Kapitel 9

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Die Tage mit Lando waren super. Wir hatten richtig Spaß miteinander, haben die Tage richtig miteinander genossen. Zum Glück hatte mein Papa nichts dagegen, dass Lando ein bisschen mit ins Studio kommt und dort haben wir uns sogar zusammengerissen. Damit wir mehr Zeit haben, durfte ich am Montag und Dienstag eher gehen. Die meiste Zeit waren wir irgendwo unterwegs und ich hab ihm meine Heimat gezeigt.

Abends haben wir mit meinen Eltern gegessen, bevor wir in mein Zimmer sind und dort einen Film angesehen haben. Naja, eigentlich haben wir mehr gequatscht wie den Film angesehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Eltern irgendwann froh waren, dass Lando wieder weg war. Sie würden es mir nie sagen, aber sie sind ganz froh, dass wieder Ruhe eingekehrt ist.

Die zwei Wochen vor Weihnachten waren stressig im Studio. Viele Menschen wollten noch Fotogeschenke für Familienmitglieder machen, ein Weihnachtsshooting durchführen oder etwas personalisieren lassen. Wir haben oft länger gearbeitet, aber das ist jedes Jahr so. Mein Papa und ich sind ein gutes Team und haben es gemeistert.

Weihnachten war sehr ruhig bei uns, nur meine Eltern, Großeltern und ich. Mit Marielle habe ich mich kurz getroffen, damit wir unsere Geschenke austauschen konnten. Sie hat von mir dieses Jahr eine Kette geschenkt bekommen mit unseren Namen darauf und ein personalisiertes Buch, mit Momenten unserer Freundschaft darin. Sie hat mir eine Tasse mit einer Zeichnung von uns beiden geschenkt und ein paar neuer Ohrringe.

Carlos hat mir dieses Jahr ein neues Objektiv für meine Kamera geschenkt, das ich schon etwas länger haben wollte. Ich hab es mir bisher nur nicht gekauft, da ich es nicht wirklich brauchte, deswegen hab ich mich richtig gefreut. Von mir hat er eine Zusammenfassung der letzten Saison in Bildern und Statistiken bekommen, mit ein paar exklusiven Nachrichten von seinen F1-Freunden und Kollegen. Ich habe lange daran gearbeitet, damit es so wird, wie es sein sollte. Er hat sich unglaublich gefreut und hat es sich via FaceTime mit mir gemeinsam angesehen.

Von Lando habe ich eine Sonderedition meines Lieblingsbuches bekommen. Ich hab ihm so davon vorgeschwärmt, dass er es selbst gelesen hat und er hat eine Sonderedition mit besonderem Farbdruck gefunden, die er mir geschenkt hat. Von mir hat er das Selfie vom Eislaufen geschenkt bekommen. Aber nicht einfach ausgedruckt, nein. Ich hab das Bild ganz traditionell in der Dunkelkammer entwickelt und es dann aufgerollt, nachdem es trocken war.

Heute ist der erste Tag nach den Weihnachtsfeiertagen, wo wir wieder im Studio sind. Zwischen den Jahren ist nicht viel los, war es noch nie. Da sind wir froh, wenn fünf Kunden den ganzen Tag rein kommen. Die meisten Menschen waren ja schon vor Weihnachten da.

Gerade bin ich hinten im Büro von Papa und lerne ein bisschen, als er plötzlich ruft: "Veronique! Hier ist jemand für dich da!"

"Komme gleich", rufe ich zurück, packe meine Sachen weg und gehe dann schließlich nach vorne. Mein Papa geht an mir vorbei nach hinten. Einen festen Kundentermin habe ich heute nicht, deswegen bin ich etwas verwundert. Etwas verwirrt sehe ich mich erst im Vorderbereich des Ladens um, bis ich eine Person mit dem Rücken zu mir vor den Bilderrahmen stehen sehe. Die Mütze ist tief ins Gesicht gezogen. "Entschuldigung? Kann ich Ihnen helfen?"

Mir bleibt die Luft weg, als die Person in einer vertrauten Stimme sagt: "Das hoffe ich doch. Ich vermisse nämlich meine Freundin ganz schrecklich."

Da vor mir, im Fotostudio meines Vaters, steht Charles. Charles Leclerc. Mein Freund.

Ich bin in einer Art Schockstarre gefangen, kann mich nicht bewegen, nicht reagieren. Mit einem Grinsen kommt er auf mich zu. "Veronique?"

Erst nachdem er vor mir zum stehen kommt, reagiere ich. "Charles!" Ich kann mich nicht zurückhalten und schlinge meine Arme um ihm.

Race into my heart - Charles Leclerc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt