Race into my heart - Charles Leclerc FF

Kapitel 15

Am nächsten Tag schlafen Max und ich uns erstmal aus. Gestern Abend haben wir nicht mehr geredet, sind einfach stumm nebeneinander auf dem Sofa gesessen und haben einen Film angesehen. Es tat uns beiden ganz gut, dass wir einfach die Stille genossen haben.

Ich bin die erste die wach ist und richte Frühstück auf dem Balkon her, das ich eingekauft habe. Da Max Kühlschrank so ziemlich leer ist, bin ich zu Fuß in den nächsten Supermarkt gelaufen, habe Brot, Gemüse, Wurst und Obst gekauft. Das richte ich dann zurück in seiner Wohnung alles her. Ein bisschen Obst und Gemüse richte ich auf zwei Teller an und dann kommt schon Max aus seinem Zimmer. Er macht sich selbst einen Kaffee  und ich mache mir einen Tee, den ich beim Einkaufen mitgenommen habe.

Zu zweit sitzen wir auf dem Balkon, die Morgensonne scheint auf uns hinab. Selbst jetzt im September ist es noch angenehm warm, ich sitze hier nur im T-Shirt.

"Sie hat jemand anderen kennen gelernt", sagt er schließlich leise. "Sie hat sich in ihn verguckt, meinte sie. Und dann hat sie Schluss gemacht."

Mein Herz bricht bei diesen Worten wegen Max leidender Stimme. Tränen beginnen wieder über sein Gesicht zu laufen. Ohne etwas zu sagen, setze ich mich neben ihn und schlinge die Arme um ihn. Seine Schluchzer zerreißen mir das Herz, ich hab ihn noch nie weinen sehen. Max krallt sich richtig in mein Oberteil, hält sich einfach an mir fest. Langsam streiche ich ihm in Kreisen über den Rücken, solange bis er sich etwas beruhigt hat.

"Was hältst du davon, wenn wir das hier alles aufräumen und dann unternehmen wir was? Bringen dich auf andere Gedanken", schlage ich vor.

Er nickt und zusammen räumen wir alles zurück in die Küche, bevor wir uns anziehen. Ich schlüpfe in kurze Hosen und ein T-Shirt, Max ist ähnlich angezogen wie ich. In einen Rucksack packe ich noch zwei Wasserflaschen und ein bisschen etwas zu essen, bevor wir beide uns draußen treffen. Ich dirigiere Max dahin wo ich hin will und schon bald stehen wir am Anfang des Wanderpfads.

"Du willst wandern gehen?", fragt er mich verwirrt und schiebt seine Sonnenbrille auf seine Nase. Ich hab sofort ein Déjà-vu zu Silvester. Das gleiche habe ich damals Charles gefragt und hab ihn angesehen wie Max mich jetzt.

Ich nicke und ignoriere den Stich in meinem Herzen. "Ja. Hilft den Kopf frei zu bekommen."

Max zuckt die Schultern, bevor er mir folgt. Wieder einmal reden wir kaum miteinander, aber das ist okay. Wenn er das Bedürfnis hat, dann wird er schon anfangen zu sprechen. Die Sonne scheint warm auf uns runter und ich bin wirklich froh, meine Haare schon zusammengebunden zu haben und mich eingecremt zu haben.

"V, wie lange noch?", fragt mich Max nach zwei Stunden.

Wieder habe ich Déjà-vu zu Silvester. Ungefähr an der gleichen Stelle habe ich Charles gefragt ob wir eine Pause machen können. "Nicht mehr lange", verspreche ich ihm und ein paar Minuten später sind wir da.

Ich ziehe Max neben mich auf den Felsen und wir sehen uns beide den Ausblick an. Unter uns liegt Monaco und genau wie beim ersten Mal bin ich total überwältigt. Dieser Ausblick ist der absolute Wahnsinn.

"Wow", sagt Max neben mir. "Ich war noch nie hier oben."

"Ich war erst einmal hier. Letztes Jahr Silvester. Mit Charles", gestehe ich ihm.

"Wie geht es dir mit der ganzen Sache?"

Ich lächle ihn traurig an. "Wie dir gerade. Es ist nicht leicht, die Liebe seines Lebens zu verlieren. Es wird immer schwer bleiben. Deswegen bin ich auch direkt gekommen, weil ich weiß, dass du jetzt jemanden brauchst, der dich versteht."

Max legt einen Arm um mich und zieht mich an sich. "Danke, Kleine. Wirklich."

Wir bleiben eine Weile dort sitzen, bevor Max sein Handy raus zieht um ein Bild von uns zu machen. Wir lächeln tapfer in die Kamera und es sieht gar nicht so schlecht aus. Es ist wichtig auch Bilder in schweren Zeiten zu machen, man darf sich nicht unterkriegen lassen.