Kapitel 8

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Aria

Ich badete in Mitleid.
Den ganzen Tag lang hatte ich mein Zimmer nicht verlassen.
Selbst als Gwynn an meine Tür geklopft hatte, hatte ich mich geweigert ihr aufzumachen. Ich wollte niemanden sehen, mit niemandem reden.
Zum Glück hatte Pansy das auch relativ schnell verstanden, weshalb sie schon am Morgen aufgegeben hatte ein Gespräch mit mir anzufangen.

Ausdruckslos starrte ich an die dunkle Decke meines Schlafzimmers, und versuchte die Welle der Emotionen zu unterdrücken, die mich gestern Nacht bereits heimgesucht hatte.

Die Erinnerungen an die letzte Nacht waren allerdings immer noch recht unklar. Das ich auf dem Astronomieturm gesessen hatte wusste ich, und auch das ich beinahe eine ganze Flasche Vodka vernichtet hatte, welche ich den Weasleys vermutlich ersetzen musste, sobald sie davon Wind bekamen. Aber wie ich zurück in den Slytherin Gemeinschaftsraum, geschweige denn mein Zimmer gefunden hatte, war mir ein einziges Rätsel.

Mit hämmernden Kopfschmerzen schleppte ich mich schließlich irgendwann ins Badezimmer, wo ich mir angestrengt das restliche MakeUp aus dem Gesicht wusch, und mir die braunen Locken zu einem Pferdeschwanz hochband.

Mein Spiegelbild hatte mich dabei ziemlich erschrocken. Ich hatte Augenringe die dunkler waren als die Seele eines Dementoren, und meine Haut war so blass, dass Sir Nikolas mich mit Sicherheit mit einem seines gleichen verwechseln würde.
Schwächlich klammerte ich meine Hände an das Porzellan des Waschbeckens und versuchte nicht wieder loszuheulen, denn das würde meinen Bruder auch nicht wieder gesund machen, und das gesagte ungeschehen.

Mit zittrigen Fingern öffnete ich den Spiegelschrank oberhalb des kleinen Waschtisches und nahm ein kleines gläsernes Fläschchen hinaus, dass Madame Pomfrey mir mal gegeben hatte, nachdem Mattheo und ich uns nach einer Auseinandersetzung in der großen Halle gegenseitig durch die Luft befördert hatten.
Es half gegen starke Kopfschmerzen.

Vorsichtig tröpfelte ich mir ein paar Tropfen des Tranks auf die Schläfen und wartete bis das pochen in meinem Schädel endlich versiegte.
Als ich endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, atmete ich erleichtert aus.

Ich stellte die Flasche zurück in den Schrank, blickte noch ein letztes Mal in den kleinen Spiegel und trat schließlich zurück in das dunkle Schlafzimmer, wo Pansy auf ihrem Bett hockte, und eine Zeitschrift über Neumoderne Quidditchtheorien las.

Mein Verhalten ihr gegenüber tat mir jetzt leid. Sie hatte sich lediglich um mich gesorgt, und ich war absolut unausstehlich zu ihr gewesen.

Mit angespannten Schritten lief ich zu ihr rüber, setzte mich auf ihr gemachtes Bett und faltete die Hände auf dem Schoß zusammen.

»Hey, ähm.. Pans?«, sagte ich leise.

Das Mädchen mit den schwarzen Haare klappte ihr Magazin zu, setzte sich auf und schaute mich besorgt an.

»Hey, geht's dir etwas besser?«

Ich nickte stumm und blickte zu Boden.

»Den Umständen entsprechend«, flüsterte ich.

»Hör mal.. es tut mir leid das ich heute morgen, und vermutlich auch die letzten Tage, keine besonders gute Mitbewohnerin war. Die Sache mit Orion.. sie nimmt mich einfach unglaublich mit.«

Tränen sammelten sich erneut in meinen Augen, als ein schluchzen meinen Lippen entglitt.

Sofort war Pansy an meine Seite gerückt, hatte mich in ihre Arme geschlossen und drückte mich fest an sich.

I despise you - Mattheo Riddle FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt