Kapitel 6

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Divina der Putzwedel, gepepresst an die Wand von einer Kerzenleuchte. Verwöhnt von deren Zärtlichkeit und Wärme.

"Ma Chere, bitte gib Acht auf deine Flammen!"

"Oh Div liebes, ich bin immer aufmerksam"

Yoko küsst Divina vorsichtig, vertieft in den anderen merken sie nicht Enid an ihnen vorbei rennen. Der Windhauch fegt Yokos Flamme aus und Divina lacht.

"Was ist mit der Herrins Liebe los, Divina?"

"Ich habe keine Ahnung, aber komm zurück zu mir..."

Die zwei hängen sich wieder an ihre kalten Lippen bis ein zweiter Windhauch sie von den Füßen stoßt. Diesmal die Herrin selbst.

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Enid spürt die Kälte in ihr Gesicht Peitschen und ihre Tränen austrocknen. Sie rennt trotzdem immer weiter in den schon dunklen Wald. Trotz ihres Werwolfswesen kann sie nicht viel erkennen, das ist komisch. Sie als Werwolf sollte eigentlich im dunklen sehen....

Als sie stehen bleibt merkt sie, sie hat sich in der verschneiten Waldlandschaft verirrt.
Sie steht auf einer größeren Fläche, doch erkennt sie keinen Weg; egal ob zurück oder vorwärts. Enid ist verzweifelt und als sich ein knurren neben ihr zu hören war springt sie panisch auf.

Sie wurde umzingelt von einem Wolfsrudel und das bedeutet nur eins, sie ist deren nächste Beute.
Also ist sie von einem Monster in die Pfoten von anderen geraten.

"Scheiße..."

Bei ihren Schritten nach hinten, stolpert sie über einen größeren Ast. Schon in den ersten Sekunden welche ihr Körper den Schnee berührt, fühlt sie die Kälte dessen. Wie ein Monster klammert sich diese an sie und breitet sich aus. Panisch steht der junge Werwolf auf und hebt den Ast schützend vor sich, doch die Wölfe sind nicht eingeschüchtert.

Ein Wolf springt auf sie los und beißt sich in den Ast fest. Trotz Enids Bemühungen den Wolf abzuschüttlen scheitert sie und lässt den Ast fallen. Die Raubtiere sehen deren Chance und schon springt der erste auf sie. Als letzte Möglichkeit hebt sie schützend ihren Arm vor sich, genau dann spürt sie scharfe Zähne ihre Haut durchbohren. Warme Flüssigkeit sickert durch die verletzte Haut und klebt den Stoff ihres Kleides an die Wunde.

Mit ihrer freien Hand probiert sie, den Wolf von ihrem Arm loszuwerden, doch dessen Kraft übersteigt ihre jetzige. Panisch richtet sich ihr Augenpaar wieder den Wölfen zu, sie wollte nie von einem Rudel zerfleischt werden.... "Ich will und werde nicht hier vor die Hunde gehen! AHHH"

Ein zweiter Wolf rennt auf sie zu und befindet sich nach einem kurzen Sprung in der Luft. Sein Maul öffnet sich schon und Speichel tropft heraus.
Vor Angst wie erstarrt, steht sie da mit einem Wolf an ihrem Arm.

Ein silbriges Messer fliegt durch die Luft und durchbohrt den springenden Wolf. Blut sprizt umher und beschmutzt den weißen Schnee, leblos landet der Körper in der nicht mehr so reinen Masse.

Ein rotes Augenpaar strahlt in der Ferne und dieses gehört niemand anderes als Wednesday. Die kleine Figur bewegt sich lautlos über den Boden, hin zu dem toten Tier. Kaltherzig zieht sie das Messer raus und mehr Blut sickert aus der tödlichen Wunde. Enid steht fassungslos da, die Herrin kam zu ihrer Rettung?!

"Alles in Ordnung Miss Sinclair?"

"Äh... Teilweise schon... Aber dank dir..."

"Spare dir deinen Dank auf, wenn wir zwei lebend herauskommen"

Ohne ein weiteres Wort zu vergeuden, konzentriert sich die Herrin auf das Rudel, dieses fing an um das Paar zu kreisen. Enid widmet sich ein weiteres mal dem beißenden Wolf zu, nur diesmal schüttlet sie ihn erfolgreich ab. Der Moment als sie wieder hochschaut sieht sie nur noch wie ein wolf nach dem Mädchen springt. Ohne mit der Wimper zu zucken reagiert Wednesday und rammt einen weiteren Dolch in den Schädel. Enid verzieht die Miene als der Geruch von Blut in ihre Nase steigt.

"Ew...."

Enid schaut nur zu wie ein Chaos vor ihr ausbricht. Ein Wolf nach dem anderen springt auf den Raben zu und nicht alle konnten von diesen zwei talentierten Händen abgewehrt werden. Blut sprizt durch die kalte Luft als Zähne sich in Fleisch verbeißen und scharfe Klingen tödliche Wunden zuführen.

Gejaule und knurren erfüllt die Nacht, doch kein einziges Geräusch dringt aus den versiegelten Lippen Wednesdays. In den nächsten Atemzügen haben zwei Wölfe wieder ihre letzten und mehr Blut tränkt den Schnee. Enid ist schon ganz übel bei dem starken metallischen Duft, doch Wednesday scheint es zu genießen, die verstaute Wut raus zu lassen.

Wednesdays Brustkorb hebt sich schneller als sonst und ihre Sinne fühlen sich schärfer wie noch nie. Mit einem Ausfallschritt weicht sie einem Sprung aus und wie bei einem Tanz bewegt sie sich inmitten des Rudels.

Enid kann nur da stehen und zusehen wie einer nach dem anderen zu Boden geht, aber auch wie die Herrin die Angriffe einsteckt. Die Herrin taumelt etwas zurück,der letzte Angriff scheinte stärker als gedacht und Enids Augen weiten sich vor Schreck.

"Wednesday... !"

Wenclair: Die Schöne und das Biest (gestoppt) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt