Kapitel 7

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Mit zitternden Händen hielt ich die Vodka Flasche fest umklammert als ich mir einen großen Schluck davon die Kehle runter kippte.

Das unangenehme Brennen des Alkohols war heute Nacht das einzige Gefühl, dass ich nicht verzweifelt versuchte zu unterdrücken.

Nachdem Mattheo mir die Neuigkeiten überbracht hatte, war ich ohne ein Wort an ihm vorbei gestolpert, zu schockiert um auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können.

Aber jetzt, wo ich ganz alleine auf dem Astronomieturm saß, die halb leere Vodka Flasche zwischen meinen Fingern, welche ich aus dem versteck der Weasley Zwillinge geklaut hatte, prasselten die Geschehnisse von heute morgen nur so auf mich ein.

Mein Bruder war infiziert.
Er war infiziert und das letzte was ich zu ihm gesagt hatte waren die schlimmsten drei Worte, die man jemanden den man liebte an den Kopf werfen konnte.

Ich hasse dich.

Tränen liefen mir über die vom Alkohol erröteten Wangen.

Orion würde sterben.
Es gab keine Heilung, und es gab auch keine Rettung, für all diejenigen die dem Fluch ausgesetzt waren.

Ich wischte mir mit dem Ärmel meines schwarzen Kapuzenpullis über das nasse Gesicht. Ein Schluchzen entwich meiner Kehle, als ich mich auf meine Knie sinken ließ und die Flasche vor mir abstellte.

Auch wenn Orion und ich nicht immer gut miteinander auskamen, war er immer noch mein älterer Bruder.

Ich presste mir die Hände vors Gesicht, als die Tränen schließlich ihren Lauf nahmen, und ich meine Gefühle nicht länger zurück halten konnte.

Völlig verzweifelt und innerlich zerbrochen, weinte ich mir die Seele aus dem Leib.

Die Stunden vergingen, Sterne zogen sich funkelnd hell durch den fast schwarzen Nachthimmel, versuchten mich zu trösten, doch es klappte nicht.

Eine innere leere presste sich auf meine Lunge, schnürte mir beinahe die Luft zum Atmen ab.

Da wir bereits Oktober hatten, waren die meisten Nächte in Hogwarts relativ kühl.
Wie auch die heutige.

Das mein Körper eiskalt war und meine Zähne unglaublich brutal aufeinander klapperten fiel mir erst auf, als ich meine Finger kaum noch spüren konnte, und die kleinen Tränen auf meiner Wange eine Spur aus Eiskristallen hinterlassen hatten.

Eigentlich sollte ich aufstehen und zurück auf mein Zimmer gehen, wenn ich heute Nacht nicht erfrieren wollte.
Aber ich konnte mich nicht bewegen.

Meine Knochen fühlten sich an wie Beton.
Und auch wenn ich versuchte meine Beine zum aufstehen zu bewegen, es war hoffnungslos.

Benommen von der Kälte akzeptierte ich irgendwann mein Schicksal, ließ mich zur Seite fallen, und beobachtete die Sterne, bis ich schließlich vor Erschöpfung einschlief.

Mattheo

Fluchend hob er ihren eiskalten Körper an seine warme Brust.

Ihre sonst so vollen rosa Lippen hatten sich mittlerweile blassblau gefärbt und waren völlig eingefroren.

Sie zitterte am ganzen Leib, und es war ein verdammtes Wunder, das ihr Herz noch so kräftig schlug.

»Verflucht, Aria..«, zischte der dunkelhaarige Zauberer, als er sich in Bewegung setzte.

Ihre Arme hingen schlaff an ihrem zierlichen Körper hinunter, als er sie etwas enger an sich drückte, und die Stufen zum Astronomieturm hinunter stieg.

I despise you - Mattheo Riddle FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt