Kapitel 6

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„Hier, nimm die!", forderte Harry mich auf und hielt mir eine von seinen Schmerztabletten hin. Noch immer pochte der schmerz in meinen Schädel. Ich kann mich nicht erinnern, je solche Kopfschmerzen gehabt zu haben. Es fühlte sich an als, würde mein Gehirn mehr Platz brauchen. Vielleicht hatte er recht und ich hatte mir den Kopf doch schwerer angestoßen als erwartet. Aber wenn nicht. Was wenn mit meinem Kopf alles in Ordnung ist? Wen habe ich dann dort im See gesehen? Ist vielleicht doch etwas an dieser Legende dran? Wäre es möglich das dieser See verflucht war? Ich streckte meine Hand aus und er legte die Tablette in meine Handfläche. Ich nahm die Tablette und schluckte sie mit dem Rest meines kalten Tees runter.

„Hab vielen Dank!", bedankte ich mich und lächelte ihn sanft an.

„Hast du die Verwaltung erreichen können?", wollte er wissen und setzte sich zu mir auf das Sofa. Da war noch etwas. Gott, er brachte mich komplett durcheinander. Ich atmete tief durch und ordnete meine Gedanken wieder.

„Ja! Es gibt keine anderen Häuser mehr. Das nächste freie Haus wäre erst in 2 Monaten zu haben. Wir haben also nur zwei Optionen.", begann ich und er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

„Entweder einer von uns beiden geht und überlässt dem anderen das Haus, wobei er eine komplette Rückerstattung bekommt.", fuhr ich fort. Harrys Augenbrauen zogen sich zusammen.

„Und was ist die zweite Option?", wollte er wissen und trank seinen Tee aus.

„Die Zweite Option ist, wir teilen uns das Haus für die nächsten Tage und jeder von uns bekommt die Hälfte des gezahlten Betrages zurück.", unterbreitete ich ihm die andere Möglichkeit.

„Klingt doch nicht schlecht. Wir haben jeder ein Zimmer mit eigenem Bad und hier unten ist genug Platz.", erwiderte er mit einem schiefen Lächeln, so das wieder seine Grübchen zum Vorschein kam. Dieses Lächeln und diese funkelnden Augen.

„Also wenn das für dich okay ist?", fragte er mich nachdrücklich. Er schien auch von der Idee begeistert zu sein. Es ist nicht selbstverständlich mit einer fremden Person seinen Urlaub zu verbringen.

„Ist das wirklich okay für dich? Du bist doch hergekommen, um Ruhe zu haben! Die hast du aber nicht, wenn ich hier bin.", rief ich ihn in Erinnerung. Er stand auf und ich folgte ihm mit meinen Augen. Am Kamin blieb er stehen und sah mich eindringlich an. Es dauerte einen Moment, bis er mir antwortete.

„Ich mag deine Gesellschaft Kathy. Ich habe kein Problem, wenn du mit hierbleibst. Das könnte doch lustig werden. Außerdem ist es vielleicht gut, wenn ich etwas in deiner Nähe bleibe, solange es deinem Kopf noch nicht besser geht. Sollte etwas passieren kann ich dir wenigstens helfen.", kam er mit einem sehr guten Argument. Auch wenn ich ihn nicht kannte, mochte ich seine Art und Weise. Er ist nett, sympathisch und hilfsbereit. Und kochen kann er auch.

„Okay. Das ist ein sehr überzeugendes Argument. Aber um eines muss ich dich bitten.", forderte ich ihn auf und sah ihn sehr ernst an. Mit weit geöffneten Augen erwiderte er meinen Blick.

„KEINE HORRORGESCHICHTEN MEHR!", rief ich ihm mahnend zu. Das Kaminfeuer knackte laut, so dass er vor Schreck zur Seite hüpfte und sich die Hand an die Brust legte. Nun war ich es, die laut loslachte. Sein Blick, unbezahlbar.

Haha, sehr witzig.", kam es gespielt beleidigt von ihm.

„Jetzt weist du, wie es mir ging.", lachte ich weiter. Meine langen Haare fielen mir ins Gesicht. Es ist schon ewig her, dass ich so loslachen musste. Er hob die Hand und sah mich lächelnd an.

„Einverstanden. Also ist das ein Ja?", versuchte er aus mir rauszubekommen. Ich brauchte einen Moment, bis ich nicht mehr lachte und ihm antworten konnte.

Das Haus am See || H.S. [18+] || GermanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt