Hongjoong PoV:
Endlich, nach den ganzen Jahren in denen ich Rund um dir Uhr gelernt habe, hat sich der Fleiß endlich ausgezahlt. Ich arbeite seit knapp 3 Jahren in der größten und erfolgreichsten Psychologie Seouls. Ich habe alles dafür getan um hier her zu kommen. All die durchgemachten Nächte, die Kaffeesucht, der wunde Hintern durch das Stundenlange Pauken in der Bibliothek, haben sich gelohnt. Dafür war ich jetzt süchtig nach Kaffee. Ich seufze als ich an die Zeit zurück denke. Es fühlt sich an wie Ewigkeiten, dabei sind es nicht mal 3 Jahre nachdem ich mit dem zweitbesten Durchschnitt der Universität abgeschlossen hatte. Ich starre auf das Display meines Computers und nehme einen Schluck des bitteren Lebenselixiers als es an meiner Tür klopft. Jihoon, mein Praktikant betritt mein Büro. “Doktor Kim? Ich habe Ihre Dokumente von ihrem letzten Patient.” Er gibt mir die Dokumente und bleibt abwartend stehen. Ich schaue ihn neugierig an. “Ist alles in Ordnung Jihoon?” Er kratzt sich nervös am Hals und setzt sich dann hin, ich drehe meinen Stuhl zu ihm. “Also, also wie hoch ist die Chance das eine augenscheinlich fröhliche Person an Depressionen leidet?” Ich beobachte ihn, wie er da sitzt und wie er mit seinen Händen ringt. “Depressive Störungen gehören zu den häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere, zu den am meisten unterschätzten Erkrankungen. Schätzungsweise 16 bis 20 von 100 Menschen erkranken irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, ältere Menschen öfter als junge. Aber das müsstest du wissen nicht wahr?” Er nickt und schluckt schwer, er versucht mich nicht anzuschauen und konzentriert sich auf den Stift in meiner Hand. “Es geht nicht um mich Doktor Kim, es geht um meinen Freund. Er ist immer so fröhlich drauf und ist immer für alle da aber manchmal wenn er denkt keiner sieht ihn dann rutscht seine Maske runter und man sieht das er traurig ist. Ich will ihm irgendwie helfen.” Erklärt er mir mit traurigen Blick. “Jihoon du bist gerade selbst dabei ein Psychologe zu werden, was hast du bisher über das Krankheitsbild; Depression gelernt?” Frage ich ihn und lehne mich etwas nach vorne. Er nickt und ballt seine Fäuste fest zusammen. “Ich weiß, ich weiß das ich alles was er sagt ernst nehmen soll, ihm keine Vorwürfe machen soll, geduldig sein soll und ihm zu einem Spezialisten bringen soll. Würden sie in sich annehmen? Bitte Doktor Kim, ich flehe sie an! Ich habe Angst ihn zu verlieren.” Er fängt an zu weinen, ich gebe ihm die Box voll mit Taschentüchern. “Heute Abend nach der Schicht machen alle in die Bar, warum kommt ihr nicht dorthin und ich kann mit ihm sprechen und mir schon mal ein Bild machen bevor wir ihn reinholen? Ich möchte mir ihn erstmal in einer natürlichen Umgebung anschauen bevor ich mir beim Erstgespräch ein weiteres Bild mache?” Schlage ich ihm vor, als ich auf meine Uhr schaue. Er nickt und steht auf um sich zu verbeugen. “Vielen Dank Doktor Kim! Wir werden dort sein!” Und schon war er aus der Tür verschwunden. Ich drehe mich zurück zu meinem Schreibtisch und erledige die restlichen Dokumente.
Ein paar Stunden und ein paar Patienten später habe ich mein Arbeitsende erreicht. Ich räume mein Büro auf und schalte meinen Computer aus, gerade als ich die Tür abschließe kommt eine Schwester zu mir. “Doktor Kim? Tut mir leid sie zu stören aber Doktor Jeon ist krank und kann nicht kommen. Sie sind der einzige Arzt der noch möglich ist für ihn einzuspringen.” Ich seufze etwas und nicke. “Okay, schreiben sie mich als Bereitschaftsarzt ein. Meine Nummer ist ja hinterlegt. Ich wünsche noch einen schönen Abend Iseul.” Lächle ich sie an und stecke meinen Schlüssel ein. Ich mache mich auf den Weg zur Bar wo auch meine weiteren Kollegen sind. Einmal im Monat gibt es einen Abend wo wir uns alles zusammenfinden und etwas unternehmen; heute Abend ist es die Bar. Es soll dazu beitragen das wir einander kennenlernen und ein besseres Arbeitsverhältnis haben; Befehl vom Chef.
Ich begrüße die anderen und setze mich dazu. Einige sind schon länger hier und haben schon ordentlich getrunken, es stehen reichlich Soju Flaschen auf den Tisch. Kurz darauf erscheint auch Jihoon mit seinen Freund, er setzt sich zu uns und stellt allen seinen Freund; Kang Dae vor. Für den restlichen Abend beobachte ich ihn, er wirkt abwesend und spielt die ganze Zeit mit seinen Händen, seine Konzentration ist nicht völlig anzutreffen. Er lässt sich ungern von Jihoon anfassen. Auch auf Fragen oder allgemein Gespräche antwortet er kurz und auch oft pessimistisch was er versucht mit Sarkasmus zu übertönen. Es könnte Depression sein jedoch kann ich keine Diagnose stelle wenn ich ihn überwiegend nur beobachte. “Jihoon, können wir kurz reden?” Frage ich als ich aufstehe. Er nickt und folgt mir zur Bar. “Ich würde gerne mit Kang Dae reden, frage ihn ob er Interesse hätte. Bitte zwinge ihn nicht dazu, er muss von alleine kommen, okay?” Erkläre ich ihm ruhig. “Also hatte ich recht? Er ist depressiv?” Kommt es aus ihm heraus geplatzt. “Das kann ich nicht sagen. Ich habe ihn heute nur beobachtet. Ich muss mit ihm alleine reden um mehr herauszufinden. Sage ihm auch das es nur ein Erstgespräch ist das auch völlig kostenfrei ist. Er soll keine Angst bekommen.” Erkläre ich ihm, mein Handy fängt dann an zu klingeln. Na toll, ein Notfall kam rein. “Ich muss los, ich bin auf Bereitschaft.” Ich verabschiede mich schnell von allen und mache mich wieder auf den Weg zurück in die Klinik.
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•Dirty in Truth• {°Seongjoong FF°}
Fanfiction~Hongjoong war gerade fertig mit der Universität und wechselte zu einer hoch angesehenen Klinik. Dort fungiert er als Psychologe, der Menschen wieder rehabilitieren soll. Bis zu jenem Tag an dem sich sein Leben um 180 Grad wendete.~ × BoyxBoy × Smu...