief und verenge meine Augen, um mehr zu erkennen.

Die Blätter fliegen Reihe nach ab und schon die ersten kleinen Äste fallen geräuschvoll auf unser Dach.

Nervös humple ich mit meinem rechten Bein und blicke nach vorne auf die Straße, bete, dass die Autos endlich fahren, doch rührt sich kein einziges.

the sweet scent of my mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt